Auf der Spur von Idolen

  • Zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden, wo Bayer 04 den Uefa-Pokal-Gewinn und den Aufstieg in die Bundesliga feierte.
    Oberbürgermeister Ernst Küchler konnte es sich nicht verkneifen: „Wir befinden uns hier in einem denkwürdigen Raum, in dem wir - beinahe - eine Meisterschaft gefeiert hätten.“ Meinolf Sprink, der Sportbeauftragte der Bayer AG, mochte es nicht unerwähnt lassen: „Wir haben es verdient, dabei zu sein, obwohl uns dieser Titel fehlt. Aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass wir die Schale hier irgendwann hochhalten können.“


    Da kam die mitleidvoll klingende Aussage von Karl-Josef Tanas dem berühmten Tüpfelchen aufs i gleich. „Die Hoffnung stirbt zuletzt. Eines guten Tages werdet ihr Meister. Man muss nur Geduld mitbringen“, meinte der Vizepräsident des Deutschen Fußballbundes und des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes (WFLV), zu allem Überfluss eher dem 1. FC Köln als Bayer 04 zugetan, heißt es.


    Der guten Stimmung im gediegenen Spiegelsaal von Schloss Morsbroich tat dies keinen Abbruch. Schließlich wurde Leverkusen als zweite NRW-Stadt - nach Köln - in den erlauchten Kreis der „Deutschen Fußball Route“ (DFR) aufgenommen. „Es freut uns, dass wir dabei sind und dem Kind das Laufen ermöglichen“, sagte Helga Roesgen, Dezernentin für Jugend, Kultur, Schulen und Sport.


    Das Kind hat in diesem Fall ein Mann zur Welt gebracht. Gregor Gdawietz, Geschäftsführer des WFLV, hatte im Vorfeld der WM die feine Idee für eine, laut Untersuchung der Fachhochschule Gelsenkirchen, in der Welt einmalige Themenstraße mit Fußball. „15 Städte in NRW, deren prominenteste Vereine allesamt in der höchsten Fußballklasse Deutschlands spielen oder gespielt haben, werden zu einer 550 km langen Route, von Aachen über Wuppertal bis nach Bielefeld, verbunden. Die verweist auf interessante Fußballereignisse, auf Kultstätten und Geschichten zu Idolen und Vereinen, die sich lokalisieren lassen, flankiert von touristischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Die lokalen Touren verbinden elf Orte einer Stadt, die mit einem DFR-Schild mit Kurzinformationen gekennzeichnet werden“, erklärte der Erfinder Gdawietz.


    In Leverkusen beispielsweise die BayArena, in der die Zuschauer nicht nur Rudi Völlers Abschied vom aktiven Geschehen und begeisternde Champions-League-Partien erleben konnten, sondern auch Nerven zehrende Spiele im Kampf gegen den drohenden Abstieg aus der Bundesliga. Darin erinnerten sich natürlich auch die anlässlich der Eröffnung als Vertreter der Bayer-Fußballer anwesenden Michael, Reschke, Hans-Peter Lehnhoff und Kurt Vossen, die Gdawietz zu diesem tollen Projekt gratulierten.


    Der wiederum bedankte sich für die großartige Unterstützung durch die Bayer AG, Bayer 04 und durch die Stadtverwaltung. Als Ernst Küchler zur Tat schritt und das erste Schild am Schloss Morsbroich enthüllte, schien Leverkusens OB - wenn auch nur ganz kurz - von einem Gedanken beseelt: Einmal, nur einmal den Gewinn der Meisterschaft von Bayer 04 hier an diesem denkwürdigen Ort feiern, das wär"s. Er wird viel Geduld aufbringen müssen.


    KStA

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann