Ex-Bayer-Boss zahlt unter 30.000 Euro
Von THOMAS GASSMANN und VOLKER ROTERS
Köln – Reiner Calmund in „Down Under“. Seit am Montag weilt der Ex-Bayer-Boss in Australien, dreht einen RTL-Film über Startrainer Guus Hiddink.
Derweil feilscht sein Anwalt Dr. Stefan Seitz mit der Kölner Staatsanwalt um die Bedingungen der Verfahrenseinstellung.
Unter 30.000 Euro soll Calli an eine gemeinnützige Stiftung zahlen, im Gegenzug werden die Ermittlungen wegen Untreue in Höhe von 600.000 Euro eingestellt.
Ein Kuhhandel, der selbst der Staatsanwaltschaft Magenschmerzen bereitet. Ein Justizangestellter sagte dem EXPRESS, dass Calmunds Geschäftsgebahren sicherlich ungewöhnlich gewesen sei. Er habe aber keinerlei strafbare Taten begangen. Die Summe sei Peanuts gewesen, die Anschuldigungen seien nicht haltbar.
Warum soll Calmund nun aber 30.000 Euro zahlen? Der öffentliche Druck habe dazu geführt, den Ex-Manager nicht gänzlich ungeschoren davon kommen zu lassen. So nach dem Motto: Bei uns gibt es keinen Promi-Bonus.
Um den „Rechtsfrieden“ zu gewährleisten stehen die Parteien vor der Einigung. Kommende Woche, also rechtzeitig vor dem WM-Start, soll das Verfahren eingestellt werden. „Wir befinden uns in konstruktiven Gesprächen“, erklärte Calmunds Anwalt Seitz.
Am Rande der Verhandlungen sickerte aus dem Justizgebäude durch, dass Calmunds finanzielle Mittel begrenzt seien. Ihm gehe es längst nicht so gut, wie viele es annehmen würden. Calmund erklärte jüngst in einem EXPRESS-Gespräch, dass ihn seine juristische Gegenwehr teuer zu stehen komme. „Dafür kaufen sich andere ein kleines Einfamilienhaus.“