Reiner Calmund

  • Soso, da macht der Calli jetzt in Überraschungseier, wo bleiben die Infos zum Derby? Mal gucken, ob er noch was für Calli TV macht...

    Gruß FA-CHEF
    Kaderbeurteilungs Messmethoden von mmikee
    1.Objektive Kaderanalyse nach Berbatov
    2.Approximationsverfahren nach Voronin, Juan oder Schneider
    3.Ramelow-Schätz-Verfahren

  • Reiner Calmund präsentiert "fußballbekloppt!"


    Moderation: Manni Breuckmann


    (lifepr) Aachen, 31.10.2008 -


    Am 20.11.2008 stellt Reiner Calmund im Gespräch mit dem Radiomoderator und Sportreporter Manni Breuckmann sein Buch "fußballbekloppt!" vor.


    Rechtzeitig zum Jubiläum am 23. November 2008 erscheint Reiner Calmunds Autobiografie, die nicht nur einen interessanten Blick auf sein Leben wirft, sondern auch ein Stück deutscher Fußballgeschichte erzählt.


    Reiner Calmund wurde 1948 im Landkölner Braunkohlerevier geboren. Sein leiblicher Vater Karl ging 1952 zur Fremdenlegion und fiel zwei Jahre später im französischen Indochina-Krieg. Seine Mutter Annelore heiratete 1956 Josef Schäfer, einen Betriebsschlosser. Calmund beschreibt eine raue, aber geborgene Kindheit in den Fünfzigern, in der von Anfang an der Fußball im Vordergrund stand. Nach einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann und einem BWL-Studium versuchte sich Calmund früh in diversen Jobs, landete aber immer wieder beim Fußball - so auch als Lokalsport-Redakteur bei der "Neuen Rhein-Zeitung".


    Calmunds "Schicksalsjahr" sollte 1976 sein: Er trat seine erste Stelle bei der Bayer AG in der Personalabteilung an, bereits 1979 - Bayer Leverkusen stieg in die Bundesliga auf - wurde er 2. Vorsitzender der Fußballabteilung. Und damit begann eine aufreibende Karriere bei Bayer Leverkusen, die erst knapp 25 Jahre später, am 8. Juni 2004, ihr vorläufiges Ende finden sollte.


    Reiner Calmund, eine der "gewichtigsten" Persönlichkeiten des deutschen Fußballs, hat über viele Jahre hinweg Bayer Leverkusen entscheidend mitgeprägt, zuletzt ab 1999 als Vereinsvorsitzender. In seiner Autobiografie erzählt er freimütig zahlreiche Geschichten aus bewegten Bundesligazeiten, berichtet über Siege und Niederlagen, hat unzählige Anekdoten parat und gewährt auch den ein oder anderen Blick hinter die Kulissen.


    lifepr.de

  • Neue Serie - Calli: Meine Tränen, meine Fehler, meine Wampe


    Den Calli kennt jeder. Der Dicke, der Sprücheklopfer, das Bundesliga-Original. In dieser BILD-Serie lernen Sie Reiner Calmund (59) neu kennen.


    „fußballbekloppt!“ heißt seine Biographie, die am 17. November erscheint. Es geht um seine Tränen, seine Fehler, natürlich auch um seine Wampe. BILD druckt Auszüge exklusiv vorab. Heute schreibt er, dass seine 3. Ehe-Frau Sylvia eine Fehlgeburt hatte. Und dass er als Vater bei seinen fünf Kindern fast alles falsch gemacht hat.


    Wenn ich heute sage, ich sei ein schlechter Vater gewesen, bedeutet dies nicht, dass ich meine Kinder seelisch oder gar körperlich misshandelt hätte. Sie hatten alles, was sie wollten. Spielzeug, Kleidung - nur von ihrem Vater hatten sie eben wenig. Weil der ständig auf Achse war.


    Ich spielte gerne den Li-La-Laune-Bär für meine Kids. Ich liebte alle, freute mich jährlich auf den Urlaub, wo ich meine Pänz (Kölsch für Kinder) nach Strich und Faden verwöhnte. Aber wenn es an die Bewältigung von Alltagsproblemen ging, ob schlechte Noten, Krach mit dem Freund, war ich oft nicht da. „Frag die Mama“, hieß in diesen Situationen meine Standard-Antwort. Wirklich interessiert zeigte ich mich viel zu selten.


