Überzeugt haben sie alle. Kein Bayer-Profi fiel in Stuttgart ab. Dafür allerdings andere auf. Etwa Paul Freier oder Jens Nowotny, die den auf der Tribüne sitzenden Bundestrainer Jürgen Klinsmann von sich überzeugen wollten. WM-Fahrer Bernd Schneider und auch Carsten Ramelow (32), der erstmals seit dem 21. Spieltag seine Kollegen wieder als Kapitän aufs Feld führen durfte.
Der 32-Jährige feierte seine Auferstehung. Nach der blamablen 4:7-Klatsche von Bayer auf Schalke, die ihn vom Führungs- zum Ersatzspieler gemacht hatte.
Vor allem als kämpferisches Vorbild und als Defensiv-Organisator bewies Ramelow seine Qualitäten. Der frühere Nationalspieler brachte durch viele kleine taktische Fouls im Mittelfeld das Aufbauspiel des VfB immer wieder ins Stocken. "Viele Aktionen waren bewusst", bekannte Ramelow am Sonntag. "Sie gehören dazu, um Zeichen zu setzen oder um Mitspieler aufzurütteln. Eine Niederlage und der UEFA-Cup wäre für uns weit weg gewesen." Jetzt wollen die Leverkusener im "Schneckenrennen" um den europäischen Wettbewerb Tempo aufnehmen. Nächste Woche kommt Kaiserlautern in die BayArena. "Ein schwerer Gegner", schränkt Ramelow ein, der dennoch auf die Karte Selbstbewusstsein setzt. "Wir sind stark genug, um jede Mannschaft zu schlagen. Dafür müssen wir nur das richtige Engagement zeigen." Wie in Stuttgart. "Das müssen wir immer hinkriegen."