Bei der Lektüre der Rheinischen Post habe ich für meine gestrige Befürchtung:
ZitatOriginal von Strelczyk
Sehr wahrscheinlich werden in Zukunft nur noch seelenlose Sparkommissare, wie auch in der Bayer AG, das Sagen im Verein haben.
Bestätigung gefunden:
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"Das Spiel ist aus. Reiner Calmund, Mister Bayer schlechthin, gibt nach 27 Jahren auf. Zermürbt vom Leverkusener Intrigenspiel der jüngeren Vergangenheit, ausgepowert, viel zu müde, um noch weiter gegen die laufenden Blockaden seier Politik mit früherer Verve anzugehen. Die engsten Mitarbeiter verfolgten mit wachsender Bewunderung und tiefer Sorge Calmunds plötzlichen Wandel vom einstigen Macher zum in
seiner Machtfülle stark beschnittenen Empfänger deprimierender Botschaften aus dem Konzern.
"Für den Calli ist das ein aussichtsloser Kampf geworden", sagt einer seiner Gewährsleute, "die Kostenkontrolleure haben bei Bayer die Herrschaft übernommen." ...
"Wer indes Calmund in den letzten Wochen beobachtet hat, wie er noch zulegte an Gewicht - sicheres Indiz für psychische Not-, der konnte ahnen, was in ihm vorging. Er, der "Stressfresser", litt wie ein Hund unter der jüngsten Entwicklung. Stadionausbau abgesagt. Lucio verkauft. Paul Freier noch nicht verpflichtet. Zielsetzung unter neuen wirtschaftlichen Verhältnissen revidiert. Absprung seines Assistenten Ilja Kaenzig, der hingehalten wurde mit einem Vertrag - Teil der Strategie offenbar, Calmunds Hausmacht zu brechen. Und das von Holzhäuser unter der Hand mal propagierte "Freiburger Modell" nach der Klein-aber-fein-Devise ohne höheren Anspruch erhielt plötzlich ungeahnte Bedeutung."...
"Mehr noch aber als die Unwägbarkeiten, die Risiken im explosiven Geschäft gingen ihm die sich häufenden Grabenkämpfe im Bayer-Gebilde mit wechselnden Mehrheiten an die Substanz. Seine Widersacher in der Regel: Holzhäuser der Sparkommissar, und Meinolf Sprink, der Sportbeauftragte des Konzerns, von dem Calmund mehr als einmal öffentlich gerüffelt wurde. Und den letzten Kick zur Demission bekam "Calli" offenbar in Zusammenhang mit dem (gescheiterten) Wechsel Jürgen Kohlers zum VfB Stuttgart, als leitende Bayer-Herren hinter Calmunds Rücken eine Prämie an einen Dritten auslobten - gedachter Lohn für die Mithilfe bei einer Vertragsauflösung Kohlers, der noch bis 2008 an die Leverkusener gebunden ist."
Vielsagend auch die Überschrift über einen weiteren Artikel:
Fußball-Großmacht - es war einmal...