Der Urlaub neigt sich dem Ende zu, in einer Woche beginnt die Saison für Bayer Leverkusen und Simon Rolfes. Die vergangenen zwei Wochen hat er häufig vor dem Fernseher verbracht, die WM ist Pflichtprogramm für ihn, "hier werden die Trends gesetzt", sagt Rolfes.
"Die hohe Aggressivität, das frühe Pressing und das intensive Forechecking", haben es dem Leverkusener "Sechser" angetan: "Da kann man sich sicherlich einiges abschauen."
Umsetzen kann er es ab dem kommenden Montag, er freut sich auf den Trainingsbeginn: "Jetzt habe ich so viele Spiele gesehen, ich bin total heiß auf den Ball."
Anfragen für seinen Schützling gibt es, von "interessierten italienischen Klubs", wie zum Beispiel Voronins Berater Golowasch öffentlich machte, weiß man in Leverkusen allerdings nichts.
Während Simon Rolfes also Studienzwecken nachgeht, sind die Transferaktivitäten bei Bayer etwas zum Erliegen gekommen. Kew Jaliens, der Holländer, ist immer noch zu teuer (Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser: "Man muss genau abwägen, ob ein Gesamtinvest von 10 Millionen über drei Jahre sinnvoll und realisierbar ist!"), verkauft wurden bisher weder Marko Babic noch Andrey Voronin.
So ist also zunächst Stillstand angesagt, auch im Vertrauen darauf, dass man für die rechte Außenverteidigerposition mit Gonzalo Castro und Pirmin Schwegler noch zwei Talente in der Hinterhand hat.
Als ein solches war auch Tranquillo Barnetta vor dieser Saison zu Bayer gekommen. Seine Auftritte in der Liga und nun bei der WM machten den Schweizer zum Objekt der Begierde. Die Folge: Bayer will den bis 2008 laufenden Vertrag möglichst schnell verlängern. "Wir haben uns für die Zeit nach dem Turnier verabredet. Unser Ziel ist es, ihn langfristig zu halten", so Holzhäuser.
Frank Lußem