Torwart arrangiert sich mit Leverkusens Sparkurs und bleibt bis 2009
Anstoßen wollte Leverkusens Torhüter Hans-Jörg Butt auf seinen neuen Vertrag am Donnerstag lieber nicht. Magen-Darm-Probleme ließen nicht einmal das Mitwirken beim Nachmittagstraining zu. Physiotherapeut Dieter Trzolek witzelte: "Wahrscheinlich ist ihm sein neuer Vertrag auf den Magen geschlagen." Denn Butt hatte seinen Kontrakt bei Bayer 04 um drei Jahre bis 2009 verlängert: "Ich freue mich, daß es geklappt hat. Ich habe immer betont, daß ich mich hier wohl fühle."
Sie haben also doch wieder zusammengefunden. Noch in der Winterpause fühlte sich der gebürtige Oldenburger auf das Abstellgleis geschoben. Trotz auslaufenden Vertrags sprach niemand aus der Führungsetage konkret mit dem 31jährigen über eine weitere Zusammenarbeit. Der einzige, der sich permanent für seinen Torhüter aussprach, war Trainer Michael Skibbe: "Ich freue mich natürlich, denn beim laufenden Umbau der Mannschaft denke ich, daß uns so ein erfahrener Torhüter wie Jörg deutlich weiterhelfen kann."
Butt, häufig kritisiert, aber in dieser Saison einer der Besten, wollte in den vergangenen Wochen den Markt aufmerksam beobachten. Doch ohne Spielerberater war das gar nicht so einfach für den Mann, der 2002 noch zur WM gefahren war. Lukrativere Angebote von Spitzenklubs blieben offenbar aus. Sicher auch ein Grund, warum Butt jenes von Bayer Leverkusen annahm. Er unterschrieb einen Kontrakt, der ihm nur noch rund eine Million Euro garantiert, bisher waren es zwei. Sportchef Rudi Völler verkündete: "Jörg hat einen leistungsbezogenen Vertrag unterschrieben, mit dem beide Seiten sehr gut leben können."
Beim Sparkurs des Klubs wird für den Torhüter nicht übermäßig viel Geld ausgegeben. Ob Butt nun in seiner Situation das Angebot zähneknirschend angenommen hat oder mit seiner Familie gern im Rheinland bleibt? Die Wahrheit liegt sicher irgendwo dazwischen. "Das Finanzielle ist für mich nicht entscheidend. Vor allem habe ich den Anspruch, international zu spielen."
Im Kampf um Platz fünf hat Bayer derzeit nur zwei Punkte Rückstand auf einen Uefa-Cup-Rang. "Wir müssen endlich konstante Leistung bringen, dann können wir auch noch mal über den Uefa-Cup reden." Ob Butt morgen gegen Kaiserslautern mitspielen kann, entscheidet sein Magen. bli
