Tottenham zahlt 15,7 Millionen Euro für Berbatow

  • von Björn Lindert


    Eine Saison mit vielen Negativschlagzeilen über finanzielle Unregelmäßigkeiten im Verein geht für Bayer Leverkusen morgen in Hannover versöhnlich zu Ende. Als bestes Rückrundenteam hat sich Bayer noch für den Uefa-Cup qualifiziert und so das Minimalziel erreicht. Doch nun bricht das Team auseinander. Vor allem der bevorstehende Abgang von Dimitar Berbatow (20 Tore) trübt die Stimmung. "Man muß den Dimitar auch verstehen, er will jetzt noch mal den ganz großen Wurf wagen. Er hat mehrere Angebote aus der Premier League", sagt Sportchef Rudi Völler, der den Kampf um den Bulgaren aufgegeben hat.


    Berbatows Kontrakt bei Tottenham Hotspur ist bereits unterschriftsreif. Dieser Transfer bringt Bayer zwar die festgeschriebene Ablöse von 15,7 Millionen Euro ein, aber das Geld kann nur marginal reinvestiert werden. "Das ist ein Preis der Vergangenheit, ein großer Teil der Ablöse wird zur Entschuldung benötigt", sagt Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Auch beim zweiten Angreifer, Andrej Woronin, zeigt er sich gesprächsbereit: "Letztendlich ist das alles eine Frage der Alternative und des Preises."


    Mit Clemens Fritz (Bremen) und Jens Nowotny (Ziel noch unbekannt) verlassen zwei weitere Stammspieler den Verein definitiv. Der Brasilianer Juan wäre im Fall einer guten Weltmeisterschaft kaum zu halten. Als Zugang steht dagegen bisher nur Stefan Kießling fest, der für fünf Millionen Euro aus Nürnberg kommt. Es wartet also eine Menge Arbeit auf Völler: "Wir wollen auf jeden Fall das Niveau halten, das wir in der Rückrunde hatten. Es muß unser Ziel sein, auch im nächsten Jahr wieder das internationale Geschäft zu erreichen, das muß unser Anspruch bleiben."


    Beruhigend dürften in den Zeiten des Umbruchs die Signale des Mutterkonzerns wirken. Denn entgegen der Gerüchte, die Bayer AG wolle sich in absehbarer Zeit aus dem Profifußball verabschieden, herrscht eine positive Stimmung. Der Sportbeauftragte Meinolf Sprink sagt: "Warum haben wir wohl die Sanierung gemacht? Natürlich, um Bayer 04 ordentlich aufzustellen und gestärkt neu anzugreifen."


    In den vergangenen drei Jahren hat die Bayer AG den Abbau der Schulden der Fußballabteilung von 68 Millionen auf 15 Millionen Euro und damit die Rettung mit diversen (Umschuldungs-) Maßnahmen gewährleistet. Pro Saison werden auch in Zukunft 25 Millionen Euro an die Fußballabteilung überwiesen, damit ist Bayer weiter der größte Sponsor der Liga. Darüber hinaus wird es aber nichts mehr geben. Die Fußballabteilung soll auf eigenen Füßen stehen.


    Nur ein zusätzliches Großprojekt wird die Bayer AG wohl noch umsetzen: den etwa 50 Millionen Euro teuren Stadionaus- und -umbau. "Daß wir bei unserem Stadion immer von einem Schmuckkästchen sprechen, ist ja prima. Aber wir müssen etwas machen und gucken, wie wir das hinkriegen", sagt Sprink. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. Und die Funktionäre äußern sich bei diesem Thema nur deshalb bewußt zurückhaltend, um ja nicht den Eindruck zu erwecken, öffentlichen Druck auf den Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG, Werner Wenning, ausüben zu wollen. Völler wäre erleichtert, wenn es klappt: "Das wäre ein echtes Signal, daß es hier mit Spitzenfußball weitergeht."


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    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann