Tour de France 2006

  • Zitat

    Original von SVB-Denz
    Ich denke am allerwichtigsten für einen sauberen Radsport wäre es, es zu schaffen die Erwartungen der Zuschauer zu dämpfen:


    Ohne Doping wird man halt evtl nicht auf jeder Bergetappe die selben 2-3 Leute mit 5 Minuten Abstand vor dem Feld sehen oder beim Zeitfahren bleibt der erste dann halt mal 10 Minuten unter dem Streckenrekord.


    Gedopt wird ja vorallem weil die Erwartungen der Zuschauer/Medien/sponsoren mittlerweile so unglaublich hoch sind, dass es quasi "lebenswichtig" für manche Fahrer/teams ist da mitzukommen.


    Gedopt wird, weil man dadurch seine Leistung steigert, erfolgreicher ist und somit mehr Geld verdienen kann.

  • So Riis hat ja nun auch gestanden. Je länger Ullrich schweigt, desto lächerlicher macht er sich. Hat sich eh schon genug blamiert. Aber er hat ja Recht, da alle betrogen haben, hat er folglich auch niemanden betrogen. Und das ist ganz groß. :LEV14

  • Zitat

    Original von WBL-Fabi
    Aber dir ist auch klar, dass Doping teilweise zwar das erhöht, was man seinen Körper abverlangen kann, aber die Folgen davon nicht wirklich reduziert?


    Soweit ich weiß schon.

  • Und wieder - selbst im Dopingskandal "winselt" alles um Herrn Ullrich herum.
    Längst ist die Hose im Kollektiv unten, welche große Überraschung
    können wir noch erwarten?
    Für mich ist nur noch interessant, welcher Saubermannjournalist
    die Story exklusiv vermarkten darf!
    Zweimal kann noch abkassiert werden, erst Kerner, dann Buch...

    DAS LEBEN IST DER ERNSTFALL (Jürgen Leinemann)

    Einmal editiert, zuletzt von Propille ()

  • Zitat

    Original von Propille
    Zweimal kann noch abkassiert werden, erst Kerner, dann Buch...


    Damit rechne ich auch. Die einzige Möglichkeit, aus dieser Situation noch zu profitieren. Deutschland verlassen hat er ja bereits. Jetzt nochmal abkassieren und sich dann nie wieder blicken lassen.

  • es wäre pervers, wenn dieser Mann auch nur noch einen Cent in den Rachen geschoben bekommt, egal woher. Da verzichte ich lieber auf sein Geständnis. Weiss doch eh jeder, dass er gedopt hat...


    Nuja. Aber bis jetzt waren es nur Ex-T-ler...der Rest hält sich nach wie vor vornehm zurück. Verlogen.

  • Zitat

    Original von Erik M.
    Nuja. Aber bis jetzt waren es nur Ex-T-ler...der Rest hält sich nach wie vor vornehm zurück. Verlogen.


    Dafür braucht es wohl auch dort einen Vorreiter wie Bert Dietz. Schade drum. Am Ende heißt es nur in deutschen Teams wäre gedopt worden.

  • Zitat

    Original von Erik M.
    es wäre pervers, wenn dieser Mann auch nur noch einen Cent in den Rachen geschoben bekommt, egal woher. Da verzichte ich lieber auf sein Geständnis. Weiss doch eh jeder, dass er gedopt hat...


    Nuja. Aber bis jetzt waren es nur Ex-T-ler...der Rest hält sich nach wie vor vornehm zurück. Verlogen.


    Ich finde, das macht die Sache rund!
    Die Telekom passt als Sponsor ideal!
    Nach meiner Auffassung gibt es kaum ein deutsches Unternehmen, das
    Kunden und Mitarbeiter dermaßen veräppelt und gleichzeitig ein großes
    Rad nach dem anderen dreht!
    Natürlich wusste im Hause T-Com absolut niemand etwas von Doping...

    DAS LEBEN IST DER ERNSTFALL (Jürgen Leinemann)

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  • Für Ulle wirds jetzt richtig eng!!
    Das er dazu gehört...dürfte klar sein.



