Kosten und Mühen hat man bei Bayer 04 noch nie gescheut. Wenn es der Sache dienlich sein sollte, wurde gehandelt - schnell und nach außen hin möglichst unspektakulär. So galt es früher, so hält man es auch heute noch. Wie jetzt bei Roque Junior.
Seit dem Ende der Hinrunde ist der brasilianische Abwehrspieler wegen mittlerweile chronischer Achillessehnenbeschwerden ausgefallen. Weil er sich keine Spritzen setzen lassen will und lieber den Künsten von Heilern in seiner Heimat vertraut, hielt er sich zu Beginn des Jahres wochenlang in Brasilien auf. Nach der Rückkehr konnte der Weltmeister von 2002 wieder trainieren, bis sich vor einigen Tagen wieder die Sehnen schmerzhaft meldeten.
Was tun? „Ich würde mich auch spritzen lassen, wenn ich wüsste, dass es hilft“, verdrängte Roque Junior seine Angst vor spitzen Nadeln. Auch eine nochmalige Behandlung in der Heimat wurde überlegt. Statt dessen kam der Heiler nun zum Patienten. Bayer 04 ließ jenen Physiotherapeuten der brasilianischen Nationalelf, der den 30-jährigen Abwehrspieler bereits in der Vergangenheit behandelt hatte, auf Wunsch von Roque Junior einfliegen.
„Wir hoffen, dass uns Roque so schnell wie möglich wieder zur Verfügung steht“, sagte Michael Skibbe. Der Trainer hätte ihn morgen gut gebrauchen können, fällt doch mit dem Gelb-gesperrten Juan ein Innenverteidiger aus. Diese Position an der Seite von Jens Nowotny wird nun Ahmed Madouni einnehmen.
So kann er morgen gegen den FSV Mainz mithelfen, die vom Trainer eingeforderte Wiedergutmachung für die peinliche Bayer-Vorstellung beim 0:1 am letzten Wochenende in Bielefeld zu erbringen.