Verzweifelt versucht Michael Skibbe zwischen Bayer-Affäre und Nowotny-Knatsch sportliche Normalität zu bewahren in Leverkusen. "Leicht fällt es nicht", sagt der Trainer, "aber wir müssen alles versuchen."
Wenigstens die Spieler ziehen mit. Außer Athirson (wurde gestern in Rio an der Leiste operiert) und Roque Junior (Achillessehne) sind alle fit, spielen wird die Mannschaft, die auch die vergangenen beiden Spiele (2:0 in Stuttgart, 5:1 gegen Kaiserslautern) begann. "Diese Spiele sind der Maßstab", sagt Skibbe, wohl wissend, dass es Teams mit besseren Chancen auf den UEFA-Cup-Platz gibt als sein eigenes: "Wirklich gut sind die Perspektiven nicht", sagt der Trainer angesichts des Restprogramms mit vier Auswärtsspielen und nur noch zwei in der BayArena.
Verlassen kann er sich immerhin bis jetzt auf Sturmführer Dimitar Berbatov (25). Ob dies auch in der nächsten Saison noch so ist, steht in den Sternen. Die englische Zeitung "The Independent" berichtete von einem 15-Millionen-Euro-Angebot (so hoch liegt die fest geschriebene Ablöse in diesem Jahr) von den Tottenham Hotspurs für den Bulgaren.
Dies aber kennt man in Leverkusen nicht: "Es gibt keine offizielle Anfrage", sagt Manager Michael Reschke. Aber: "Wenn jemand die Summe auf den Tisch legt, dann entscheidet allein er. Wir hoffen, er bleibt." Richtig eng allerdings könnte es werden, wenn Thierry Henry Arsenal Richtung Barcelona verlässt. Für diesen Fall steht Berbatov ganz oben auf der Wunschliste der Londoner.
Frank Lußem