Ausreichend Grund zum Feiern

  • Simon Rolfes wird sich noch lange an dies Osterwochenende erinnern: Am Samstag erzielte der Fußball-Profi beim 2:1 (1:0)-Sieg von Bayer 04 Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach beide Tore. Am Sonntag freute er sich über den Aufstieg seines Ex-Clubs Alemannia Aachen und gestern feierte der 24-Jährige schließlich den 60. Geburtstag seiner Mutter Helena. „Der erste Doppelpack meiner Profikarriere“, lächelte Rolfes: „Wenn das kein schönes Geburtstagsgeschenk ist!“


    Andere stimmte das Osterwochenende eher traurig: Eugen Polanski zum Beispiel. Das Gladbacher Supertalent musste nach einem rüden Foul von Jens Nowotny (27.) ins Krankenhaus. Mit einer Knochenabsprengung im Fußwurzelbereich fällt er wochenlang aus. „Dafür hätte man auch Rot geben können“, schimpfte Horst Köppel. Der Borussia-Trainer war vor allem deshalb so erbost, weil Niels Oude Kamphuis nach einem taktischen Foul gegen Simon Rolfes zehn Minuten später die Gelb-Rote Karte sah. Köppel: „Da stimmen die Relationen nicht.“


    Zu diesem Zeitpunkt hatte der Mann des Tages schon ein Mal zugeschlagen: Nachdem sein Teamkollege Dimitar Berbatov den Ball an den Pfosten gehämmert hatte, staubte Simon Rolfes zum 1:0 (11.) ab. In Führung und Elf gegen Zehn, das dürfte gegen auswärtsschwache Gladbacher ein schönes Festival werden, dachte so mancher auf den Rängen der BayArena. Weit gefehlt. „In Überzahl kam ein Bruch in unser Spiel“, klagte nämlich Bayer-Trainer Michael Skibbe später: „Wir haben zu nachlässig gespielt.“ Was dazu führte, dass ausgerechnet der Ex-Leverkusener Oliver Neuville in der 48. Minute die 478 Minuten währende Auswärtstor-Flaute der Borussia beenden konnte.


    Den Punktgewinn für die Gladbacher, die nur eines der letzten 34 Auswärtsspiele hatten gewinnen können, verhinderte jedoch Simon Rolfes, der in der 84. Minute quasi im Nachfassen zum 2:1 traf. „Er hat eine große fußballerische Konstanz“, lobte Trainer Skibbe seinen Schützling: „Simon spielt aus dem gesicherten Mittelfeld gute Pässe nach vorne und hat einen guten Schuss.“ Seit einigen Wochen spielt Rolfes jetzt wieder neben Carsten Ramelow vor der Viererkette. „Die etwas offensivere Ausrichtung der Position liegt mir“, sagt der Blondschopf.


    Anders als Rolfes agierte Andrey Voronin am Samstag über weite Strecken glücklos. Der Ukrainer war für den Gelb-gesperrten Tranquillo Barnetta in die Startelf gerutscht und hatte seine beste Szene vor dem 1:0, als er einen Ballverlust des Gladbacher Verteidigers Zé Antonio provozierte. Anschließend ging nicht mehr viel. „Ich denke, er hat sich zu sehr unter Druck gesetzt“, mutmaßte Skibbe, „Andrey war oft zu lang am Ball und hat zu komplizierte Sachen versucht.“ Am Samstag beim HSV dürfte für Voronin wieder nur der Platz auf der Ersatzbank bleiben. Gegen den Meisterschaftsanwärter soll die stolze Serie von vier Siegen in Folge unbedingt ausgebaut werden. „Wir haben einen kleinen Lauf“, freute sich Bayer-Sportdirektor Rudi Völler, „den halten wir aber nur, wenn wir wieder so gut spielen wie zuletzt gegen Kaiserslautern und in Dortmund.“ Für Simon Rolfes kein Ding der Unmöglichkeit: „Es wird ein schweres Spiel, aber unser Ziel ist und bleibt der Uefa-Cup.“


    KR

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann