Schweizer Talent gegen Kaka
Hoch verloren, viel gelacht
Den Job, sich um Ronaldinho zu kümmern, überließ er einem Kollegen. Er selbst versuchte sich häu figer an Kaká. "Mit dem gleichen Erfolg", lacht Pirmin Schwegler. Sprich: Ohne Erfolg, "auch der war zu schnell, zu rasant!"
Trotzdem: Für den 18- jährigen Neuzugang (geboren 9. März 1987) von Bayer Leverkusen bedeutete der vergangene Dienstag ein "absolutes Highlight" seiner noch jungen Karriere. Als Gastspieler einer Luzerner Auswahl durfte der Schweizer im Testspiel gegen die Brasilianer ran, "ich habe zum ersten mal 0:8 verloren und trotzdem gelacht".
Die anstehende Weltmeisterschaft findet ohne ihn statt. Immerhin: Schwegler steht auf Abruf bereit. Vieles spricht dafür, dass Bayer sich da nach Tranquillo Barnetta einen zweiten Rohdiamanten aus dem Nachbarland gefischt hat. In der vergangenen Saison absolvierte er ? noch als Jugendspieler ? 33 von 35 Erstliga-Spielen, erreichte mit den Young Boys Bern das Cupfinale, das er aber gesperrt von der Tribüne aus beobachten musste.
Nun also Leverkusen und die Bundesliga. "Ich habe gute Vorbilder hier, denen ich nacheifern will", sagt Schwegler. Barnetta, Wicky, Spycher, Cabanas, Streller, Magnin und Degen - sieben Schweizer Bundesligaprofis, sieben WM Teilnehmer. Wo sie sind, will Schwegler hin. Und lässt sich auch vom Beispiel seines Bruders Christian nicht beeinfl ussen: Der 21-Jährige scheiterte in Bielefeld, ging nach einem halben Jahr zurück in die Heimat. Pirmin: "Ich gehe nun den nächsten Schritt. Ich weiß, dass ein hartes Stück Arbeit auf mich wartet, aber ich wollte es und bin mir der Risiken bewusst. Ich liebe den Fußball und habe die richtige Einstellung", sagt er, dessen zukünftiger Trainer Michael Skibbe bei den Beobachtungen aufgefallen ist, "dass diese positive Besessenheit sich in seinem Spiel wiederfindet".
Der beidfüßige Mittelfeldspieler ("Ich bin ein Sechser!") soll bei Bayer zunächst den Kampf um die verwaiste rechte Außenverteidigerposition gegen seinen Altersgenossen Gonzalo Castro aufnehmen. Rechnet er mit einem Durchbruch, wie er Landsmann Barnetta gelang? "Ich muss noch viel lernen. Ob mir der Durchbruch gelingt, steht in den Sternen. Ich kann nur versprechen, dass ich alles dafür tun werde. Ich hoffe dann, dass es reicht."