Calmund - Ermittlungsende und Geldbuße?
VON DETLEV SCHMALENBERG, 07.06.06, 15:13h, AKTUALISIERT 07.06.06, 17:46h
Köln - Die Ermittlungen gegen Rainer Calmund wegen des Verdachts der Untreue sollen eingestellt werden. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Köln einen entsprechenden Antrag bei der zuständigen Kammer des Landgerichts Köln gestellt. Ob das Gericht noch bis zum Eröffnungsspiel der Weltmeister am Freitag entscheidet, sei bisher unklar, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Boden auf Anfrage der Zeitung.
Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wurde die Einstellung des Verfahrens wegen geringer Schuld gemäß Paragraf 153a Strafgesetzbuch beantragt. Calmund hat der Zahlung einer Geldauflage von Höhe von 25.000 Euro zugestimmt.
Bereits vor drei Wochen hatte die Zeitung berichtet, dass die Ermittler in inoffiziellen Gesprächen eine Beendigung des Verfahrens gegen eine Geldauflage in Höhe von 30 000 Euro in Aussicht gestellt haben. Im Verfahren gegen Calmund geht es um den Vorwurf, der Ex-Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen habe ohne ausreichende Belege 580.000 Euro in bar für „Kaufoptionen“ auf Spieler ausgegeben. Die Angaben des Ex-Managers, der die Untreuevorwürfe stets bestritten hat, würden von den Ermittlern „im Wesentlichen“ für glaubhaft gehalten, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Calmund habe keine Untreue begangen, da kein „Vermögensschaden“ entstanden sei. Aus Gedankenlosigkeit habe er aber einen möglichen finanziellen Nachteil seines ehemaligen Arbeitgebers billigend in Kauf genommen. Für den Verdacht, Calmund habe mit dem Geld Bundesliga-Spiele manipuliert, hat die Staatsanwaltschaft keine Belege gefunden.
(KStA)