    Ich rede gar nicht groß drumherum: Ich machte als Vater vieles falsch, fast alles, was falsch zu machen war. War ich mal zuhause, saß ich meist am Telefon.


    Tochter Andrea schreibt im Calmund-Buch: „Mein Vater ist zwar ein gutherziger und lieber Kerl. Aber zu unserer Kinderzeit war er viel zu wenig für uns da. Wir hatten zuhause das längste Telefonkabel der Welt. Und am Ende saß immer der Papa. Wenn ich ihn suchte, ging ich der Schnur nach, und dann kam prompt: „Keine Zeit!“ Seit er mit Sylvia zusammen ist, hat sich das geändert. Heute ist mein Vater viel zahmer und familiärer.“


    Gott sei Dank hatten die Kinder ihren untrüglichen Instinkt, und der sagte ihnen, dass ihr Alter es elf Monate im Jahr nicht so gut rüberbringen konnte, sie aber trotzdem sehr, sehr gerne hat.


    Heute, nach vielen Jahren im roten Drehzahlbereich, bin ich dankbar, dass sich das geändert hat. Hauptverantwortlich dafür ist
    sicherlich die Frau, die ich 1999 kennen und lieben lernte. Durch Sylvia, die dritte Frau Calmund, lernte ich Familie neu schätzen. Ich war immer ein Einzelgänger. Sie formte mich zum Teamarbeiter, machte mir in vielen Gesprächen klar, welchen Wert Familie hat.


    Nach unserer Hochzeit 2003 organisierte Sylvia Flitterwochen der besonderen Art: Mit fünf Kindern, drei Enkeln und zwei Schwiegersöhnen ging es ab nach Florida. Wir feierten, wir grillten, wir lachten, wir shoppten, wir schwammen – wir lernten uns wieder neu kennen.


    Im Frühjahr 2006 wurden mir ungeheuerliche Dinge vorgeworfen, beginnend mit der Unterschlagung von 580000 Euro zu Ungunsten der Bayer Fußball GmbH. Im Kern ging es um Zahlungen, die drei Jahre zurücklagen und den zuständigen Gremien bei Bayer ebenso lange bekannt waren. Plötzlich stand ich im Mittelpunkt eines Skandals um Unterschlagung, Erpressung, Spiel-Manipulation und Begünstigung. Meine privaten Telefonverbindungen kamen wie von Geisterhand an die Öffentlichkeit, ebenso Einzelheiten aus privaten Kontoauszügen.


    Wochenlang warteten meine Frau und ich auf neue Anschuldigungen. Monatelang ermittelte die Staatsanwaltschaft. Mir war es trotzdem wichtig, dass sie jedes Blatt, jedes Schriftstück, jedes Dokument und jeden Zeugen auf Herz und Nieren überprüfte, natürlich ergebnislos! Das Prinzip der Unschuldsvermutung schien – wie so oft – auch in diesem Fall außer Kraft gesetzt zu sein. Einige Menschen in meinem Umfeld hatten es schlicht und einfach darauf abgesehen, mich fertig zu machen. Warum? Aus Neid? Aus gekränkter Eitelkeit? Weil sie krank in der Birne sind? Ich weiß es bis heute nicht...


    Meine Frau Sylvia erlitt zu dieser unseligen Zeit eine Fehlgeburt. Sie, die sich immer gewünscht hatte, dass irgendwann mal ein kleiner Calli auf der großen roten Couch in unserem Haus in Odenthal rumkrabbelt, wurde so tief verletzt, wie man eine Frau nur verletzen kann. Ihr Traum, eine lebendige Erinnerung an ihren 22 Jahre älteren Mann zu haben, wenn der mal nicht mehr ist, wurde zerstört. Die psychische Belastung geriet zu groß für sie. (...). Das alles war zuviel für sie, ihren Körper und den „kleinen Calli".


