Schalke gewinnt in einem denkwürdigen Spiel 7:4 gegen Leverkusen.
Allgemeine Informationen
FC Schalke 04: F. Rost - Rafinha, Bordon, Krstajic, Kobiashvili - Poulsen - F. Ernst, Bajramovic - Lincoln - Larsen, Kuranyi - Trainer: Slomka
Bayer Leverkusen: Butt - Juan, Ramelow, Madouni - B. Schneider, Rolfes, Stenman - Voronin, Barnetta, Athirson - Berbatov - Trainer: Skibbe
Tore: 1:0 Larsen (9., Linksschuss, Vorarbeit F. Rost), 2:0 Krstajic (17., Linksschuss, Bordon), 3:0 Bajramovic (34., Kopfball, Rafinha), 3:1 Voronin (40., Kopfball, B. Schneider), 3:2 Berbatov (50., Kopfball, B. Schneider), 4:2 Kuranyi (55., Rechtsschuss, Lincoln), 5:2 Larsen (63., Linksschuss, Rafinha), 5:3 Voronin (64., Rechtsschuss), 5:4 Krzynowek (70., Linksschuss, B. Schneider), 6:4 Lincoln (76., direkter Freistoß, Rechtsschuss), 7:4 Asamoah (81., Rechtsschuss)
Eingewechselt: 74. Asamoah für Kuranyi, 80. Sand für Larsen, 84. Boenisch für Bajramovic - 29. Freier für Athirson, 46. Krzynowek für Ramelow, 83. C. Fritz für Barnetta
Schiedsrichter: Meyer
Zuschauer: 61542 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Bajramovic, Lincoln
Spielbericht
Nach dem 0:0 unter der Woche in Gladbach konnte Schalke-Coach Mirko Slomka wieder auf Poulsen zurückgreifen. Der Däne fehlte gegen die "Fohlen" Gelb-gesperrt und ersetzte im Mittelfeld Varela. Auch in der Sturmspitze reagierte Slomka und gab Larsen für Sand eine Chance neben Kuranyi.
Leverkusens Trainer Michael Skibbe hatte nach dem überzeugenden 4:0 gegen Wolfsburg keinen Grund seine Startformation zu ändern.Der 21. Spieltag im ÜberblickDie Hausherren waren in der Anfangsphase die klar Spiel bestimmende Mannschaft und versuchten immer wieder über Spielgestalter Lincoln den Ball in die vordersten Reihen zu befördern. So dauerte es nur bis zur neunten Minute, ehe Bayer-Keeper Butt zum ersten Mal hinter sich greifen musste. Als Vorlagengeber zeigte sich aber nicht Lincoln verantwortlich, sondern Torhüter Rost. Nach einem weiten Abschlag kam das Leder zu Larsen, der Madouni im Zweikampf schlecht aussehen ließ. Ramelow konnte den Dänen auf dem Weg zum Tor auch nicht stoppen, so dass der Schalker Angreifer mit links ins lange Eck vollenden konnte.
Leverkusen zeigte sich kaum geschockt und wäre eine Zeigerumdrehung später beinahe zum Ausgleich gekommen. Berbatov hatte das Spielgerät von der linken Strafraumseite in die Mitte gelegt, doch gegen den Schuss von Athirson konnte Landsmann Bordon auf der Linie retten (10.). So blieb es bei der Führung für die "Knappen", die - beflügelt von der guten Stimmung im Stadion - weiter gute Offensivakzente setzen konnten. Und die nächste Möglichkeit sollte bereits erneut zum Torerfolg führen. Nach einem Lincoln-Freistoß von der rechten Außenbahn prallte der Ball wieder aus dem Strafraum hinaus. Bordon setzte sich energisch gegen Schneider durch, lupfte den Ball zum aufgerückten Krsatjic, der den Ball volley ins linke untere Eck drosch (17.).
Die Bayer-Elf versuchte nach dem zweiten Gegentor erstmal etwas Ruhe in die Partie zu bringen. Nach vorne gelang den Skibbe-Schützlingen gegen gut gestaffelte Schalker zu diesem Zeitpunkt allerdings zu wenig, daran änderte auch die Einwechslung von Freier für Athirson (29.) erstmal nichts.
Ganz im Gegenteil. Auf der anderen Seite zauberten die "Königsblauen" einen weiteren Treffer zum 3:0. Nach einem Doppelpass zwischen Rafinha und Lincoln flankte Rafinha in die Mitte, dort stieg Bajramovic höher als Juan und wuchtete das Spielgerät per Kopf in die Maschen (34.). Schalke präsentierte in der Folgezeit sehr ballsicher und ließ die Leverkusener nur hinter der Kugel herlaufen. Doch vor dem Seitenwechsel führte eine Unachtsamkeit in der Schalker Hintermannschaft zum Anschlusstreffer für die Gäste. Voronin konnte nach einer Schneider-Flanke im Strafraum unbedrängt zum Kopfball steigen und nickte unhaltbar zum 1:3 ein (40.).
Nach dem Seitenwechsel überschlugen sich die Ereignisse in der Veltins-Arena und es entwickelte sich ein Spiel für die Geschichtsbücher. Zunächst hatte Lincoln die Riesenmöglichkeit das Spiel vorzeitig zu entscheiden, zielte nach Ernst-Vorarbeit jedoch knapp am langen Pfosten vorbei (46.). Berbatov machte es auf der anderen Seite besser und ließ die angereisten Leverkusener Fans nochmals hoffen. Schneider hatte den Bulgaren per Flanke präzise bedient und der Bayer-Stürmer köpfte zum 3:2 ein (50.). Doch die Antwort der Schalker ließ nicht lange auf sich warten und Kuranyi war es vorbehalten, seine lange Durststrecke zu beenden. Beim Aufsetzer des Nationalspielers sah Bayer-Keeper Butt allerdings alles andere als gut aus (55.). Als Larsen in der 63. Minute mit seinem zweiten Treffer auf 5:2 erhöhte, wägten sich die Schalker bereits als die sicheren Sieger und die Fans im weiten Rund feierten ihre Mannschaft frenetisch.
Doch postwendend keimte bei den Gästen wieder Hoffnung auf, da Voronin eine ungewollte Vorlage von Bordon in den rechten oberen Winkel verwertete (64.). Als sechs Minuten später der eingewechselte Krzynowek Rafinha vernaschte und zum 5:4 einnetzte, ging für die Slomka-Schützlinge wieder das große Zittern los.
Glücklicherweise hatte Schalke mit Lincoln einen "Zauberer" in ihren Reihen, der einen direkten Freistoß aus gut zwanzig Metern genau in den Winkel befördern konnte (76.) und somit wieder für eine Zwei-Tore-Führung verantwortlich war. Den Schlusspunkt in dieser Wahnsinns-Partie setzte der eingewechselte Asamoah, der nach einer schönen Einzelaktion im Sechzehner erfolgreich war (81.).
Schalke fährt einen enorm wichtigen "Dreier" ein und meldet sich mit diesem denkwürdigen 7:4-Erfolg im Kampf um die Champions-League-Plätze zurück. Leverkusen zeigte sich während der ganzen Partie kämpferisch, muss mit vier Auswärtstreffern aber dennoch als Verlierer vom Platz gehen.
Noten folgen am Montag