    [URL=http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,485177,00.html]Ex- Telekom- Masseur belastet Ullrich schwer[/URL]
    Es wird eng für Jan Ullrich: Der frühere Telekom-Masseur Jef D'hont hat den verdächtigen Radprofi nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" des Dopings bezichtigt. Er habe dem Tour-de-France-Gewinner von 1997 in Frankreich einmal persönlich Epo verabreicht, so der Belgier.



    ...irgendwo wurde Ullrich doch heute mit etwas verwirrenden kurzen Statements gezeigt...

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • KOMMENTAR : Kein Ausweg


    VON KARLHEINZ WAGNER, 25.05.07, 21:06h


    Ganz weit hinten im Chor der Stimmen derer, die sich jetzt alle als Doper zu Wort melden, als gebe es einen Preis dafür, ganz hinten also ist ein weiteres leises Stimmchen zu vernehmen. Jens Voigt, auch er ein deutscher Top-Fahrer, hat nämlich auch etwas gestanden: „Ich habe in meiner ganzen Karriere noch nie gedopt, ich war immer sauber.“ Er wollte das im allgemeinen Geständnis-Trubel vielleicht einfach gesagt haben - nicht dass er am Ende dem kollektiven Epo-Laden Radsport einfach so, und womöglich ja tatsächlich ohne eigenes Zutun, noch zugerechnet wird.


    Diese Sorge ist berechtigt. Denn wenn die derzeitige Flut von Geständnissen eines deutlich macht, dann dies: Es waren die größten Skeptiker, die von Beginn an der Wahrheit am nächsten kamen. Nichts scheint in diesem Bereich mehr undenkbar. Jeder Generalverdacht, jede Unterstellung, jeder Zweifel, jeder Spott - alles wird in diesen Tagen bestätigt. Schön ist das nicht.


    In Problemzeiten boomt die Lösungs-Industrie. Rechts und links schießen daher die Patentrezepte aus dem Boden: Kein Radsport mehr im Fernsehen! Der Gesetzgeber muss eingreifen! Sponsoren sollen sich zurückziehen! Die Kontrollen müssen weiter verschärft werden! Mit anderen Worten: Bestraft sie! Nehmt ihnen das Geld weg! Ja, vielen Dank, tolle Lösungen.


    Wer ehrlich ist, gesteht angesichts des Ausmaßes an krimineller Energie, an moralischer Gleichgültigkeit und der simplen Sucht nach Erfolg und Geld, dass ein Ausweg nicht in Sicht ist. Die Fragen und Antworten sind simpel:


    Ist die Tour nicht am Ende eine Freak-Show?


    Ja, kann sein.


    Ist sie interessant? Ja, irgendwie schon.


    Trotz allem?


    Ja, trotz allem.


    Ist das richtig so?


    Nein.


    Und wenn man jetzt noch die Tour durch irgendeine beliebige andere - sagen wir: - Ausdauersportart ersetzt, ist man der künftigen Wahrheit vermutlich ganz schön nahe. Schön ist das nicht. Aber ein Ausweg ist nicht in Sicht.

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1179819707785

  • D'hont rudert im Fall Ullrich zurück - und will nachlegen


    Jef D'hont hat erneut für Wirbel gesorgt: In einem Radio-Interview relativierte er seine am Sonntag aufgestellte Behauptung, er habe Jan Ullrich persönlich ein Dopingmittel gespritzt. Dennoch will der ehemalige Masseur des Team Telekom demnächst weitere Details aufdecken.


    Im öffentlich-niederländischen Radiosender NOS ruderte D'hont am Tag der Veröffentlichung seines Interviews in der "Bild am Sonntag" ein Stück zurück. "In Frankreich habe ich ihm einmal das Mittel gespritzt. Ich habe es ihm in den Arm gespritzt. Das dauert ungefähr zehn Sekunden, das ist so, als ob man einem zuckerkranken Patienten Insulin gibt", wurde D'hont im Interview mit der "Bild am Sonntag" zitiert.