    Als es 2006 für mich ganz dicke kam, bekam ich die Auswirkungen von Sylvias „Familien-Politik“ äußerst angenehm zu spüren. Meine Töchter Sandra und Andrea standen uns in der schweren Zeit mit Rat und Tat zur Seite. Ihrer Mutter Gaby, meiner ersten Frau, musste ich fast Ketten anlegen - sie war drauf und dran mit der MG und einer Ladung Handgranaten meine „Gegner“ von ihren Argumenten zu überzeugen. Meine drei Jungs Marcel, René und Maurice kamen in dieser Zeit auch häufiger als sonst bei mir vorbei.


    So wie aus verschimmeltem Brot Penicillin gewonnen werden kann, so blühte auf diesem Mist ein völlig neues Zusammengehörigkeitsgefühl. Aus Kindern wurden Partner, Stützen – klasse!


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    Sylvia Calmund: Fehlgeburt im 3. Monat


    Der 22. November 2006 erschütterte das Leben von Reiner Calmund (59) und seiner Frau Sylvia (38). An diesem Tag ereilte sie die Nachricht der Fehlgeburt, die Calli in seiner Biografie erstmals enthüllt.


    In BILD blicken beide auf diese schwere Zeit zurück.


    Sylvia: „Dass ich schwanger war, habe ich Calli nicht gesagt, weil ich wusste, bei so einer tollen Nachricht kann er nicht stillhalten. Ich wollte aber keinen öffentlichen Druck und habe mir geschworen, dass ich ihn erst informiere, wenn die kritische Phase bei der Schwangerschaft vorbei ist. Deshalb habe ich heimlich den Test gemacht und dann geschwiegen.“


    Im dritten Monat gab’s plötzlich Probleme.


    Sylvia: „Ich hatte große Schmerzen und ahnte, da ist es was Schlimmes passiert. Ich bin zum Arzt. Und als er mir die Nachricht der Fehlgeburt bestätigte, habe ich unendlich geheult. Da waren nur körperliche und seelische Schmerzen und eine unendliche Enttäuschung.“


    Sofort nach der Diagnose rief sie ihren Mann an, der zeitgleich einen beruflichen Termin hatte.


    Calli: „In meinem Kopf war nur Leere und Trauer. Mir schossen die Tränen in Sturzbächen aus den Augen. Und ich habe mir Riesen-Vorwürfe gemacht: Mist, du hast mal wieder Berufliches vorgeschoben. Ich hätte einfach an diesem Tag beim Arzttermin an die Seite meiner Frau gehört.“


    Mittlerweile haben beide den Schicksalsschlag verarbeitet, können drüber reden.


    Sylvia: „Heute bin ich gefestigt und kann sagen, dass tausende andere Frauen das gleiche Schicksal ebenfalls erlitten haben. Und es gibt noch ganz andere Dramen – wenn ich da an Frauen mit Krebs denke.“


    Haben die zwei Ihren Baby-Wunsch aufgegeben?


    Calli: „Natürlich würde ich mich riesig über ein Kind freuen. Bei meiner Frau gibt’s die Sehnsucht nach einem kleinen Calli. Aber bei der Familien-Diskussion muss man auch mein Alter sehen. Wir überlegen auch, ob wir nicht ein Kind adoptieren. Ob in der Ukraine, in Queretaro in Mexiko oder in Thailand.“


    Sylvia: „Ein gemeinsames Kind kommt noch weit vor einer Adoption. Ein Kind ist zudem die Steigerung unserer innigen Bindung. Ich bin auch überzeugt, dass es Calli gut tun würde. Er würde eine Kindheit mal miterleben und begleiten und dadurch auch ruhiger werden, weil er sich auf sein Kind konzentriert.“


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    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • Bild-Serie - Calli: Darum bin ich so dick


    Sein Markenzeichen sind die große Klappe – und seine Wampe! In seiner Biographie „fußballbekloppt“ verrät Calli, wie er so dick wurde. BILD druckt exklusiv Auszüge.


    Ich war vielleicht zehn Jahre alt, da diagnostizierte der Arzt beim „kleinen Calmund“ etwas, was aus heutiger Sicht einer medizinischen Sensation gleichkäme: „Der Junge ist zu dünn. Der fällt uns vom Fleisch. Der muss in Kur.“ Ob damals mit ärztlich verordneter Völlerei begann, was heute eins meiner Markenzeichen ist? Ich weiß es nicht...


