Uefa-Cup 2006/2007

Überblick: Werder will Alkmaars Serie beenden

Bayer mit breiter Brust

Mit drei Teams ist die spanische Primera Division noch im UEFA-Cup-Viertelfinale vertreten. Dahinter folgt bereits die Bundesliga. Bayer Leverkusen macht am Donnerstag zu Hause gegen Osasuna den Anfang. Mit Blick auf die letzten Heimspiele hofft die Skibbe-Elf, gegen die Spanier vorlegen zu können. Werder Bremen muss am Abend zum starken Alkmaar. Zeitgleich duellieren sich Espanyol Barcelona und Benfica Lissabon sowie Sevilla und Tottenham.

"Wir haben uns international stabilisiert und werden mit breiter Brust in diese Spiele gehen. Wir haben einen Lauf, den müssen wir solange wie möglich am Leben erhalten": Selbstbewusst und optimistisch gehen Bayer Leverkusen und Trainer Michael Skibbe ins Viertelfinale gegen Osasuna. Kein Wunder, haben seine Schützlinge doch zuletzt nicht nur in der Liga starke Vorstellungen gezeigt, sondern besonders in den Heimspielen der laufenden UEFA-Cup-Saison überzeugt: 2:1 gegen Besiktas Istanbul, 3:2 gegen Blackburn und 3:0 gegen Lens. Ab 19 Uhr soll diese Serie in der BayArena ausgebaut werden.

Die Viertelfinals
Leverkusen - Osasuna -:- (-:-)
Espanyol - Benfica -:- (-:-)
FC Sevilla - Tottenham -:- (-:-)
Alkmaar - Bremen -:- (-:-)

Allerdings ist der Gegner aus Pamplona nur schwer einzuschätzen. In der Primera Division rang die Elf von Coach José Angel Ziganda, die zum ersten Mal das Viertelfinale eines europäischen Wettbewerbs erreichte, Valencia und Sevilla zuletzt jeweils ein Remis ab, Verletzungssorgen machen Osasuna aber das Leben schwer: Mit Ludovic Delporte, Savo Milo?evi? (beide Wadenverletzung), Valdo, Josetxo Romero (beide Oberschenkelverletzung), Francisco Punal (Sprunggelenkverletzung) und dem iranischen Nationalspieler Javad Nekouman (Knieverletzung) fehlen gleich sechs Akteure. Anders gestaltet sich da schon die Situation für Zigandas Gegenüber: Skibbe kann am Donnerstag wieder auf Karim Haggui und Gonzalo Castro, die zuletzt gesperrt nicht zur Verfügung standen, zurückgreifen. Kapitän Carsten Ramelow, der mit Knieproblemen zu kämpfen hat, wird dagegen nicht rechtzeitig fit.

Werder mit Respekt vor Alkmaars Tormaschine

Um 20.45 Uhr erfolgt dann im DSB-Stadium zu Alkmaar der Anpfiff. Werder Bremen ist vor dem Spiel darum bemüht, die Diskussionen um Torsten Frings als zweitrangig erscheinen zu lassen. "Das ist intern weit weniger ein Thema als es nach außen erscheint", versichert Trainer Thomas Schaaf. Lieber weisen die Verantwortlichen auf die Stärke des derzeitigen Dritten der niederländischen Eredivisie hin. "Selbst wenn man das Gefühl hat, sie lassen es ruhiger angehen, können sie blitzartig umschalten", sagt Schaaf. "Das ist Ajax Amsterdam plus zehn Prozent", warnt Manager Klaus Allofs. Zwar ist Alkmaar laut Tabelle vielmehr Ajax minus zwei, eindrucksvolle Zahlen zeigen jedoch, dass beide mit ihren Einschätzungen nicht völlig daneben liegen. Erstens: AZ hat die meisten Tore im laufenden Wettbewerb erzielt (25). Zweitens: AZ traf in allen zehn Partien. Drittens: AZ hat im Europapokal in bisher 29 Spielen noch nie zu Hause verloren.

Hoffen darf Schaaf auf Tim Borowski und Frank Baumann, die nach langer Pause – der Kapitän bestritt seine letzte Partie 2006 – wieder im Kader stehen. Zwar fallen Daniel Jensen (Adduktorenprobleme) und Christian Schulz (Muskelzerrung im Oberschenkel) aus, Schaaf äußert aber noch Bedenken, was einen Einsatz der Rückkehrer betrifft: "Natürlich wäre es recht früh, einen der beiden einzusetzen, aber denkbar ist es."

Frédéric Kanouté ohne seinen Sturmpartner

Zeitgleich hat der FC Sevilla Tottenham zu Gast. Nach Real Madrid (1985/86) könnten die Andalusier als erst zweiter Klub den UEFA-Cup verteidigen. Doch Vorsicht: Die "Spurs" gewannen nicht nur die Generalprobe am Sonntag gegen Reading, sondern alle acht Begegnungen im laufenden UEFA-Cup-Wettbewerb. Ein besonderes Spiel wartet auf Sevillas Toptorjäger Frédéric Kanouté: Der mit 19 Treffern erfolgreichste Torschütze in Spanien war von 2003 bis 2005 in Tottenham unter Vertrag. Leicht wird das Hinspiel aber besonders für Kanouté nicht, schließlich fehlt sein Sturmpartner Luis Fabiano gesperrt. Dass er von Keeper Andres Palop ersetzt wird, der mit seinem Treffer in der Nachspielzeit beim Achtelfinal-Rückspiel in Donezk die Verlängerung ermöglichte und so zum umjubelten Helden wurde, ist unwahrscheinlich.

Von Sturmproblemen ist bei Espanyol Barcelona nichts bekannt. Das Duo Walter Pandiani/Luis García hat gemeinsam 15 der 24 UEFA-Cup-Treffer der "Königlichen" erzielt. Gegen Benfica Lissabon, das keine der letzten acht Partien gegen spanische Mannschaften gewinnen konnte, wollen die beiden ihr Torekonto weiter nach oben schrauben. Dass es gerade in Barcelona etwas für die Portugiesen zu holen gibt, darf bezweifelt werden: Espanyol hat alle Heimspiele gewonnen, auch auswärts ist das Team von Trainer Ernesto Valverde noch ungeschlagen. In der heimischen Liga dümpeln die Katalanen allerdings im Mittelfeld, während Benfica nur einen Zähler hinter Spitzenreiter Porto rangiert.

04.04.2007, 15:56

kicker-online