Knapp 80 Minuten waren in Bielefeld gespielt, als die Statistiker vom TV-Sender Premiere die Torschussversuche von Bayer 04 präsentierten: Es waren ganze drei. Zu wenig, wie auch die gesamte Mannschaftsleistung zu wenig war, um gegen aggressivere Bielefelder zu bestehen.
Natürlich war auch der frühe Rückstand Gift für Bayer 04. Vatas Flanke von der linken Seite landete schon nach fünf Minuten auf dem Kopf von Dalovic, der - von Jens Nowotny allein gelassen - aus kurzer Distanz traf.
Bei schwierigen Platzverhältnissen – der Rasen war rutschig und stellenweise mit Schnee bedeckt – fand Bayer anschließend nie zu seinem guten Spiel der letzten Wochen.
Michael Skibbe hatte Jacek Krzynowek für den gelb-gesperrten Andrej Voronin auf Linksaußen gebracht, Fredrik Stenman begann statt Marko Babic.
Eine gute Chance
Angriffsversuche blieben meist schon in Nähe der Mittellinie stecken. Bielefeld suchte mit hohem Laufaufwand die Zweikämpfe, die sie in der Mehrzahl auch gewannen. Weder Bernd Schneider noch Tranquillo Barnetta gelang es, die Stürmer mit vernünftigen Pässen zu versorgen.
Nur ein gefährlicher Angriff klappte vor der Pause. Paul Freier spielte steil auf Dimitar Berbatov, der mit seinem Schuss von halbrechts aufs kurze Eck an Keeper Hain scheiterte (36.).
Bielefeld ebenfalls mit wenigen Torchancen, doch die Angriffe der Ostwestfalen wirkten strukturierter und gefährlicher. Dalovic schoss durch Juans Beine zwei Meter am Tor vorbei, Jörg Butt fischte eine Flanke vor den Füßen von Zuma weg.
Drei Wechsel
Skibbe reagierte in der Pause, brachte Michal Papadopulos und Ahmed Madouni für Krzynowek und den angeschlagenen Juan. Der Brasilianer hatte nach Foul an Vata seine 5. Gelbe Karte gesehen, er fehlt damit im nächsten Heimspiel gegen Mainz. Und nach einer Stunde kam noch Babic für Stenman.
Neue Leute, aber das alte Bild. Bielefeld immer noch aggressiver, Bayer ohne Linie. „Sie haben uns früh unter Druck gesetzt und gestört, wir konnten nie in Ruhe aufbauen“, analysierte Nowotny.
Die Arminen dem zweiten Treffer näher als Bayer dem Ausgleich. Butt holte Dalovics Linksschuss aus dem Winkel (59.) und den Versuch von Masmandis aus dem kurzen Eck (74.). Zudem segelte ein Masmanidis-Freistoß noch knapp am Winkel vorbei (81.).
Aufbäumen zu spät
Und Bayer? Erst in der Schlussphase kam die Mannschaft und die Chance zum 1:1. Schneiders Schuss aus 14 Metern wurde abgeblockt, den Nachschuss setzte Nowotny über die Latte.
Aber zu spät das Aufbäumen, der eine frühe Treffer entschied zu Recht für Bielefeld. Kleiner Trost: Weil Stuttgart im Heimspiel gegen Dortmund nicht über ein 0:0 hinauskam, bleibt der 5. Platz bei drei Punkten Rückstand in erreichbarer Nähe.
Arminia Bielefeld: Hain - Korzynietz, Westermann, Borges, Schuler - Kauf, Fink - Küntzel, Vata - Zuma, Dalovic
Bayer 04: Butt - Fritz, Juan, Nowotny, Stenman - Rolfes - Schneider, Barnetta - Freier, Krzynowek, Berbatov
Tore: 1:0 Dalovic (5.)
Eingewechselt: 54. Masmanidis für Zuma, 68. D. Kobylik für Küntzel, 88. Kucera für Dalovic - 46. Madouni für Juan, 46. Papadopulos für Krzynowek, 60. Babic für Stenman
Schiedsrichter: Dr. Markus Merk
Zuschauer: 18317
Gelbe Karten: Schuler, Dalovic, Borges - Juan, C. Fritz, Rolfes