    Ich begann unregelmäßig, aber wenn, dann viel zu essen. Schon früher hatte ich in Phasen sportlicher Untätigkeit schnell ein paar Kilo mehr auf den Hüften.


    Als ich zum „Genießer des Jahres 2006“ ernannt wurde, sagte ich in meiner Dankesrede: „Für diese Auszeichnung habe ich lange und hart trainiert.“


    Auf BILD-Nachfrage verrät Calli sein aktuelles Gewicht: „Ich wiege 142,5 Kilo. Bei der EM im Sommer in Österreich und der Schweiz habe ich die Schallmauer durchbrochen. Kaiserschmarrn, Krustenbraten, Palatschinken – ich habe alles genossen. Und bumm – war ich bei 163 Kilo!“ Von nichts kommt nichts! Auf vielen Reisen habe ich die Welt kulinarisch abgegrast. Um alle Highlights vorzustellen, müsste ich zwei Kochbücher schreiben.


    Rudi Völlers Frau Sabrina kocht so wunderbar, wie sie ist.


    Für ihre Rigatoni all’amatriciana, ganz einfach, aber sensationell mit Panchetta, getrockneten Peperoni und Zwiebeln, lass ich alles stehen und liegen.


    Dazu gibt’s noch ein paar kulinarische Vorlieben: In erster Linie argentinische Steaks, brasilianisches Rodizio, polnische Würstchen aus Oberschlesien, richtig deftige Hausmannskost wie Frikadellen, Bratkartoffeln und Spiegeleier und eine leckere Linsensuppe.


    Was kocht er selbst am liebsten? Calli zu BILD: „Mein Top-Gericht ist Grouper. Ein Tiefseefisch mit sehr weißem Fleisch. Den mache ich mit Butter, Pfeffer, Zitronenpfeffer, Kapern und Zitrone. Alfred Biolek hat es probiert. Es war so lecker, dass ihm dabei die Brille beschlagen ist. Im Essen bin ich aber besser als im Kochen.“


    Also hier nochmal schriftlich für alle: Reiner Calmund ist so dick, weil er seit vierzig Jahren gerne viel isst und insgesamt wenig Sport betrieben hat. Das hat weder etwas mit den Genen noch mit den Drüsen zu tun. Ich bin, auf gut Deutsch gesagt, ein Vielfraß, ein Stressfresser, ein Schleckermäulchen, ein Kalorienbomber.


    Pech für mich, dass die Fast-Food-Industrie einem Arbeitstier wie mir genau in die Karten spielte. Ebenso Pech, dass die gesunde Ernährung erst viel, viel später ein ernstes Thema wurde. So kam es, wie es kommen musste: Ich wurde nicht nur gewichtiger, ich wurde immer schwerer.


    Ich weiß, dass ich ein Risikopatient bin. Da mache ich mir angesichts meines Gewichts und meiner Lebensweise nichts vor. Also kämpfe ich dagegen! Dass ich Gewichtsprobleme habe, ist nicht wegzudiskutieren. Dass es sich mit weniger Pfunden besser, bequemer, gesünder und länger leben lässt ebenfalls. Diäten habe ich massenhaft ausprobiert. Ich verlor Kilos, die ich nach ein paar Wochen wieder draufgepackt hatte. Der Jo-Jo-Effekt, ein alter Bekannter für jeden, der abnehmen will.


    Wer noch die Bilder von der Wok-WM vor Augen hat, wird unweigerlich an das Michelin-Männchen erinnert. Der Wonneproppen mit jeder Menge Hüftringen aus Vollgummi. Ungefähr so sah ich aus, als ich im März 2008 den Eiskanal von Altenberg runterbretterte. Im Spezial-Wok.


    Stefan Raab hatte mich drangekriegt. Als kompletter Vollidiot ließ ich mich auf eine Wette ein. (...) Ich konnte nachher nicht nur meine blauen Flecken zählen, sondern auch jede Menge Euro. Über die freuten sich wiederum Kinder, die es bitter nötig hatten. Ich hatte mit „Pokerstars“ einen Sponsor gefunden, der bereit war, diese Aktion mit einer Spende zu unterstützen. Ich hatte eine fünfstellige Summe rangeholt für den guten Zweck. Und wissen Sie was: Dafür würde ich zur Not auch mit nacktem Arsch die Bobbahn runterfegen!


