Es ist wirklich nicht leicht für Michael Skibbe. Da hat sich seine Mannschaft in den letzten Wochen wieder berappelt und ansprechende Leistungen im Kampf um die Uefa-Cup-Qualifikation abgeliefert, doch vor dem morgigen Auswärtsspiel seiner Leverkusener bei Borussia Dortmund bestimmen erneut Negativschlagzeilen die Berichterstattung über Bayer 04. Auch gestern noch stand die Kündigung des zuletzt wieder als Abwehrchef etablierten Jens Nowotny im Vordergrund, die Bayers Clubführung deshalb so überraschte, weil sie davon mittels einer Pressemitteilung des Nowotny-Anwalts Stefan Seitz erfuhr. „Ja“, antwortete Bayer-Coach Skibbe klipp und klar auf die Frage, ob er denn genau so enttäuscht darüber sei wie Sportdirektor Rudi Völler.
Konsequenzen aber wird es für den einstigen Spielführer wohl nicht geben. „Im Moment plane ich nicht, die Abwehr zu verändern“, verriet Skibbe, der allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Nowotny über die neue Situation gesprochen hatte. Man darf allerdings getrost davon ausgehen, dass der wechselwillige Profi nicht um einen Platz auf der Ersatzbank oder gar auf der Tribüne des Signal-Iduna-Parks zu Dortmund betteln wird, sondern sich gerade jetzt mit guten Leistungen interessierten und zahlungskräftigen Clubs aufdrängen möchte.
Nowotny also wird aller Voraussicht nach spielen, so wie auch der Rest der Truppe, die vor Wochenfrist den 1. FC Kaiserslautern mit 5:1 aus der BayArena fiedelte. „Drei-Tore-Berbatov“ sowieso, von dem Skibbe sich wünscht, „dass er seinen Vertrag möglichst langfristig erfüllt. Ich hoffe, dass sich kein Verein findet, der eine solche Ablösesumme zahlen wird.“ 15 Millionen sind für den Bulgaren zu berappen, um ihn vorzeitig aus seinem bis 2009 gültigen Kontrakt herauszukaufen. Tottenham Hotspur soll allerdings dazu bereit sein.
Begleitmusik, von der Skibbe gestern aber nichts mehr hören wollte. „Wir haben Arbeit genug mit unseren kurzfristigen Zielen“, mahnte der Trainer zur Konzentration auf das BVB-Spiel und auf den Rest der aktuellen Saison. „Mit Ausnahme des HSV spielen wir nur noch gegen direkte Konkurrenten um den Uefa-Cup-Platz. Das Spiel in Dortmund ist eminent wichtig. Nicht nur für uns.“