Die Rückkehr des Umschülers

  • Mehr als zwölf Jahre lang hat Bayer 04 Leverkusen nicht mehr gegen Borussia Mönchengladbach verloren. Leverkusens Trainer Michael Skibbe hat am Freitag eindringlich an sein Team appelliert, die schöne Serie am Samstag (15.30 Uhr, BayArena) fortzusetzen. Eigentlich hat Skibbe sogar einen Sieg gefordert, als er erst auf das Restprogramm von zwei Heim- und drei Auswärtsspielen hinwies und dann sagte: „Zu dieser Phase der Saison kannst du Ausrutscher nicht wieder gutmachen.“


    Mit drei Siegen in Folge hat sich Leverkusen eine starke Ausgangspositionen im Kampf um den Uefa-Cup-Platz erspielt. „Wir haben den Dreh raus, wie es funktionieren kann“, sagt Skibbe, „aber wir hatten den Dreh auch schon mal in der Hinrunde und dann zu Beginn der Rückrunde. Wir haben ihn dann immer wieder verloren. Wir können nach guten Spielen plötzlich verdammt schlecht spielen“, sagte der Coach. So kommt es, dass Leverkusen auf der einen Seite zwar 20 Spiele hintereinander ungeschlagen gegen Gladbach blieb, aber drei der vier letzten Spiele gegen einen „kleinen“ Gegner wie Mainz 05 verloren hat.


    Am Samstag hat Skibbes Team die Gelegenheit, mit den Gladbachern einen der Mitbewerber vorentscheidend abzuhängen - auf sieben Punkte. Den Gladbacher Saisonverlauf kann Leverkusens Trainer gut nachempfinden. Die Borussia hat ähnliche Wellentäler hinter sich wie Bayer 04. „Ich freue mich für Horst Köppel, dass sie diesmal nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, sagte Skibbe.


    Der 40 Jahre alte Coach muss sein Team an entscheidender Stelle umbauen. Tranquillo Barnetta, der große Gewinner der Saison, ist wegen der fünften Gelben Karte gesperrt. Für den Schweizer erhält Andrej Woronin eine neue Chance. Der Ukrainer war bei Skibbe durch das Sieb gefallen, seit er das System mit einer Spitze und zwei als Mittelfeldspielern getarnten Außenstürmern praktizieren lässt. Am System wird der Trainer nichts ändern: Berbatow ist die Sturmspitze. Woronin wird formal auf dem linken Flügel beginnen. „Er brennt auf seinen Einsatz. Aber er muss die taktischen Vorgaben einhalten, vor allem defensiv. Bei Ballverlust muss er wie ein Mittelfeldspielern denken und nicht wie ein Stürmer“, verlangt der Coach von dem 26-Jährigen, der die ganze Woche an der Umschulung des Stürmers gearbeitet hat, der eine ähnliche Rolle zuletzt vor Jahren in Mainz innehatte.


    Mit Woronin kommt ein Rechtsfuß auf der linken Seite zum Zug. Das ist auch ein Warnschuss für die drei gelernten „Linken“ im Kader. „Es können nur elf spielen“, sagt Skibbe schulterzuckend, „manche müssen eben auf die Bank.“


    Jacek Krzynowek hat seine Konsequenz aus der Überbevölkerung auf dieser Position bereits gezogen und wechselt nach Wolfsburg. Der Kroate Marko Babic ist für eine defensivere Variante besser zu gebrauchen. Und Athirson, mit 900 000 Euro der teuerste Einkauf für die laufende Saison, entwickelt sich immer mehr zum Problemfall. In dieser Woche wurde der 29-Jährige an der Leiste operiert. Weitere Einsätze in dieser Saison sind noch unwahrscheinlicher als bei Roque Junior, dessen Achillessehnen-Beschwerden auch mit dem Einsatz eines eigens eingeflogenen Physiotherapeuten nur langsam abklingen. (co)


    Bayer 04: Butt - Fritz, Juan, Nowotny, Stenman - Ramelow, Rolfes - Schneider - Freier, Berbatow, Woronin. - Mönchenglad bach: Keller - Fukal, Ze Antonio, Strasser, Daems (Kluge) - Oude Kamphuis - Polanski, Jansen - Broich - Rafael, Neuville. - Schiedsrichter: Rafati (Hannover)


    KStA

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann