Schmutziges Spiel um Calmund
XXL-Manager: „Habe nie in die Kasse gegriffen“
Von VIM VOMLAND
Manager-Schwergewicht Reiner Calmund arbeitete bis Sommer 2004 für Bayer Leverkusen
Jetzt kommt es ganz dicke für Reiner Calmund (57). Ex-Klub Bayer Leverkusen wirft dem XXL-Manager dubiose Geschäfte vor.
Es geht um 580000 Euro plus Mehrwertsteuer, die 2003 an den Spielerberater Volker Graul geflossen sind. Dabei handelt es sich um Zahlungen für die Vermittlung von Kaufoptionen für zwei kroatische Spieler, die Leverkusen als möglichen Lucio-Ersatz im Auge hatte.
Jetzt erklärte Bayer: „Die tatsächlichen Hintergründe des Vorgangs konnten für Bayer nicht schlüssig aufgeklärt werden. Die Überprüfungen führten letztendlich zur unverzüglichen Trennung von Reiner Calmund.“
Laut „Spiegel“ ermittelt die Bielefelder Staatsanwaltschaft gegen mehrere Personen wegen Betrugs und Untreue. Calmund allerdings gehört nicht dazu.
BamS konfrontierte Calmund (z.Zt. in den USA) mit den Anschuldigungen. Calli: „Ich habe nie in die Kasse gegriffen. Im Gegenteil: Ich habe für branchenüblich wenig Geld jahrelang mit Liebe und Herzblut erfolgreich gearbeitet. Es glaubt ja wohl keiner, daß ich Abfindung und Rente bekommen hätte, wenn 580000 in falsche Kanäle geflossen wären.“
Schmutziges Geschäft um Calmund. BamS erfuhr: Das Geld an Graul ist gegen Quittungen rausgegangen. Von diesem Vorgang hat auch der damalige Finanz-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser gewußt.
Holzhäuser selber spricht Calmund frei: „Ich kenne Calli, der würde sich nie bereichern. Ich gehe davon aus, daß das Geld in Kroatien versickert ist.“
Im Sommer 2004 trennte sich Bayer von Calmund. Aus gesundheitlichen Gründen, wie es damals hieß. Eineinhalb Jahre später ist daraus eine Schlammschlacht geworden. Geht’s jetzt vor Gericht? Calmund-Anwalt Stefan Seitz: „Ich schließe nichts aus.“