Wolfgang Holzhäuser lässt kein gutes Haar an seinem Vorgänger Reiner Calmund. Nun stichelte der Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen erneut gegen den schwergewichtigen Ex-Manager. Für Rudi Völler ist der Streit der beiden nicht mehr zu kitten.
Hamburg - Für Holzhäuser sei Calmund "im tiefsten Inneren ein Narziss". "Da ist der Jugendwart aus Frechen, der es mit Bayer immerhin bis ins Finale der Champions League geschafft hat. Das muss man bei ihm immer berücksichtigen", sagte Holzhäuser der "Zeit". Einmal habe Calmund dem Bayer-Konzernvorstand gesagt: "Meinen Vertrag verlängere ich mir selbst. Dazu brauche ich niemanden."
Gegen den langjährigen Bayer-Manager Calmund ermittelt seit Anfang März die Kölner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue. Es geht um die Zahlung von 580.000 Euro, die von Clubseite an den Spielervermittler Volker Graul für sogenannte Transfer-Optionsgeschäfte geflossen waren. Laut Holzhäuser ist der gezahlte Betrag "ohne Gegenleistung" geblieben.
Für Rudi Völler, Sportdirektor bei Bayer, geben Calmund und Holzhäuser in der Öffentlichkeit derzeit ein unglückliches Bild ab. Sein Versuch, den Streit zwischen den beiden zu schlichten, sei gescheitert. "Ich hatte gehofft, dass beide Parteien noch mal aufeinander zugehen. Das ist mir nicht geglückt. Beide Parteien sind zerstritten, es ist nicht zu kitten", sagte Völler der "Sport Bild".
Mit seinen Ratschlägen sei er nicht nur bei Holzhäuser auf taube Ohren gestoßen. "Ich glaube, dass ich eine gewisse Medienerfahrung und Menschenkenntnis habe. Da hätte ich mir gewünscht, dass er mal diesbezüglich ein bisschen auf mich gehört hätte. Das wäre für ihn besser gewesen, als nur auf Anwälte zu hören. Das gilt aber auch für Reiner Calmund."
Am Montag war Calmund sieben Stunden von den Kölner Ermittlungsbehörden vernommen worden. Laut Staatsanwaltschaft besteht gegen den 57-Jährigen auch ein Anfangsverdacht auf mögliche Spielmanipulationen in der Bundesliga-Saison 2002/2003.
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