DREIERPACK
Von THOMAS GASSMANN
Leverkusen – Die Männer in den rot-schwarzen Trikots ließen sich auf den Rasen plumpsen. Sie lächelten wie kleine, glückliche Schulbuben. Sie blieben auch sitzen, als die Bayer-Fans zum x-ten Male eine La Ola anstimmten. Sie genossen den kleinen Augenblick, sogen den Moment auf. Dann sprangen sie auf, fassten sich an den Händen und tanzten.
Es war der wunderbare Schlusspunkt eines furiosen Fußball-Nachmittages. Mit 5:1 fertigte Bayer Kaiserslautern ab. „Und damit waren sie noch gut bedient“, fasste Sportchef Rudi Völler Leverkusens beste Saisonleistung zusammen.
Mit einem Dreierpack war Dimitar Berbatov der Mann des Tages. Der Bulgare schraubte seine Trefferquote damit auf 15 hoch. Und schielt nun nach der Torjägerkrone. „Wenn es in den nächsten sechs Spielen so weiterläuft, habe ich noch eine kleine Chance.“
Doch es war nicht allein der Stürmer, der an diesem Fußball-Festtag überragte. Die komplette Offensivabteilung Bayers spielte sich in einen 90-minütigen Kombinationsrausch.
„Das war vielleicht das Beste, das ich in den letzten Monaten von der Mannschaft gesehen habe“, lobte Völler, „das war Fußball vom Feinsten.“
Tranquillo Barnetta erzielte nicht nur seinen 6. Saisontreffer, sondern spielte Lauterns zweitligareife Defensive schwindelig. Für Paul Freier waren die Abwehrspieler, milde ausgedrückt, Slalomstangen.
Der Super-Techniker dribbelte sich in die Herzen der Fans. „Ich möchte den Paul nicht in die Nationalmannschaft reinsingen, das habe ich bei mir auch nicht gemocht“, begann Völler seine Laudatio, um dann doch Signale an die Adresse seines Nachfolgers Jürgen Klinsmann zu senden.
„Freier ist ein Fußballer, der seine Stärken in Eins-gegen-eins-Situationen hat. Solche Spieler gibt es in Deutschland nur wenige.“
Getrübt wurde die Festtagsstimmung nur von den heftigen „Holzhäuser-Raus“-Rufen der Bayer-Fans.
quelle: express.de