Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg 4:0 (1:0)

  • Allgemeine Informationen
    Bayer Leverkusen: Butt (2,5) - Juan (2,5), Ramelow (3), Madouni (2) - B. Schneider (3,5), Rolfes (3,5), Stenman (3) - Voronin (3,5), Barnetta (2,5), Athirson (4) - Berbatov (3) - Trainer: Skibbe
    VfL Wolfsburg: Jentzsch (4) - Alex (4,5), Quiroga (5), Hofland (4), Neziri (4) - Karhan (5), van der Leegte (4) - Menseguez (5), Tskitishvili (5) - Klimowicz (4,5), Hanke (5) - Trainer: Augenthaler
    Tore: 1:0 Berbatov (44., Rechtsschuss, Vorarbeit Voronin), 2:0 Barnetta (55., Rechtsschuss, Stenman), 3:0 B. Schneider (71., direkter Freistoß, Rechtsschuss), 4:0 Madouni (75., Kopfball, Rolfes)
    Eingewechselt: 67. Freier für Athirson, 78. C. Fritz für Barnetta, 80. Nowotny für Juan - 38. Thiam (3,5) für Karhan, 46. Sarpei (5) für Tskitishvili, 70. Hoogendorp für Hanke
    Chancenverhältnis: 8:2
    Eckenverhältnis: 8:3
    Schiedsrichter: Brych, Dr. (München), Note 1 - absolut fehlerlos
    Zuschauer: 20000
    Spielnote: 3,5
    Spieler des Spiels:
    Madouni, Ahmed
    Räumte hinten ab, köpfte vorne rein. Der Algerier bestätigte seinen Stammplatz mit einer blitzsauberen Leistung.


    Analyse
    Leverkusens Trainer Michael Skibbe schickte zum Anpfiff exakt dieselbe Elf auf den Platz, welche bei der 0:1-Niederlage bei den Münchener Bayern am vergangenen Spieltag begonnen hatte.


    Der ehemalige Leverkusener und aktuelle Wolfsburger Coach Klaus Augenthaler nahm bei seiner Rückkehr in die BayArena hingegen eine Änderung vor: Tskitishvili ersetzte den nach seiner fünften Gelben Karte gesperrten van der Heyden - der Belgier war beim 2:0-Heimerfolg über Borussia Mönchengladbach noch in der Anfangsformation gestanden.Der 20. Spieltag im ÜberblickBeide Teams begannen sehr schwerfällig und brauchten lange, in die Partie zu finden. Vieles in der ersten halben Stunde blieb Stückwerk, Leverkusen wie Wolfsburg mühten sich zwar, Zählbares kam jedoch nicht zu Stande. Die gefährlichste Aktion stellte in der Anfangsphase noch ein Berbatov-Schuss aus 13 Metern dar, VfL-Keeper Jentzsch war jedoch auf dem Posten und klärte ohne Probleme (5.).


    Die Partie spielte sich auf sehr niedrigem Niveau ab, Leverkusen versuchte zwar das Heft gegen sehr defensiv agierende Gäste in die Hand zu nehmen, jedoch resultierten daraus keinerlei erwähnenswerte Aktionen. Die erste Chance der Gäste ergab sich bezeichnenderweise nach erst 29 Minuten, als Menseguez aus 19 Metern Maß nahm, aber deutlich am Leverkusener Tor vorbei schoss.


    Als Berbatov nach 31 Minuten einen Freistoß aus 20 Metern halblinker Position in Richtung des Wolfsburger Tores zirkelte, kam erstmals der Hauch einer Großchance auf, jedoch war auch hier der Zufall Vater der Chance: Wolfsburgs Niederländer van der Leegte hatte den Ball noch gefährlich abgefälscht. In der Folge legte Leverkusen zu und präsentierte sich druckvoller als noch zu Beginn. Athirson scheiterte mit einem Schuss aus 18 Metern nur denkbar knapp am glänzend aufgelegten Wolfsburger Keeper Jentzsch, der den Abschluss des Brasilianers mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte (37.).


    Klaus Augenthaler reagierte umgehend. Ob der offensichtlichen Unterlegenheit im Mittelfeld nahm der Wolfsburger Coach den bis dato enttäuschenden Karhan vom Platz und wechselte den vom Afrika-Cup zurückgekehrten Thiam ein (38.). Das Tor erzielten dennoch die Hausherren: Etwas überraschend fand sich Berbatov nach feinem Zuspiel von Voronin allein auf weiter Flur und ließ sich kurz vor der Pause diese Chance nicht entgehen (44.). Die Wolfsburger Hintermannschaft hatte auf Abseits gespielt, der Bulgare war jedoch im richtigen Moment gestartet und überwand VfL-Keeper Jentzsch ohne große Schwierigkeiten.


    Nach der Pause schien es kurzzeitig, als hätte die Halbzeitansprache des Gästetrainers gewirkt: Wolfsburg traute sich plötzlich mehr zu und hatte innerhalb weniger Sekunden gleich mehrere Möglichkeiten; Leverkusen brachte einen Fernschuss von Neziri nicht weg und so versuchten sich hintereinander Hanke, van der Leegte und Klimowicz, jedoch schaffte es keiner der drei, das von Keeper Butt gehütete Tor ernsthaft in Gefahr zu bringen (50.).


    Leverkusen setzte sich jedoch zur Wehr und - begünstigt von einem Stellungsfehler des eingewechselten Sarpei - stand es plötzlich 2:0 für die Rheinländer (55.). Der zur Winterpause aus Stockholm unters Bayerkreuz gewechselte Stenman flankte von der linken Seite, wo sich Sarpei verschätzte und den Ball auf Barnetta durchließ; der Schweizer wiederum nahm das Leder technisch elegant an, ging noch zwei Schritte und hob das Spielgerät schließlich über den Keeper aus kurzer Distanz in die Maschen.


    Leverkusen zog sich nun etwas zurück und ließ den Gästen mehr Platz, Kapital schlugen diese daraus dennoch keinesfalls. So dauerte es bis zur 70. Minute ehe sich die Partie wieder interessanter gestaltete und Leverkusen innerhalb von vier Minuten für die endgültige Entscheidung sorgte. Erst verwandelte Bernd Schneider einen Freistoß aus 19 Metern halblinker Position direkt (71.), kurz darauf war dann Madouni nach einem Barnetta-Eckball und anschließender Verlängerung durch Rolfes mit dem Kopf zur Stelle (75.).


    Mit der deutlichen Führung im Rücken agierte Bayer nun sehr souverän und zeigte so ein komplett anderes Gesicht als noch in der ersten Hälfte. In der 80. Minute kam dann noch Nowotny zu seinem Comeback im Bayer-Dress: Nach einem Jahr Abstinenz von der Bundesligabühne und Streitigkeiten mit seinem Arbeitgeber war am heutigen Abend der Zeitpunkt zur Rückkehr auf den Fußballplatz gekommen.


    Leverkusen vermiest seinem ehemaligen Übungsleiter Augenthaler die Rückkehr und gewinnt nach einer deutlichen Steigerung in der zweiten Hälfte auch in dieser Höhe verdient. Wolfsburg präsentierte sich teils desolat und fand offensiv überhaupt nicht statt. Leverkusen hingegen tankt durch den "Dreier" Selbstvertrauen für das nächste Spiel beim FC Schalke 04.


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