Mainz siegt überraschend bei Bayer

  • ERSTELLT 18.03.06, 17:44h, AKTUALISIERT 18.03.06, 17:54h


    Leverkusen - Der FSV Mainz 05 ist dem Verbleib in der Fußball-Bundesliga mit dem zweiten Auswärtssieg ein großes Stück näher gekommen. Bayer 04 Leverkusen muss dagegen nach der 1:2 (0:1)-Pleite gegen die Rheinhessen mehr denn je um die UEFA-Cup-Teilnahme bangen.


    Mann des Tages vor 22 500 Zuschauern in der ausverkauften BayArena war Mohamed Zidan, der beide Tore (34./64.) für die Gäste erzielte. Den zu späten Anschlusstreffer markierte Paul Freier (82.). Die Leverkusener, die mit der Affäre um den Ex-Manager Reiner Calmund für viel Wirbel sorgten, stecken nun auch noch in einer sportliche Krise.


    Bayer knüpfte nahtlos an die schwache Leistung der Vorwoche an, als das Team bei Arminia Bielefeld mit 0:1 verlor. Ohne Esprit, ohne Ideen und ohne Druck nach vorn machten die Platzherren gegen die gut gestaffelt in der Abwehr stehenden Mainzer keine gute Figur. Die Bayer-Profis konnten sich in den ersten 45 Minuten keine einzige Torchance herausspielen. Die Fans quittierten den desolaten Auftritt zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert.


    Allerdings hatten die Leverkusener Pech, dass Abwehrchef Jens Nowotny verletzt vom Platz und durch Carsten Ramelow ersetzt werden musste (16.). Nowotny, der gerade von seinem vierten Kreuzbandriss genesen ist, erlitt einen Bluterguss unterhalb des rechten Knies. Da auch die beiden brasilianischen Innenverteidiger Juan (gesperrt) und Roque Junior (verletzt) ausgefallen waren, fehlte der Bayer-Abwehr die Stabilität.


    Dies nutzten die Mainzer, die viel effektiver spielten und mit Kontern immer wieder für Gefahr sorgten. In der 34. Minute erzielte Zidan nach Zuspiel von Michael Thurk aus 14 Metern mit einem Schuss in den Winkel ein Bilderbuchtor. Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte Christian Demirtas sogar noch die Möglichkeit zum 2:0, doch sein Schuss aus knapp 16 Metern strich um Zentimeter am Bayer-Tor vorbei.


    Einen katastrophalen Abwehrfehler von Ramelow und Bayer-Torwart Jörg Butt nutzte Zidan in der 64. Minute zum entscheidenden 2:0. Die maßlos enttäuschten Leverkusener Anhänger skandierten daraufhin: «Reiner Calmund ist unser bester Mann.» Zwar hatten die Gastgeber noch zwei Chancen, mit Fernschüssen konnten Simon Rolfes (68.) und Jacek Krzynowek (74.) den aufmerksamen Torwart Christian Wetklo jedoch nicht mehr überwinden. Fünf Minuten vor Schluss gelang dies Paul Freier per Kopfball doch noch. Mehr als diese Ergebniskosmetik gelang den Leverkusenern aber nicht mehr. (dpa)


    quelle: KStA