    Bei Stefan Raab lernte ich Joey Kelly kennen. Künstler und Extremsportler. Ultra-Triathlons sind für ihn Strecken wie für mich zum Bäcker um die Ecke. Ich unterhielt mich oft mit ihm, dabei fiel mir angenehm auf, dass er mich weder bekehren noch unbedingt dazu überreden wollte, hundert Kilo abzunehmen. Dass ich gesünder leben kann, darauf wies er mich hin. Bewegung ist das Zauberwort.


    Joey arbeitete für mich ein Programm aus, er betreut meinen Weg als „Frontman“ und Motivator. Keine Angst, ich werde auch in Zukunft keinen Triathlon bereichern. Ich will auch kein Federgewicht werden. Ich will mit einem „vernünftigen“ Übergewicht möglichst gesund und lange leben. Und das Leben genießen.


    Calmund zu BILD: „Ein schmaler Hering werde ich nicht mehr. Mein Fernziel lautet auf 120 abspecken und dann dieses Gewicht halten.“


    Morgen lesen Sie: So war das mit Daum und dem Koks.


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  • hab seit gestern das Buch und auch sofort gut 100 Seiten gelesen.


    Bis jetzt sehr amüsant!


    Vor allem die Story wie man Andreas Thom hierhin geholt hat, wie der Calli mit dem Ulf in Italien war oder was Calli dachte nachdem Bayer in die Bundesliga aufgestiegen ist! :LEV14


    Freu mich schon auf weitere Geschichten :bayerapplaus


    Vor allem für die jüngeren Bayerfans, die die Geschichte von Bayer noch nicht erleben konnten, ist das Buch ein MUSS! :levz1

    "Wenn du mit Bayer den Titel holst, dann schreibst du Geschichte. Das ist etwas für die Ewigkeit."

  • Steht zwar bereits im Nachrichtenbereich, aber egale.
    Hier sind dann alle Teile der Bild-Serie zusammenhängend zu finden.



    Calli: „Ich schwöre, ich habe nie mit Daum gekokst“


    Meine Tränen, meine Fehler, meine Wampe


    Es war einer der größten Bundesliga-Skandale: Eine freiwillige Haarprobe überführte 2000 Christoph Daum (damals Leverkusen-Trainer) des Kokain-Konsums. Reiner Calmund (59) war Leverkusen-Manager – und schreibt über den Skandal in seinem Buch.


    Ich kenne Christoph Daum seit vielen Jahren. Wir verbrachten jede Menge Tage und Nächte miteinander. Dabei geschahen Dinge, die man als durchschnittlicher Familienvater besser verschweigt.


    Aber beim Augenlicht meiner fünf Kinder beschwöre ich heute erneut: Bei keiner dieser Gelegenheiten ist auch nur ein Gramm Kokain konsumiert worden. Ich habe es nie und nimmer bemerkt.


    Calli zu BILD: „Das Ergebnis aus dem Gerichtsmedizinischen Institut Köln war wie ein Keulenschlag für mich. Ich hatte das Gefühl, mir zieht einer den Boden unter den Füßen weg. Selbst bei den ganzen biochemischen Tests oder Blutuntersuchungen, die wir mit der Mannschaft halbjährlich gemacht haben, ging Daum mit gutem Beispiel voran. Ich empfand es auch als gutes Zeichen, dass Christoph der Haarprobe direkt zustimmte.“


    Aus diesem Grund habe ich mich weit für Christoph Daum aus dem Fenster gelehnt, nachdem Uli Hoeneß seine Verdächtigungen vorgebracht hatte. Ich lehnte mich so weit heraus, dass ich voll auf die Straße knallte. Meine Überzeugung von Daums Unschuld, ließ mich Koryphäen wie Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß über die Maßen attackieren. Es kam anders. Ich war im Unrecht. Beckenbauer und vor allen Dingen Hoeneß verziehen mir.


