DFB-Pokal 2006/2007

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Achtelfinale: Bayern und Bochum sinnen auf Revanche

Osnabrück heiß auf Hertha

Der VfL Osnabrück, letzter im Wettbewerb verbliebener Drittligist, will heute Abend gegen Hertha BSC für eine weitere Sensation sorgen. Der kriselnde Daum-Klub 1. FC Köln steht in Frankfurt auf dem Prüfstand. Den Schlusspunkt unter das Achtelfinale setzt am Mittwochabend der Schlager zwischen Alemannia Aachen und Bayern München. Der Titelverteidiger will sich dabei für das Pokal-Aus aus der Saison 2003/04 revanchieren.

Am heutigen Dienstagabend wird es in der osnatel-Arena an der Bremer Brücke wieder hoch hergehen. Der heimische VfL Osnabrück erwartet die Berliner Hertha zum Achtelfinalspiel im DFB-Pokal. Und die Fans werden den letzten verbliebenen Drittligisten lautstark unterstützen.

Die Hauptstädter dürften gewarnt sein. Immerhin warfen die Osnabrücker in der letzten Runde Borussia Mönchengladbach mit 2:1 aus dem Wettbewerb, zuvor scheiterte Eintracht Braunschweig mit 1:3 am Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz. Allerdings muss Wollitz ohne seinen Goalgetter Menga auskommen, auch Mittelfeldmann Surmann wird nicht spielen können. Die Berliner scheiterten in den letzten vier Jahren dreimal an Amateurvereinen und wollen eine weitere Blamage verhindern. Coach Falko Götz muss auf Regisseur Bastürk und Abwehrchef van Burik verzichten.

Mit der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Köln steht am Dienstag noch eine weitere Begegnung im Mittelpunkt. Den "Geißböcken" ist auch unter Christoph Daum der erhoffte Befreiungsschlag noch nicht gelungen. Angesichts von zwei Niederlagen und dem mehr als ärgerlichen 2:2 gegen Lautern in Überzahl macht sich nicht nur bei Daum Fassungslosigkeit breit. Die letzte überzeugende Vorstellung boten die Kölner ausgerechnet im Pokal beim 4:2 n. V. gegen Schalke. Und auch jetzt hegt Daum Hoffnungen, dass bei seinen Spielern in Frankfurt, wo sie Außenseiter sind und rein gar nichts zu verlieren haben, endlich der Knoten platzt.

Trotz des Ausscheidens im UEFA-Cup, Eintracht Frankfurt blickt auf ein fast schon sensationelles Jahr zurück. Klassenerhalt, Pokalfinale, UEFA-Cup - in Windeseile hat sich die einst "launische Diva" wieder im deutschen Spitzenfußball etabliert. Mit einem Sieg will die junge Frankfurter Mannschaft ihren Fans ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk präsentieren.

Ähnlich sind die Voraussetzungen für den 1. FC Nürnberg, der die SpVgg Unterhaching empfängt. Vor gut einem Jahr galt der Club als der größte Sanierungsfall im deutschen Fußball, unter Trainer Hans Meyer entwickelte sich das ebenfalls sehr junge Team zu einem der spielstärksten im deutschen Oberhaus. "Wir wollen der guten Vorrunde das i-Tüpfelchen aufsetzen", sagt Meyer und bezeichnet das Spiel als eines der wichtigsten der jüngeren Vereinsgeschichte. Allerdings tankte Haching mit guten Leistungen zuletzt Selbstvertrauen: "Wenn wir so auftreten wie zuletzt, ist eine Überraschung möglich", sagt Verteidiger Page.

Für eine Überraschung will auch der VfL Bochum im Spiel gegen den VfB Stuttgart sorgen. Bereits im Schwabenland leistete der Aufsteiger vor zehn Tagen erbitterten Widerstand und musste sich erst in letzter Sekunde mit 0:1 geschlagen geben. "Das war äußerst unglücklich. Deswegen wollen wir jetzt zu Hause Revanche nehmen", sagt Innenverteidiger Drsek. Trainer Marcel Koller kann auf Regisseur Misimovic bauen, VfB-Coach Armin Veh bangt um "Bochum-Schreck" Marco Streller.

