ERSTELLT 26.04.06, 22:25h
Köln - Der Fußballklub Bayer 04 Leverkusen hat sich selbst beim Finanzamt angezeigt. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtet, informierte der Verein bereits am 18. Mai 2004 die Behörde über Zahlungsvorgänge in Höhe von 11,85 Millionen US-Dollar, „über deren tatsächliche Verwendungen keine Klarheit bestand“. Vereinsgeschäftsführer Wolfgang Holzhäuser bestätigte auf Anfrage die Angaben des Blattes.
Bei den fraglichen Beträgen handelt es sich um Geld, das nach Recherchen der Bayer-Revision auf Konten lateinamerikanischer Firmen geflossen ist, die dem südamerikanischen Spielervermittler Juan Figer zuzuordnen seien. Im Klub gibt es dem Vernehmen nach die Vermutung, dass zumindest ein Teil der Gelder als verdeckte Gehaltszahlungen an Spieler geflossen sein könnten. Figer, einflussreicher Vermittler von Fußballern aus Südamerika, war viele Jahre lang Geschäftspartner von Bayer 04.
Ob und welche Spieler von den Zahlungen konkret profitiert haben, konnten die Klub-Verantwortlichen nicht herausfinden. „Daher hat sich im Mai 2004 die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH vorsorglich entschlossen, die Zahlungen beim Finanzamt Leverkusen anzumelden und sicherheitshalber nachträglich zu versteuern“, erklärte Bayer-Geschäftsführer Holzhäuser der Zeitung.