So rund wie in der letzten Saison läuft es noch nicht. Damals trafen Dimitar Berbatov und Andrej Voronin 35 Mal in der Liga, heute sind es bislang zehn Tore. Michael Skibbe steht trotzdem entschieden hinter seinem Sturmduo und sieht auch einen Aufwärtstrend.
"Dimitar hat beide Tore gegen Frankfurt vorbereitet und Andrej hat in München viel für die Mannschaft gearbeitet. Sie haben auch in jedem Spiel ihre Torchancen, Andrej fast jedes Mal sogar eine hundertprozentige. Aber bei ihrer Qualität ist es nur eine Frage der Zeit, wann der Knoten platzt."
Der Cheftrainer schenkt den beiden Nationalstürmern also auch Mittwoch gegen Wolfsburg sein Vertrauen - ohne die Konkurrenten aus der zweiten Reihe zu entmutigen. "Michal Papadopulos ist noch nicht die Alternative von Beginn an. Aber ich kann ihn jederzeit bringen, er ist sofort da", weiß Skibbe.
Ohnehin ist das Selbstvertrauen nach dem mutigen Auftritt in München gestiegen. Und natürlich die Ansprüche für das morgige Heimspiel. "Wir sind jetzt mittendrin: Sechs Punkte sind es nach oben, sechs nach unten. Wir wollen weiter nach oben kommen und Wolfsburg deshalb schlagen", fordert Skibbe den nächsten Heimsieg.
Lob für Madouni
Auch wenn die Torausbeute weiter zu wünschen übrig lässt, so hat Skibbe doch in den zwei Spielen nach der Winterpause viel Positives erkannt. Eine Defensive, die in München kaum Torchancen zugelassen hat. Dank Ahmed Madouni, mit dessen Entwicklung der Trainer "sehr zufrieden" ist: "Ich denke nicht daran, ihn rauszunehmen. Er ist ein fester Bestandteil der Abwehr geworden."
Das Spiel nach vorne - abgesehen von der 1. Hälfte gegen Frankfurt - konnte sich sehen lassen. "Wir haben gegen einen richtig starken Gegner wie Bayern gezeigt, dass wir uns eine Fülle von guten Torchancen rausspielen können. Wir müssen sie nur endlich nutzen."
In diesem Punkt ist der kommende Gegner einen Schritt weiter. Die VfL-Stürmer Diego Klimowicz und Mike Hanke steuerten je einen Treffer zum 2:0-Sieg Sonntag gegen Gladbach bei. Das Torkonto von Klimowicz zeigt stolze elf Erfolge an.
Vorsicht vor VfL-Stürmern
"Das Sturmduo ist sehr gefährlich, das muss unbedingt kalt gestellt werden. Das wird eine wichtige Aufgabe für unsere Defensive", sagt Skibbe. Weil Wolfsburg wie zuletzt der FC Bayern mit zwei Stürmern spielt, könnte der Cheftrainer seine zuletzt gewählte Taktik beibehalten. Grundsätzlich wolle Skibbe in der Rückrunde "mehr agieren als reagieren".
Das Heimspiel gegen Wolfsburg wird bekanntlich zu einem Wiedersehen mit Klaus Augenthaler, der den VfL in der Winterpause übernommen hat. Bayers ehemaliger Chefcoach ("Für mich kein Spiel wie jedes andere", der noch viele Sympathien in Leverkusen genießt, hat sich einiges vorgenommen.
Roque bald zurück
Dass Augenthaler den Großteil der Bayer-Mannschaft noch selbst trainiert hat, sieht Skibbe nicht als Vorteil für den VfL: "Wir kennen Wolfsburg sicher genau so gut."
Personell hat Skibbe weiter die große Wahl. Es fehlt nur Roque Junior, der nächsten Dienstag wieder das komplette Mannschaftstraining aufnehmen wird.
Die möglichen Aufstellungen
Bayer 04: Butt - Juan, Ramelow, Madouni - Schneider, Rolfes, Stenman - Voronin, Barnetta, Athirson - Berbatov
Ersatz: Adler, Nowotny, Callsen-Bracker, Babic, Fritz, Krzynowek, Freier, Castro, Papadopulos, Tadic, Röttger, De Wit
Es fehlt: Roque Junior (Trainingsrückstand)
VfL Wolfsburg: Jentzsch - Alex, Quiroga, Hofland, Sarpei - Menseguez, Karhan, van der Leegte, Neziri - Hanke, Klimowicz
Ersatz: Lenz, Franz, Schnoor, Fischer, Lamprecht, Thiam, Makiadi, Marlet, Abuda, Tskitishvili
Es fehlen: van der Heyden (5. Gelbe Karte), Langkamp (Nasenbeinbruch), Hristov (Trainingsrückstand)
Anstoß: Mittwoch, 08.02.2006, 20 Uhr BayArena
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych
Assistenten: Detlef Scheppe, Michael Kempter
Vierter Offizieller: Marc Seemann