    Ich durchlebte damals eine schlimme Zeit. Wurde verdächtigt, attackiert, lächerlich gemacht. Meine heutige Frau war es, die mir zur Seite stand in diesen Wochen und Monaten, die in der Rückschau nur noch bizarr erscheinen, unwirklich und verrückt.


    Calli zu BILD: „Ich habe zu Schlafmitteln gegriffen, sonst hätte ich nicht länger als zwei Stunden durchschlafen können. Es hat halt unaufhörlich im Kopf getickt.“


    Ich habe mich längst mit Christoph Daum ausgesprochen, heute kann man unser Verhältnis wieder als freundschaftlich bezeichnen.


    Christoph Daum schreibt dazu selbst im Calmund-Buch: „Ich habe damals einen Fehler gemacht. Darüber gibt es keine Diskussion. Ich habe mich in persönlichen Gesprächen für diesen Fehler bei Reiner entschuldigt. Doch es benötigte viele Treffen, viele Gespräche, ehe wir uns von der Affäre lösen und wieder auf die Dinge schauen konnten, die uns verbanden. Heute sind wir wieder Freunde. Gott sei Dank!“


    Was die Bundesliga angeht, halte ich es für eine meiner großen Lebens-Niederlagen, nicht ein einziges Mal die Schale in der Hand gehalten zu haben. Bei aller Freude über die zweiten Plätze. Das ist mein Alptraum, das schmerzt unverändert.


    Kennen Sie den Anton aus Tirol? Diesen ersten großen Hit von DJ Ötzi? Dieser Song ist mein Rotes Tuch! Diesen Song spielten die Techniker am 28. Mai 2000 bei unserem Spiel in Unterhaching (0:2) vor dem Spiel, nach jedem Tor, bei den Einspielungen der Bayern-Tore (die Münchner siegten zeitgleich 3:1 gegen Werder Bremen und wurden dank der besseren Differenz Deutscher Meister) und natürlich nach dem Schlusspfiff. Das kann ich nicht mehr hören, da werde ich aggressiv und sauer.


    Was 2000 der „Anton“ war, wurde zwei Jahre später der Queen-Song „We are the champions“, gerne begleitet von herunter regnenden Glanzpapierschnipseln, die ekelhaft kleben. Diese Szene ist mir gleichfalls ein Horror.


    Zehn Tage vorher war in Leverkusen wegen der theoretischen Chancen auf den Meistertitel die Konfettimaschine angerollt. Umsonst! Eine Woche später beim Pokalfinale in Berlin regneten die blauen und weißen Schnipsel in den Farben von Schalke 04 zu den Klängen von Queen auf uns traurige Verlierer. In Glasgow das gleiche Spiel. (...) Queen und Konfetti kann ich nicht mehr ertragen!


    ENDE


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  • Reiner Calmund: Ein positiv Bekloppter wird 60


    Sport, 19.11.2008, Von Hans-Josef Justen


    Bayer Leverkusens ehemaliger Manager und Geschäftsführer Reiner Calmund wird am Sonntag 60 Jahre alt. "Als Rentner mit 13 Jobs" ist der pfundige Entertainer dick im Geschäft. Reden, Fußball, Essen und Reisen sind seine Leidenschaften.


    Einen Menschen als "bekloppt" zu bezeichnen, einen prominenten zumal, erfüllt normaler Weise den Tatbestand der mittelschweren Beleidigung. Doch in diesem besonderen Falle müsste "Klage gegen sich selbst" erhoben werden, weil Reiner Calmund diesen Begriff zur trefflichen Beschreibung des eigenen herausragenden Wesensmerkmals heranzieht: "Ich bin ein positiv Bekloppter."


    Dick im Geschäft
    Wer Erfolg haben wolle, müsse auch so "gestrickt" und strukturiert sein, bekräftigt Bayer Leverkusens ehemaliger Manager, ein pfundiger Marketing-Stratege (und geschickter Selbstvermarkter), der nach seinem Abschied und trotz seines Abschieds von der Liga dick im Geschäft geblieben ist.


    In seiner Autobiografie, die pünktlich zum 60. Geburtstag unter dem Titel "fußballbekloppt" (schon wieder) publiziert wird, bezeichnet er sich in feiner Selbstironie als "Rentner mit 13 Jobs". Und auf ähnlich delikate Weise fokussiert er seine "größten Leidenschaften" auf "Reden, Fußball, Essen, Reisen". Wobei er eine Aufeinanderfolge formuliert hat, aber keine Rangfolge.


