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Von ALEXANDER HAUBRICHS
Leverkusen – Dem erfolgreichen Test folgte die erlösende Nachricht: Nachdem Roque Junior beim 6:0 über den Landesligisten BV 04 Düsseldorf seine ersten 90 Minuten seit Dezember absolvierte, gabs gleich frohe Kunde aus Brasilien.
Über die medizinische Abteilung der Nationalmannschaft erfuhr er schon vorab, dass der Weltmeister aktiv seinen Titel verteidigen kann. Carlos Alberto Parreira setzt auf seinen charismatischen Manndecker, um den es wegen seiner Achillesehnen-Entzündung auch in Brasilien Diskussionen gegeben hat.
„Er ist eine feste Größe und er ist wieder fit. Ich rechne auch damit, dass er dabei ist“, sagt sein Trainer Michael Skibbe.
Neben Juan tritt also ein weiterer Leverkusener beim Turnier in Deutschland an. Ohnehin bleibt die BayArena das rheinische Samba-Nest: Gleich fünf Stammkräfte der Parreira-Truppe sind aktuelle oder frühere Bayer-Profis.
Neben den beiden Verteidigern treten Lucio und Zé Roberto (heute Bayern) sowie Emerson (Turin) für Brasilien an.
„Diese Namen sind untrennbar mit dem Aufstieg von Bayer 04 zu einem Spitzenklub verbunden“, sagt Ex-Geschäftsführer Reiner Calmund. Unvergessen der ersten Brasilianer Tita. Oder Jorginho, der als Abwehrchef Brasilien den erlösenden Titelgewinn 1994 bescherte.
„Der hat für weniger als eine Million Euro bei uns gespielt“, erinnert sich Calmund an den bis heute in Brasilien verehrten Kicker.
Um ein Haar hätte Bayer noch zwei weitere Traumspieler verpflichten können: „Auch Kaka und Adriano standen kurz vor einem Wechsel. Aber wir hatten nicht mehr genug Geld“, sagt Calmund, der sich freut, die aus der BayArena bekannten Stars in Deutschland auflaufen zu sehen.
„Sicher haben die Geld gekostet, sie haben aber auch über 50 Millionen Euro wieder eingebracht. Und ohne die Samba-Kicker wären wir weder das Plastikklub-Image losgeworden noch hätten wir im Champions League-Finale gestanden. Die Brasilianer sind bis heute die Sahnestücke des Leverkusener Fußballs.“