und es ist wieder Samstag...was ein Zufall...Quelle diesmal spiegel-online
Neue Vorwürfe gegen Calmund
Reiner Calmund steht weiter unter Beschuss. Zwar entlastete der Leitende Staatsanwalt ihn heute vom Vorwurf der Untreue. Details über dubiose Rechnungen könnten dem schwergewichtigen Ex-Manager indes neue Schwierigkeiten bringen.
Hamburg - Calmund soll nach Informationen des SPIEGEL im Sommer 2003 seinem damaligen Mitgeschäftsführer Wolfgang Holzhäuser mehrere dubiose Rechnungen des Spielervermittlers Juan Figer vorgelegt haben. Hintergrund ist die Stellungnahme des Bayer-Anwalts Walther Graf vom 9. März.
In dem Schreiben soll es um angebliche Provisionen für die Vermittlung der Spieler Juan, Zé Roberto und Robson Ponte gegangen sein, die für Holzhäuser "nicht nachvollziehbar" gewesen seien. So habe Abwehrspieler Juan zu diesem Zeitpunkt bereits über eine Saison bei Bayer gespielt, Zé Roberto war schon zu Beginn der Saison 2002/2003 zu Bayern München gechselt. Und mit Ponte, der zwischenzeitlich nach Wolfsburg ausgeliehen war, habe es bereits eine Vereinbarung über dessen Rückkehr gegeben. Laut dem Bayer-Papier erklärte Holzhäuser seine Bedenken gegenüber Calmund, daraufhin seien die Originalrechnungen wieder aus dem Büro Holzhäusers verschwunden.
DIE CALMUND-AFFÄRE
Gegen Reiner Calmund, Ex- Manager von Bayer 04 Leverkusen, laufen derzeit Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue. Calmund soll erklären, zu welchem Zweck 580.000 Euro an den Spielervermittler Volker Graul geflossen sind. Die Staatsanwaltschaft will über Hinweise verfügen, wonach dieses Geld für die Manipulation von mindestens einem Bundesligaspiel verwendet worden ist.
Was die Zahlungen an Spielervermittler Volker Graul angeht, gab es heute eine freudige Nachricht für Calmund. Die Staatsanwaltschaft entlastete ihn vom Vorwurf der Untreue. "Es ist zwar denkbar, dass Herr Calmund etwas großzügig mit dem Geld umgegangen ist. Aber dafür, dass er in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, gibt es bislang keine klaren Hinweise", erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Kapischke dem Kölner "Express". Calmund-Anwalt Stefan Seitz sagte dazu: "Wir haben dies nicht von Herrn Kapischke gehört, doch es entspricht unserer Überzeugung."
Wenige Tage nach Calmunds mehrstündiger Vernehmung lässt sich durch den Aktenstand auch der aufgekommene Verdacht der Manipulation von Leverkusener Bundesliga-Spielen durch den 57-Jährigen nicht erhärten. Laut Aussage seiner Rechtsvertreter habe Calmund die Vorwürfe mit seinen Aussagen entkräften können. Die Staatsanwaltschaft hat aber die Ermittlungen bislang nicht abgeschlossen oder gar eingestellt.