Hamburger SV - Bayer Leverkusen 0:2 (0:1)
Allgemeine Informationen
Hamburger SV: Kirschstein - Mahdavikia, B. Reinhardt, Boulahrouz, Atouba - Demel - Jarolim, Trochowski - Barbarez - Lauth, Ailton - Trainer: Doll
Bayer Leverkusen: Butt - C. Fritz, Juan, Nowotny, Stenman - Ramelow, Rolfes - B. Schneider - Freier, Berbatov, Barnetta - Trainer: Skibbe
Tore: 0:1 Rolfes (8., Rechtsschuss, Vorarbeit Berbatov), 0:2 Freier (77., Rechtsschuss, Barnetta)
Eingewechselt: 62. Takahara für Trochowski - 84. Babic für Freier, 87. Castro für Barnetta
Schiedsrichter: Wagner
Zuschauer: 57000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Mahdavikia, Barbarez - Ramelow, Juan
Spielbericht
HSV-Coach Thomas Doll musste weiterhin auf Leistungsträger wie van Buyten, van der Vaart und Wicky verzichten, zudem fiel de Jong (Knieprobleme) aus. Nach dem 2:0-Sieg in Duisburg kam Lauth, der seine Gelbsperre abgesessen hatte, für den Niederländer wieder ins Team. Bei Leverkusen änderte Trainer Michael Skibbe seine viermal in Folge siegreiche Elf (zuletzt 2:1 gegen Gladbach)auf einer Position und brachte Barnetta für Voronin.Der 31. Spieltag im ÜberblickZwar wurde der Rasen in der AOL Arena erst vor kurzem neu verlegt, doch das neue Grün hatte unter den American Footballern schon wieder sehr gelitten. Zudem erschwerte Regen seit dem frühen Morgen die Bedingungen für die Akteure. Dennoch entwickelte sich von Beginn an eine schnelle, kurzweilige und auch technisch ansehnliche Begegnung, in der die Heimelf sofort mächtig Druck entwickelte. Demel (3.) und Trochowski (5.) feuerten erste Warnschüsse ab, Ailton zielte allein vor Butt nach Traumpass von Barbarez zu genau und traf nur den Pfosten (6.).
Von Bayer war bis dorthin in der Offensive noch nichts zu sehen, mit dem ersten Angriff aber sollte sich dies ändern: Barnetta steckte am Strafraum auf Berbatov durch, und der Sturmführer legte per Hackentrick quer auf den mitgelaufenen Rolfes. Mahdavikia kann den Blondschopf nicht am Abschluss hindern - aus elf Metern trifft die Nummer sechs der Gäste zum 0:1: Ein Klassetor (8.)!
Die Doll-Elf zeigte sich nicht geschockt. Angriff auf Angriff brandete auf das Tor des Ex-Hamburger Keepers Butt. Doch weder Ailton (10.), Lauth (16.) noch erneut Ailton bei seiner zweiten Großchance (23.) konnten den Bayer-Schlussmann überwinden.
Leverkusen, das trotz einiger banger Momente einen insgesamt stabilen Eindruck vermittelte, befreite sich mit vereinzelten Kontern, war dabei freilich brandgefährlich. Berbatov war zweimal nah dran an Saisontor Nummer 17 (24., 28.).
In der nach wie vor temporeichen Partie aber hatte der HSV, angetrieben vom hervorragenden "Anspieler" Barbarez, der nahezu alle gefährlichen Torchancen seiner Elf einleitete, und immer wieder vor allem über rechts über den sehr aktiven Mahdavikia angreifend, nach wie vor ein deutliches Übergewicht. Butt aber war vor dem Wechsel nicht zu überwinden: Der Torhüter fischte einen abgefälschten Mahdavikia-Schuss aus dem Eck (31.) und blieb auch beim zweiten Duell mit dem Iraner Sieger (42.).
Auf der anderen Seite platzierte Barnetta Sekunden vor der Pause seinen Schuss aus günstiger Position genau auf HSV-Keeper Kirschstein.
Unverändert kamen beide Teams aus der Kabine, in der sie allerdings auch den Schwung gelassen zu haben schienen. Die Partie hing nun durch. Leverkusen hatte zunächst wenig Mühe, die zu statischen Angriffe der nun schwerfällig wirkenden Hanseaten abzufangen, bewegte sich allerdings selbst im Vorwärtsgang sehr vorsichtig. Torszenen, wie im ersten Durchgang en masse zu sehen, blieben deshalb zunächst Fehlanzeige.
Erst Barbarez, der nun immer wieder in die Spitze aufrückte, prüfte Butt mit einem gefährlichen Schuss aus 16 Metern (59.). Glück für den Torhüter eine Minute später, als ein Kopfball von Demel aus fünf Metern genau in seinen Armen landete.
Die Schwächephase der Heimelf war mit diesen beiden Torchancen beendet. Der Tabellenzweite wurde wieder stärker, wobei das viel zu passive Leverkusen, das mit Mann und Maus verteidigte, seinen Teil zur Überlegenheit der Hausherren beitrug. Lauth köpfte nach einer Flanke von Takahara am Fünfmeterraum Stenman an, der zur Ecke abfälschte (71.).
Die Entscheidung zu Gunsten der defensivstarken Rheinländer fiel dann nach einem Konter: Barnetta spielte aus halblinker Position diagonal an den Strafraum zu Freier. Der Außenstürmer tanzte gekonnt Atouba aus und bezwang dann Kirschstein mit einem Schrägschuss, der im linken unteren Eck einschlug (77.).
Danach kam der HSV trotz aller Bemühungen nicht mehr zurück. Zu viel Kraft hatte die Doll-Elf bei ihrem vergeblichen Ansturm gelassen, so dass Bayer den fünften Sieg in Folge mühelos über die zeit brachte.
Mit einer starken Defensivleistung sicherte sich das clevere Leverkusen in Hamburg einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg - und den fünften "Dreier" in Serie. Der HSV nutzte im Gegensatz zu den Gästen keine seiner zahlreichen Chancen und erlitt im Titelrennen einen Rückschlag. Bayer dagegen hat beste Karten im Kampf um UEFA-Cup-Rang fünf.
Noten folgen am Montag