    In dem populären Radio-Sportprogramm "Langs de Lijn" erklärte der langjährige Masseur des Team Telekom am Pfingstsonntag dann plötzlich, dass er persönlich Ullrich nie eine Epo-Spritze gesetzt habe. Auf die Frage des Moderators, wer Ullrich denn nun gespritzt habe, gab D'hont keine eindeutige Antwort. In dem kurzen Radiointerview kündigte er allerdings an, in drei Wochen mehr zum Thema Jan Ullrich zu sagen.


    D'hont, der mit seinem Buch das Ausmaß des Dopings im Spitzenradsport enthüllt und damit die Geständnisse der früheren Team-Telekom-Fahrer wie Erik Zabel und Rolf Aldag bewirkt hatte, forderte Ullrich erneut auf, die Wahrheit zu sagen: "Es wäre gut für ihn, wenn er auch reinen Tisch machen würde. Dann würde er sich freier fühlen."


    Eine öffentliche Erklärung zum aktuellen Dopingskandal wird es von dem gebürtigen Rostocker nicht geben. "Wir haben zu der Sache nichts zu sagen", so Ullrichs Manager Wolfgang Strohband. "Sie werden von mir kein Dementi hören und eine Pressekonferenz ist auch nicht geplant", hatte Strohband gestern auf SPIEGEL-ONLINE-Anfrage gesagt. Eine Begründung für diese starre Haltung gab er nicht. Ullrich hat bislang stets bestritten, zu unerlaubten Mitteln gegriffen zu haben.


    Dass Ullrich sich auch in der Deckung pudelwohl fühlt, teilte der gefallene Star mit flapsigen Sprüchen einem TV-Team des Senders N24 mit, das ihn am Samstag vor seinem Haus am Bodensee antraf. "Mir geht es hervorragend", sagte er in Mikrofon und Kamera: "Wenn Sie etwas wollen, dann klingeln Sie." Mit den Worten "Jetzt hätte ich gerne ein Autogramm von Ihnen" stieg er lächelnd ins Auto und fuhr davon.


    [URL=http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,485273,00.html]http://www.spiegel.de[/URL]

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • Radsport an sich finde ich schon faszinierend ; wer selber ein Faible dafür hat,auf dem Gefährt sportiv richtig Gas zu geben ,weiß was es heißt,über eine längere Distanz einen Schnitt von 30 km/h zu halten.


    Und das keineswegs in den Alpen....... :LEV18


    Insgesamt finde ich die ganze Diskussion verlogen.


    Von den Journalisten.
    Von den Sportlern
    Von den Zuschauern.


    Macht Euch mal den Spaß und geht in ein Fitness-Studio.Versucht , eine halbe Stunde (sofern Ihr überhaupt die Pedalen in Gang bekommt) bei 250 Watt zu fahren.


    Irgendwann habe ich mal Trainingspläne von Ullrich gelesen , wie lange der
    auf 800 Watt fährt......


    Ob nun auf der Tour , auf dem Ergo-Bike oder sonstwo - und auch wenn es sich um Profi-Radfahrer handelt :


    Diese Belastungen ( dann auch noch unter Hitze und Streckenabschnitt ) kann kein Mensch schaffen , weil er top trainiert und Mutti tolle Butterbrote
    schmiert.


    Das ist genauso vernebelt wie zu meinen,der aktuelle 100m-Weltrekord in der Leichtathletik wäre sauber.


    Jeder ,der sich mit der Sportart seines Interesses halbwegs beschäftigt,sollte wissen, was geht und wo das Normale aufhört


    Die internationalen Reaktionen passen ins Gesamtbild dieser verseuchten Sportart.


    So ein Humbug.


    Als wäre gedoptes Radfahren eine Erfindung aus Deutschland...... :LEV11


    Trotz alledem sehe ich da einen Funken Hoffnung für diesen Sport.


    Anders als in anderen ,rekordrelevanten Sportarten liegt die Faszination nicht bei den Bestmarken ,sondern im besten Erreichen des Ganzen.


