Bastürk versucht es, Simunic fällt aus
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Freie Bahn für sein 200. Bundesliga-Spiel? Es sieht danach aus. Lange Zeit drohte der türkische Nationalspieler Yildiray Bastürk (27) für die Partie gegen Leverkusen am heutigen Dienstag auszufallen, nun will er es versuchen.
Die Muskelverhärtung im Oberschenkel, die ihn vor zehn Tagen in Gladbach (2:2) nach seinem Tor zum frühen Ausscheiden zwang, behinderte Herthas Antreiber länger als gedacht. Am Sonntag, als nur Lauftraining möglich war, wirkte der Türke geknickt: "Ich merke den Muskel immer noch." Am Montagmittag erklärte Trainer Falko Götz zerknirscht: "Es steht noch nicht fest, ob Yildiray spielen kann." Am Nachmittag dann der Hoffnungsschimmer: Bastürk absolvierte das Abschlusstraining - im Gegensatz zu Josip Simunic (28), der gegen Leverkusen ausfällt. Der Kroate laborierte zuletzt an einer Vor- und Mittelfußprellung. Die ist ausgeheilt. Jetzt macht dem Innenverteidiger das linke Knie zu schaffen, das ihn bereits von Dezember bis März außer Gefecht setzte. Eine Entzündung an der Gelenkkapsel diagnostizierte Hertha-Arzt Dr. Ulrich Schleicher. "Es ist die Folge einer Fehlbelastung", sagt Schleicher. "Im schlimmsten Fall fehlt Joe die letzten drei Spieltage in der Liga."
Ausgerechnet vorm Endspiel um Platz fünf plagen den Hauptstadt-Klub personelle Probleme. Neben Simunic fällt auch Abwehrchef Dick van Burik (32, Muskelfaserriss) aus. Götz ist darauf vorbereitet und wird Kapitän Arne Friedrich (26) vermutlich von der rechten Abwehrseite ins Zentrum ziehen. "Wer hätte vor Wochen gedacht, dass es zu so einem Showdown kommt", erklärt der Coach. "Die Spieler haben den Willen, das Match volle Kanne anzugehen. Sie wissen um die Bedeutung. Das ist ein Finale."
Finalen Charakter hat dieses Spiel auch für Simunic: Bis zum heutigen Dienstag soll er erklären, ob er Herthas Vertragsangebot annimmt. Berater Dusan Bukovac flog am Sonntag aus Portugal ein, das abschließende Gespräch mit Hertha-Manager Dieter Hoeneß folgt . Zuletzt rechnete sich Hertha wieder bessere Chancen auf den Verbleib aus, nachdem Schalke abwinkte und sich Simunic vom Berliner Fünf-Jahres-Angebot mit einem Gehaltsvolumen von etwa zwölf Millionen Euro angetan zeigte. Fix ist derweil der Abschied von Niko Kovac (34). Zu teuer, zu alt: Hertha streicht den Großverdiener (etwa 2,2 Millionen Euro pro Jahr) von der Gehaltsliste, um den Spielraum zu vergrößern. Hoeneß: "Wir wollen unsere Mittel sehr gezielt einsetzen." Für van Burik, dem ein neuer Einjahresvertrag zur Unterschrift vorliegt, ist Platz in den Planungen - für Kovac ("Ich hätte meine Karriere gern in Berlin beendet") nicht.
kicker.de