    Reden ohne Punkt und Komma
    Denn jedes dieses Worte hat für Reiner Calmund gleichsam einen paritätischen Stellenwert: Er kann stundenlang reden, ohne Punkt oder Komma zu setzen. Der Fußball ist sein Leben. Die ausgeprägte Neigung zum Essen wird von der Waage entlarvt, deren Zeiger noch vor wenigen Monaten auf die 160-Kilo-Marke hochging und so bald wie möglich dank eines Ausdauer-Trainings mit dem Sänger und Extremsportler Joey Kelly um 40 Kilo fallen soll.


    Und durchs Reisen ist Reiner Calmund zu einem Kosmopoliten geworden, von dem Bayer Leverkusen vor allem bei seinen Abstechern nach Brasilien in erheblichem Maße profitierte.


    Calmund verpflichtete Welt-Stars wie Paulo Sergio, Jorginho, Emerson, Ze Roberto und Lu cio und putzte Bayer 04, den sogenannten "Werksklub der Feierabend-Fußballer" zu einer feinen Adresse heraus. Im Zusammenwirken übrigens mit deutschen Ausnahmekönnern wie Bernd Schuster und Rudi Völler, wie Michael Ballack und Ulf Kirsten.


    "Einer meiner größte Tiefschläge"
    Calmunds Blick fürs Talent korrespondierte jedoch nicht mit dem Glück, das bei aller kompetenten Sachkenntnis für den ganz großen Wurf erforderlich ist: Zwar reichte es 1988 zum Gewinn des Uefa-Cups und fünf Jahre später zum finalen Erfolg im DFB-Pokal, aber die Meisterschale, die er unter dem signifikanten Bayer-Kreuz liebend gern hochgereckt hätte, blieb für ihn in unerreichbarer Weite.


    Rang zwei war Endstation, selbst unter Trainer Christoph Daum, der sich in Leverkusen fürs Amt des Bundestrainers empfahl und auf dem Weg dahin über eine Kokain-Affäre stolperte: "Das war einer meiner größte Tiefschläge", sagt Reiner Calmund. "Vor allem, weil ich selbst in der Öffentlichkeit als Drahtzieher und Mitschuldiger diskreditiert worden bin."


    Sensibles Schwergewicht
    Vorbei. Reiner Calmund, ein sensibles, keineswegs dickfelliges Schwergewicht, bezog gerade aus Rückschlägen eine bemerkenswerte Schubkraft, die ihm vor gut vier Jahren auch bei der überraschenden Trennung von Bayer Leverkusen geholfen hat.


    Mit beneidenswertem Optimismus beackerte er alternative Felder. Er futtert sich auf der Mattscheibe durch Kochsendungen aller Schattierungen. Er war als regionaler Botschafter für die Weltmeisterschaft 2006 am Ball und 2008 als internationaler Botschafter für die Kärnner Metropole Klagenfurt bei der Europameisterschaft im Einsatz. Er produziert als Reiner Calmund GmbHden Video-Blog "Calli.tv." , er macht als Kolumnist "die Liga rund".


    Glücklich, wie es scheint
    Ein pfiffiger, ein listiger, ein lustiger - doch auch ein intelliger Mensch, dessen Quotient vor fünf Jahren in einer IQ-Talkshow den überdurchschnittlichen Wert von 140 erreicht hat. Ein Entertainer von großem Unterhaltungswert, der sich allerdings auch selbst zu hinterfragen weiß. Beispielsweise danach, ob er für seinen Job nicht zu viel an Privatleben, an Familiärem geopfert hat. Er ist jetzt in dritter Ehe verheiratet. Glücklich, wie es scheint.


    derwesten.de

  • Herzlichen Glückwunsch lieber Calli und alles gute. :LEV6

    Kicker Manager Pro
    2010 Vizeweltmeister
    2010/2011 Qualifiziert für erste Liga
    2011/2012 Deutscher Meister
    2012/2013 Deutscher Meister
    2013/2014 Abstieg in Liga 2
    2014/2015 Ziel Aufstieg