    Mir ist es völlig wurscht , ob der Toursieger mit einem 60km/h-Schnitt oder
    weit darunter fährt.


    Soll heißen : Kein Zuschauer wäre wohl wirklich enttäuscht,wenn in 2008
    jede Etappe 5-10 Minuten langsamer gefahren würde.


    Das ist zumindest ein klitzekleiner Ansatzpunkt zur Selbstreinigung ; andere
    Sportarten haben es da schwerer.


    In der Leichathletik könnte sich vermutlich ( leider) kein Aas dafür begeistern ,dass der schnellste Mann der Welt plötzlich sauber 10.1 Sek.
    läuft.


    Der Radsport hat m.E. durchaus eine Chance , "weiterzuleben".


    Aber nur mit einem ganz radikalen Schnitt.


    Ich hab' das Ganze relativ am Rande mitverfolgt und sehe bisher nur "Erfolge" / Geständnisse , die nicht wirklich relevant sind.


    " Ja ich habe 1997....."


    Fern jeder Bestrafung ,jeder Konsequenz........


    Da heulen herzerwärmend Spät-Erwischte halbwegs verlogen nur deshalb,
    weil wegen erdrückender Beweise Leugnen sowieso zwecklos wäre.


    2007 besteht eine gute Chance , nach all den desaströsen Nachrichten wirklich aufzuräumen.


    Passiert meiner Meinung nach überhaupt nicht.Mit dieser Haltung wird sich die gesamte Sportart selber kaputtmachen und ins Abseits stellen.

    I've given a million ladies a million foot massages and they all meant somethin'. We act like they don't, but they do.That's what's so fuckin' cool about 'em.

  • Kennt ihr Volker Pispers? Der hatte mal eine anständige Lösung parat.


    Da sich eh alle dopen, kann man Doping genausogut freigeben. Unter der Bedingung, dass jeder aufs Trikot schreibt, was er genommen hat.


    Dann kann man bei der Zieleinfahrt mal sehen, was funktioniert!

  • ElFundi :


    Die Diskussion / das Argument gibt es in anderen Sportarten auch.


    Und noch dämlicher / schlimmer geht es wirklich nicht.


    Davon ausgehend ,dass man derzeit nur mit Doping in der Sportart XY Erfolg haben kann , kann die Lösung unmöglich dahin laufen ,dass man selbst injiziertes Dackelblut optimiert.


    Diese "Freigabe" beinhaltet ,dass der Sportler - auch wenn es ungestraft wäre-
    sich erstmal Schweine-Cocktails einspritzen lassen müßte , um überhaupt wettbewerbsfähig zu sein.


    Das ist abartig.

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  • Hab' das auch nur in dem Zusammenhang gepostet ,weil durchaus meinungsbildende Journalisten in der Vergangenheit auch schon mal auf dem Trip waren.


    z.B. Bernd Heller (damals ZDF-Moderator des Sportstudios) ,der die "Erwischten" sogar in einem Buch derart in Schutz nahm ,dass es doch nur diejenigen seien,die alle dasselbe täten, aber dabei ertappt wurden .


    So nun wirklich nicht.


    Obwohl es natürlich ins Gesamtbild paßt.


    Der Circus muß laufen ; sowohl Journalisten als auch Öffentlichkeit geben sich gerne damit zufrieden,dass (zumeist unbedeutende) schwarze Schafe erwischt werden.


    Das Ereignis muß vermarktet werden und es genügt eigentlich,wenn unbedeutende Mitläufer verurteilt werden.


    Kein Rückschluß auf die Gesamtszene und dass ein Krebs-Patient wie Lance
    Armstrong x-mal die Tour gewinnt,wird lieber als modernes Märchen denn als hinterfragenswürdig bearbeitet.


    Alle Kameras auf den Sieger ; das bringt Stories und Vermarktung.


    Die Hinterleuchtung und Aufdeckung juckt später niemanden mehr so wirklich........

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