Hoffen auf Calmunds Rücktritt

  • VON HEINZ TUTT UND KARLHEINZ WAGNER, 30.03.06, 18:00h, AKTUALISIERT 30.03.06, 23:17h

    NRW-Innenministerium hätte „nichts gegen“ einen Rückzug von Calmund als WM-Botschafter.
    Köln / Düsseldorf - Der als Komiker geltende TV-Mensch Oliver Pocher freut sich. Er startet in der kommenden Woche auf Pro 7 einen WM-Countdown und erzählt deshalb aller Welt, dass ihm dabei jede Menge Prominente zur Seite stehen werden. Gleich in der ersten Sendung etwa tritt neben der letztlich aparten Kölnerin Anke Engelke auch Reiner Calmund auf - und wird dann sozusagen inoffiziell Reklame laufen für die WM 2006. Seine offizielle Mission als WM-Botschafter für Nordrhein-Westfalen ist dagegen zunehmend weniger gerne gesehen. „Wir hätten nichts dagegen, wenn Herr Calmund von diesem Posten zurücktreten würde“, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.


    Das Ministerium verfolgt die Vorgänge um den ehemaligen Manager von Bayer 04 Leverkusen mit arg gemischten Gefühlen. „Wir sind im Kontakt mit der Staatsanwaltschaft“, heißt es, „und der aktuelle Stand ist, dass Herrn Calmund bislang ja nichts nachgewiesen wurde.“ Calmund hatte die Botschafter-Tätigkeit zu Zeiten der rot-grünen Landesregierung angetreten - ein Umstand, auf den Minister Ingo Wolf (FDP) derzeit hinweist: „Den Vertrag hat die alte Landesregierung abgeschlossen.“


    Angesichts der im Raum stehenden Vorwürfe - die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen den früheren Bundesliga-Manager wegen des Verdachts schwerer Untreue - ist dieses Erbe bei der schwarz-gelben Nachfolge-Regierung nicht mehr gerne gesehen. „Wir haben mit ihm gesprochen“, sagt der Sprecher des NRW-Innenministers, „Herr Calmund will nicht freiwillig zurücktreten.“


    Der Spielerberater Volker Graul, der in dieser Angelegenheit die fraglichen 580 000 Euro von Calmund erhalten haben soll, will jetzt den aktuellen Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, Wolfgang Holzhäuser, verklagen. Holzhäuser hatte im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärt, dass Recherchen der Steuerfahndung bei Graul den ganzen Fall erst losgetreten hätten. „Wir werden die Verunglimpfung unseres Mandanten nicht länger hinnehmen“, sagte Grauls Anwalt dem Express, „das Finanzamt weiß nichts von einer Steuerfahndung.“



    (KStA)


    Persönliche Anmerkung: Es wird immer unerträglicher! :LEV12

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!