Berlin - Bayer Leverkusen hat seinen Siegeszug in der Fußball-Bundesliga eindrucksvoll fortgesetzt und durch einen 5:1 (3:1)-Erfolg bei Hertha BSC das Ticket für den Europapokal fast schon sicher.
Die beste Rückrundenmannschaft feierte im «Endspiel» um den UEFA-Cup-Platz am Dienstagabend gegen den bislang schärfsten Rivalen den sechsten Sieg in Serie und hat zwei Spiele vor Saisonende als Tabellenfünfter fünf Punkte Vorsprung vor den enttäuschenden Berlinern. Die nach sieben Spielen erstmals wieder bezwungenen Gastgeber müssen nach der höchsten Saisonniederlage wohl hingegen auf die Teilnahme am UI-Cup setzen.
Vor 51 324 Zuschauern im Olympiastadion brachte Dimitar Berbatow Leverkusen auf die Siegerstraße. Der Bulgare steuerte zwei Treffer (27./28. Minute) bei und kletterte mit nun 18 Saisontoren auf den zweiten Rang der Torjägerliste. Der Brasilianer Juan (5.) hatte Leverkusen früh in Führung gebracht. Carsten Ramelow (63.) und Bernd Schneider (76.) machten alles klar. Die Berliner nahmen den Kampf um die internationale Startchance nur kurzzeitig an, als sie eigentlich schon verloren hatten und kamen durch Marcelinho (41.) zu ihrem einzigen Treffer.
Hertha-Verteidiger Malik Fathi zeigte sich tief enttäuscht: «Das ist unfassbar. Wir haben in der Abwehr schlecht gestanden.» Trotz der klaren Niederlage wollte Trainer Falko Götz aber das Positive sehen. «Wir haben auch gezeigt, dass wir Qualitäten haben. Wir haben uns viele Torchancen erarbeitet. Wir dürfen jetzt nicht nachlassen und müssen Platz sechs sichern», sagte er.
Es waren aber die taktisch klug eingestellten Leverkusener, die ihren höchsten Auswärtssieg der Saison schafften. Zudem feierte der eingewechselte Roque Junior nach mehr als fünf Monaten Verletzungspause sein Comeback.
Eine Ecke von Nationalspieler Schneider köpfte Juan zur Führung ein. Nahezu ein Duplikat war der zweite Treffer. Diesmal flankte Tranquillo Barnetta und Berbatow traf. Zwischen den beiden Gegentoren hatten die Berliner Pech, als Sofian Chahed (17.) den Pfosten traf. Der nächste Nackenschlag folgte schnell. Berbatow nutzte einen Fehler von Nationalverteidiger Arne Friedrich zu seinem zweiten Tor.
Den Berliner waren ihre Personalsorgen deutlich anzumerken. Spielmacher Yildiray Bastürk fehlte wegen einer Oberschenkelzerrung. In der Abwehr musste Hertha-Trainer Falko Götz in Dick van Burik (Muskelfaserriss) und Josip Simunic (Prellung) zwei Stammkräfte ersetzen. Kurz vor dem Spiel war bekannt geworden, dass Simunic Berlin zum Saisonende verlassen wird.
Trotz der Rückstandes ließen sich die Hausherren aber nicht hängen und konnten durch enormen Einsatz und Offensivspiel die Defizite ausgleichen. Marcelinho drückte einen Schuss von Marko Pantelic zu seinem 12. Saisontor über die Linie. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verhinderte Paul Freier nach einem Kopfball des gut aufgelegten Kevin Boateng auf der Linie das mögliche Anschlusstor.
Auch in der zweiten Halbzeit drängte Hertha zunächst weiter. Andreas Neuendorf (48.) und Pantelic (55.) vergaben aus besten Positionen. Schneider klärte gegen Niko Kovac (63.) nochmals auf der Linie. Die Entscheidung aber fiel auf der anderen Seite. Ramelow und Schneider nutzten ihre Chancen konsequent. (dpa)