Am Mittwochabend kommt es zum einzigen Zweitligaduell des Achtelfinales zwischen Kickers Offenbach und Wacker Burghausen. Der hessische Traditionsverein katapultierte sich mit zuletzt vier Siegen in Folge von den Abstiegsplätzen ins Mittelfeld. Die vorweihnachtliche Festtagsstimmung soll durch einen Erfolg über den Liga-Konkurrenten zusätzlich angeschürt werden. Burghausen ist seit vier Spielen ohne Niederlage. Interimscoach Fred Arbinger kann personell aus dem Vollen schöpfen.

In zwei Partien kommt es zu Vergleichen zwischen Erster und Zweiter Liga. Dabei empfängt Hannover 96 den MSV Duisburg. 96-Coach Dieter Hecking hält große Stücke auf die "Zebras": "Eine Elf mit Qualität und Erfahrung" so der 42-Jährige. Um die Abwehr der Meidericher genügend unter Druck zu setzten, dürfte wie schon in Nürnberg (1:3) der offensivere Yankov den Vorzug vor Lala erhalten. MSV-Coach Rudi Bommer muss nicht nur auf seinen Regisseur Mokhtari, sondern auch auf seinen zuletzt so treffsicheren Stürmer Daun verzichten.
Klaus Augenthaler
Motivationsspritze von Wolfsburgs Coach Klaus Augenthaler: Bei einem Sieg gibt's Urlaub, sonst wird trainiert.
© imago

Im zweiten Vergleich empfängt die SpVgg Greuther Fürth den VfL Wolfsburg. Die mit großen Ambitionen gestarteten Franken - der in der Liga gesperrte Mavric wird im Tor stehen - haben sich mittlerweile vom Saisonziel Aufstieg verabschiedet und müssen angesichts der nur drei Punkte Abstand auf die Abstiegsränge ihren Blick nach unten richten. Ein Sieg über die "Wölfe" würde für die verkorkste Hinserie jedenfalls etwas entschädigen. Möhlmann plant, die Abwehr des VfL über die schnellen Außen Schröck und Caillas zu knacken. Wolfburgs Trainer Klaus Augenthaler lockt seine Spieler mit Urlaub: "Wenn wir da gewinnen, haben die Spieler danach Urlaub. Wenn nicht, werden wir am Donnerstag schön trainieren", so der 49-Jährige. Fehlen wird Nationalstürmer Hanke, der an einer Mandelentzündung laboriert.

Den Abschluss des Achtelfinales bildet die Partie zwischen Alemannia Aachen und Pokalverteidiger Bayern München. Erinnerungen werden wach an den 4. Februar 2004, als Aachen die Bayern am Tivoli mit 2:1 im Viertelfinale aus dem Wettbewerb warf. Selbiges soll dem Rekordsieger am Mittwoch nicht widerfahren: "Wir wollen unseren Titel verteidigen", stellt Roy Makaay klar. Für den sich bereits im Winterurlaub befindlichen Kahn wird Rensing zwischen den Kasten stehen. Fraglich ist noch der Einsatz von Innenverteidiger van Buyten (Magenprobleme).

Beim Aufsteiger macht sich so langsam der Substanzverlust bemerkbar: "Die Mannschaft ging gegen Hamburg ans Limit", so Trainer Michael Frontzeck, der aber ankündigte, mit neuen Kräften für frischen Wind zu sorgen. Erster Kandidat auf einen Platz in der Startelf dürfte Dum sein. Aber auch andere Umstellungen sind denkbar. So muss Herzig wegen einer Fußverletzung passen, für ihn kommt Sichone. Keine weitere Rotation dürfte es dagegen im Tor geben. Keeper Straub wird trotz Problemen in der Bauchmuskulatur spielen. Fehlen wird bei dem Versuch, einen ähnlichen Coup wie anno 2004 zu landen, auf jeden Fall Kapitän Plaßhenrich (Knie-OP).

19.12.2006, 15:00
kicker-online

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