Allgemeine Informationen
Bayer Leverkusen: Butt - C. Fritz, Nowotny, Madouni - Rolfes - Barnetta, B. Schneider, Babic - Freier, Berbatov, Voronin - Trainer: Skibbe
1. FSV Mainz 05: Wetklo - Abel, M. Friedrich, Noveski, Rose - Babatz - Demirtas, da Silva - Thurk - Zidan, Auer - Trainer: Klopp
Tore: 0:1 Zidan (34., Linksschuss, Vorarbeit Thurk), 0:2 Zidan (64., Kopfball, Abel), 1:2 Freier (85., Kopfball, Voronin)
Eingewechselt: 16. Ramelow für Nowotny, 67. Krzynowek für Babic, 87. Papadopulos für C. Fritz - 71. Ruman für Auer, 90. Casey für Thurk
Schiedsrichter: Fleischer, Dr.
Zuschauer: 21000
Gelbe Karten: Ruman, Thurk, Noveski, Wetklo
Spielbericht
Nach dem 0:1 in Bielefeld baute Leverkusens Coach Michael Skibbe seine Elf auf drei Positionen um: Für den Gelb-gesperrten Juan kam Madouni in die diesmal praktizierte Dreierkette, in der auch der zuletzt schwache Stenman fehlte. Babic rückte dafür ins linke Mittelfeld. Vorne stand Voronin nach Gelb-Sperre wieder zur Verfügung, der Ukrainer verdrängte Krzynowek aus der Startelf. Der Mainzer Coach Jürgen Klopp hatte wenig Grund, seine gegen Gladbach mit 3:0 siegreiche Anfangsformation zu ändern. Er beließ es bei einem Personalwechsel und brachte Babatz für den verletzten Pekovic.Der 26. Spieltag im ÜberblickOhne große Aufreger plätscherte die Partie in Leverkusen in der ersten Halbzeit dahin. Beide Teams neutralisierten sich zunächst im Mittelfeld, nach 20 Minuten gab es nur eine nennenswerte Szene, als Schneider aus halbrechter Position im Strafraum hinter das Tor zielte (5.).
Die Abwehrreihen dominierten, die eng markierten Spitzen konnten sich nicht erfolgversprechend in Szene setzen - zwingenden Chancen blieben so lange Fehlanzeige. Leverkusen wirkte gegen die sehr gut organisierten Mainzer im Spielaufbau hilflos, es gelang kaum ein vernünftiger Angriffszug. Pech zudem für die Skibbe-Elf, das Abwehrchef Nowotny sich nach einem Zweikampf gegen thurk früh verletzte und schon nach 16 Minuten gegen Ramelow ausgetauscht werden musste.
Mainz übernahm nach 20 Minuten gleichverteilten Spiel in der Folge immer mehr das Kommando, spielte mutig und schnell nach vorne und brachte die nicht sattelfeste Abwehrreihe von Bayer gehörig ins Schwitzen. Demirtas prüfte Butt per trockenem Fernschuss (22.), da Silvas Freistoß flog am Tor vorbei (26.).
Nach einer guten halben Stunde war es dann aber soweit, die Rheinhessen wurden für ihr mutiges und schnörkelloses Offensivspiel belohnt: Auer gewann vor dem Strafraum glücklich das Luftduell gegen Madouni. Thurk schnappte sich die Kugel, passte in den Strafraum auf Zidan, der den Ball aus halblinker Position aus 13 Metern fulminant per Linksschuss im linken Winkel versenkte (34.).
Auch danach wachte Bayer zunächst nicht auf, fand einfach kein Mittel gegen die gut gestaffelte und taktisch hervorragend agierende Gäste-Elf. Erst kurz vor dem Wechsel kleine Drangperiode der Hausherren: Rolfes' Kopfball ging über das Gehäuse (42.), Schneiders Flankenball nach schönem Zusammenspiel mit dem ansonsten nicht zu sehenden Voronin flog symptomatisch für das Spiel der Rheinländer vor der Pause ins Niemandsland (43.).
Auf der Gegenseite dann aber auch Glück für den UEFA-Cup-Aspiranten, dass Demirtas nach einem Zuspiel von Zidan aus halbrechter Position Zentimeter am langen Eck vorbeizielte (45.).
Auch nach dem Wechsel war Leverkusen zunächst weiter auf der Suche nach der Initialzündung: Müde, ideenlos, konzeptlos - die 05er hatten meist keine Mühe, die Offensivbemühungen der Heimelf erfolgreich zu unterbinden. Berbatovs erster Torschuss aus spitzem Winkel bereitete Keeper Wetklo keine Probleme (51.).
Mainz zog sich weiterhin nicht zurück und wirkte bei seinen Angriffen jederzeit gefährlich. Der zweite Treffer der Gäste freilich entsprang mehr dem Zufall und auch unter gütiger Mithilfe von Bayers Nummer eins: Abels weiter Pass flog an den gegnerischen Strafraum. Butt kam aus dem Kasten, griff aber nicht entschlossen ein, so dass Zidan über den Keeper hinweg per Kopf aus 14 Metern ins leere Tor einnickte - sein achter Saisontreffer (64.).
Begleitet von den Pfiffen des enttäuschten Publikums gelang der Skibbe-Elf auch in der Folge nur wenig - Rolfes (68.) und der eingewechselte Krzynowek (74.) packten zwar zweimal den Hammer aus, doch Wetklo war jeweils auf dem Posten. Die Rheinhessen vergaben in dieser Phase durch wenig konsequentes Spiel in der Offensive die Vorentscheidung.
Dies hätte sich fast noch gerächt: Nach Voronins Freistoß köpfte Freier zum 1:2 ein (85.). Mit der Euphorie des Anschlusstreffers im Rücken drängten die Hausherren nun auf den Ausgleich - der aber sollte nicht mehr fallen, so dass Mainz verdientermaßen seinen zweiten Auswärtserfolg in dieser Spielzeit feiern konnte.
Gleichermaßen hochverdient wie im Abstiegskampf eminent wichtig holte die Klopp-Elf beim ganz schwachen Leverkusen drei Punkte. Die Rheinhessen verschafften sich damit etwas Luft gegenüber der Konkurrenz. Leverkusen dagegen erlitt im Rennen um den UEFA-Cup einen Rückschlag und hat in dieser Verfassung schlechte Karten, das gesteckte Ziel zu erreichen.
Noten folgen am Montag