Bielefeld (rpo). Arminia Bielefeld hat Bayer Leverkusen im Kampf um einen Uefa-Cup-Platz einen herben Dämpfer versetzt und sich selbst wohl der gröbsten Abstiegssorgen entledigt. Bielefeld besiegte den Champions-League-Finalisten von 2002 mit 1:0 (1:0) und rückte durch den dritten Heimsieg hintereinander bis auf zwei Punkte an die Rheinländer heran.
Bayer musste eine verdiente Niederlage hinnehmen. Das Team von Trainer Michael Skibbe, das in den fünf Bundesliga-Spielen zuvor insgesamt 15 Tore erzielt hatte, enttäuschte diesmal auf der ganzen Linie.
Matchwinner vor 18.317 Zuschauern war ausgerechnet Radomir Dalovic. Der 22 Jahre alte Serbe hatte schon im Vorjahr mit seinem Treffer die 0:1-Niederlage von Leverkusen in Bielefeld besiegelt, kam erstmals in dieser Saison von Beginn an zum Einsatz und erzielte mit seinem zweiten Bundesliga-Treffer überhaupt erneut das "Goldene Tor". Von dem Treffer, der bereits in der fünften Minute fiel, erholten sich die Gäste während der gesamten Partie nicht richtig.
Trotz des frühen Tores brauchte die Partie rund eine halbe Stunde, um auf Touren zu kommen. Das Kopfballtor von Dalovic, der wegen den Verletzungen von Isaac Boakye und Artur Wichniarek ins Team gerückt war, war bis dahin der einzige Höhepunkt. Munter wurde danach vor allem die Arminia, die durch Dalovic (33./45.), Michael Fink (35.) sowie Sibusiso Zuma (40.) gleich mehrfach ein weiteres Tor vor Augen hatte. Die Gäste, bei denen das komplette Mittelfeld im ersten Durchgang ein Totalausfall war, brachten bis zur Pause nur eine anständige Offensivaktion zustande. Dabei musste Arminia-Keeper Mathias Hain aber sein ganzes Können unter Beweis stellen, um einen Schrägschuss von Dimitar Berbatow mit den Fingerspitzen zur Ecke zu lenken.
Skibbe brachte nach der Pause in Ahmed Madouni und Michal Papadopoulos zwei frische Kräfte. Bayer wirkte nun ein Stück weit engagierter, aber keineswegs zielstrebiger. Für ein absolutes Highlight sorgte dagegen wieder Dalovic, dessen sehenswerten Seitfallzieher aus 16 Metern Bayer-Keeper Jörg Butt nur mit Mühe parieren konnte.
Der Torhüter war neben Tranquillo Barnetta auch noch der beste Mann seines Teams. Dagegen hatte Bielefeld in Dalovic, Fatmir Vata, Fink und Marcio Borges gleich vier herausragende Kräfte.
STATISTIK
Bielefeld: Hain - Korzynietz, Westermann, Borges, Schuler - Vata, Kauf, Fink, Küntzel (68. Kobylik) - Zuma (54. Masmanidis), Dalovic (88. Kucera). - Trainer: von Heesen
Leverkusen: Butt - Fritz, Juan (46. Madouni), Nowotny, Stenman (60. Babic) - Schneider, Rolfes, Barnetta - Freier, Berbatow, Krzynowek (46. Papadopoulos). - Trainer: Skibbe
Schiedsrichter: Dr. Merk (Otterbach)
Tor: 1:0 Dalovic (5.)
Zuschauer: 18.317
Beste Spieler: Borges, Fink, Dalovic - Butt, Barnetta
Gelbe Karten: Borges (5/3), Schuler (5/1), Dalovic (2) - Juan (5), Rolfes (4), Fritz (2)
STIMMEN:
Trainer Thomas von Heesen (Arminia Bielefeld): "Das war letztendlich ein verdienter Sieg. Die drei Punkte waren elementar wichtig. Wir haben wieder einmal bewiesen, dass wir zu Hause jede Mannschaft schlagen können."
Trainer Michael Skibbe (Bayer Leverkusen): "Das Spiel war früh gegen uns entschieden. Der frühe Rückstand hat den Arminen praktisch in die Karten gespielt. Wir sind überhaupt nicht in den spielerischen Fluss gekommen und haben verdient verloren."