Freiburg - Der Kurzbesuch in der Heimat hat der deutschen Nationalmannschaft gut getan.
Zufrieden trat die DFB-Auswahl unmittelbar nach dem 7:0 (3:0)-Sieg im ersten WM-Test gegen Luxemburg die Rückreise aus Freiburg ins Trainingslager nach Genf an.
Dienstag gegen Japan
Dort wird noch bis Dienstag intensiv weiter gearbeitet, ehe es dann zum Länderspiel gegen Japan nach Leverkusen geht.
Doch schon das Auftreten gegen die überforderten Luxemburger machte zumindest Hoffnung.
Vor allem die Stürmer Miroslav Klose, Lukas Podolski und der eingewechselte Oliver Neuville trafen zweimal.
Außerdem beschenkte sich Torsten Frings mit einem verwandelten Foulelfmeter selber für sein 50. Länderspiel.
Schneider für Ballack Kapitän
Guter Laune war auch Bernd Schneider. Der 32 Jahre alte Leverkusener führte das deutsche Team in Vertretung des verletzten Michael Ballack als Kapitän aufs Feld.
Nach der Partie sprach der 62-malige Nationalspieler mit Sport1.de über die Erkenntnisse der Begegnung und die Begeisterung der Fans.
Sport1: War es etwas Besonderes, die Mannschaft als Kapitän aufs Spielfeld zu führen?
Bernd Schneider: Ja, mit Sicherheit. Ich war schon einmal Kapitän, letztes Jahr beim Confed Cup gegen Argentinien. Von daher war ich nicht nervöser als sonst. Aber es erfüllt einen natürlich mit Stolz.
Sport1: War das Spiel ein erster Fingerzeig, wo die Mannschaft steht?
Schneider: Ich denke schon. Wir haben eine sehr intensive Woche hinter uns. Das hat man in den Trainingsspielen gegen die Genfer Mannschaften auch gesehen, da waren die Beine schwer und der Kopf nicht frisch. Am Freitag haben wir etwas das Tempo rausgenommen und schon lief es besser. Wir haben einige Dinge gut umgesetzt, aber manches kann man auch noch verbessern.
Sport1: Was war gut?
Schneider: Das Spiel nach vorne hat vor allem in der ersten Halbzeit ganz gut geklappt. In der zweiten Hälfte war es dann etwas zu schnell und zu unpräzise. Aber insgesamt können wir mir unserer Leistung zufrieden sein.
Sport1: Was muss noch besser werden?
Schneider: Wir können noch besser über die Außen spielen und die Pässe in die Spitze können noch genauer kommen. Auch die Standards müssen besser werden, aber das haben wir auch noch nicht intensiv trainiert.
Sport1: Wie haben Sie die Stimmung in Freiburg empfunden?
Schneider: Das Publikum war klasse. Wir hoffen, dass das bei den nächsten Länderspielen so weitergeht. Aber es liegt an uns, diese WM-Euphorie zu entfachen. Gegen Luxemburg ist das mit dem frühen Tor gelungen.
Sport1: Sie fahren zufrieden zurück nach Genf?
Schneider: Ja, es war vor allem schön, dass wir mal wieder aus der Ruhe des Trainingsalltags rausgekommen sind. Aber jetzt konzentrieren wir uns wieder auf die Vorbereitung und das nächste Spiel am Dienstag gegen Japan.
Das Gespräch führte Martin Volkmar