| 31.03.06, 17:20 Uhr |
Bei Bundesligist Bayer Leverkusen schlagen die Wellen weiter hoch. Nun gerät im Rahmen der Finanzaffäre um Reiner Calmund auch Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser juristisch unter Druck. Die Anwälte des neben Calmund ebenfalls der Untreue verdächtigten Spielerberaters Volker Graul haben Holzhäuser am Freitag mit einer "Unterlassungserklärung" abgemahnt. Zugleich kündigte Graul-Anwalt Veit Wirth in der Süddeutschen Zeitung (Samstagausgabe) an, er werde gegen Holzhäuser umgehend Strafanzeige wegen Falschbeschuldigung, übler Nachrede, Verleumdung und Urkundenunterdrückung erstatten.
In der Unterlassungserklärung wird Holzhäuser aufgefordert, nicht weiter zu behaupten, er wisse nicht, wofür Graul im Juni 2003 von Calmund aus der Bayer-Kasse insgesamt 580.000 Euro erhalten habe. "Sie haben eine Rechnung unseres Mandanten über genau diesen Betrag von 580.000 Euro akzeptiert", heißt es in der Abmahnung an Holzhäuser.
Optionen auf "Balkan-Kicker"
Spätestens mit Kenntnis der Rechnung und der von Holzhäuser veranlassten Zahlung der Umsatzsteuer von 92.800 Euro sei ihm die Verwendung der Gelder für Optionen auf die Verpflichtung von fünf kroatischen und serbischen Profi-Fußballern "nicht mehr unbekannt" gewesen.
Im übrigen verschweige Holzhäuser, dass er die von Graul überreichten Optionsbelege einst "vernichtet" habe, weil er mit ihnen angeblich "buchhalterisch" nichts habe anfangen können. Wahrheitswidrig suggeriere der Bayer-Geschüftsführer in der Öffentlichkeit, Graul habe die 580.000 Euro "unter Begehung von Untreuehandlungen erhalten".