14.04.2006
Zwei Brasilianer machen Bayer Probleme
Von ALEXANDER HAUBRICHS
Leverkusen – Der Uefa-Cup-Platz nach dem Coup in Dortmund in Reichweite, das Derby gegen Mönchengladbach vor der Brust. Bei Bayer läuft es sportlich wieder rund. „Die Mannschaft hat endlich den Dreh raus“, sagt Trainer Michael Skibbe.
Nur zwei Sorgenkinder gibt es: Die Problem-Brasilianer Roque Junior und Athirson. Die beiden beschäftigen derzeit die medizinische Abteilung der brasilianischen Nationalmannschaft.
Bei Roque Junior ist die Achillessehnen-Entzündung, die wegen seiner Spritzenphobie nicht abklang, mittlerweile chronisch. Ein brasilianischer Physiotherapeut will den Innenverteidiger wenigstens zur WM fit bekommen.
„Er schuftet Tag für Tag, aber das wird für uns kaum noch reichen. Er muss schauen, dass er zur neuen Saison topfit ist“, schreibt Sportchef Rudi Völler den Starverteidiger für diese Saison ab. Damit hat Roque weniger als die Hälfte aller möglichen Spiele für Bayer absolviert. Sein Glück: Im Gegensatz zu Jens Nowotny hat der Brasilianer volle Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Die könnte Athirson auch gut gebrauchen. Denn was Roque Junior die Spritzen sind für seinen Landsmann die OPs. Der Mittelfeldspieler hat ein Loch in der Leiste, war deshalb bei Brasil-Doc Branco und verweigert den Eingriff. „Es ist ganz normal, dass er sich eine zweite Meinung einholt“, sagt Völler.
Nur will der teure Fehleinkauf zu einer konservativen Behandlung – nur gibt es die bei dieser Verletzung nicht. Physiotherapeut Dieter Trzolek: „Das Loch bleibt, wenn man nicht operiert. Die Probleme kommen zurück. Bei jeder Belastung ein Stückchen mehr. So wird Athirson kaum wieder fit.“ Völler: „Auch bei ihm erwarten wir, dass er topfit in die neue Saison geht.“
quelle: express