18. März 2006 15:48 Uhr
Konflikt um Calmund verschärft sich
Leverkusen - Der Konflikt zwischen dem Bundesligisten Bayer Leverkusen und Reiner Calmund verschärft sich:
Am Samstag trat die Bayer AG mit einer Presse-Erklärung an die Öffentlichkeit und verwahrte sich darin gegen eine angebliche Medienkampagne des langjährigen Bayer-Machers, der im Juni 2004 überaschend seinen Rücktritt erklärt hatte.
Zuletzt hatte Bayer eine Zahlung von 580.000 Euro, die von Calmund veranlasst worden war, an den Spielvermittler Volker Graul als Grund für die Demission Calmunds angegeben.
"Calmund lenkt ab"
"Die öffentlichen Erklärungen von Reiner Calmund haben nach Einschätzung der Bayer AG deutlich gemacht, dass der frühere Geschäftsführer mit Angriffen gegen Holzhäuser (Bayer-Boss Wolfgang Holzhäuser, d. Red.) von den eigentlichen Sachverhalten ablenken will, anstatt nachprüfbare Fakten über den Verbleib und die Verwendung der 580.000 Euro Barentnahme vorzulegen. Verein und Konzern verurteilen diese Vorgehensweise von Reiner Calmund", heißt es in der Erklärung.
Der Konzern machte deutlich, das weitere Verhalten gegenüber Calmund vom Ausgang der laufenden Ermittlungen abhängig machen zu wollen und sich weitere juristische Schritte vorzubehalten.
Umgehende Reaktion
Calmund reagierte umgehend auf die Erklärung. "Die Bayer AG braucht sich keine Sorgen machen. Ich werde bei der Staatsanwaltschaft Köln alles aufklären. Danach, ich betone danach, reden wir über das Finanzgebaren, aber von und mit allen", sagte der Ex-Manager der "Bild am Sonntag".
Calmund-Anwalt Dr. Stefan Seitz erklärte zudem: "Nach dem Spiegel-Fragenkatalog wollten wir schnellstmöglich Sachaufklärung mit Bayer gemeinsam machen. Dies ist direkt abgelehnt worden. Nicht Reiner Calmund hat eine Kampagne gestartet, das Ganze ist vor zwei Wochen durch die Bayer Fußball GmbH und ihre Presseerklärung zuerst ausgeführt worden."
"Keine Beteiligung an öffentlicher Diskussion"
Der Chemie-Konzern, der geschätzt minimum 25 Millionen Euro per Annum in die Fußball-Abteilung pumpt, wirft dem einstigen Manager vor, den Eindruck vermitteln zu wollen, sein ehemaliger Arbeitgeber wolle ihm schaden.
Die Bayer AG kündigte an, "sich an der öffentlichen Diskussion über das Geschäftsgebaren von Reiner Calmund" nicht beteiligen zu wollen; ebensowenig werde dies die Fußball GmbH tun.
"Die derzeit gestreuten Vermutungen und Verdächtigungen schaden dem Fußball im allgemeinen als auch den Verantwortlichen von Bayer und nicht zuletzt Reiner Calmund selbst", teilt das Unternehmen in der Presse-Erklärung mit.
quelle: sport1.de