Quelle: http://www.express.de
SAMSUNG SPRINGT AB
Bayer in der Sponsoren-Klemme
Leverkusen - Der Elektronikkonzern war die große Hoffnung für die Bayer-Zukunft: Samsung sollte in den kommenden Jahren Leverkusen bei der Rückkehr an die internationale Spitze helfen.
Vor Beginn der letzten Saison wurde ein Kontrakt abgeschlossen: eine Million Euro für ein Jahr – aber eine Option als Hauptsponsor bis 2009.
Trotz der erbauenden Rückrunde (Bayer war mit 33 geholten Punkten zweitbeste Mannschaft im Jahr 2006) wird es damit aber wohl nichts werden. „Wir werden zu gegebener Zeit eine Erklärung abgeben“, sagt Samsung-Mitarbeiter Michael Müller über den Stand der Verhandlungen.
Bayer-Boss Wolfgang Holzhäuser dagegen ist das Warten auf eine Antwort des koreanischen Multis leid. „Ich habe Samsung schon mal von unserer Internet-Seite nehmen lassen“, sagt der Geschäftsführer. „Wir können nicht interessierte Unternehmen vertrösten – nur weil wir zu lange auf etwas warten, was nicht zustande kommt. Wir brauchen bald eine Lösung.“
Bayer in der Sponsoren-Klemme! „Aus meinen Gesprächen weiß ich: Nach der werbeintensiven Weltmeisterschaft sind die Kassen der Unternehmen leer“, erklärt Holzhäuser. „Für die ganze Bundesliga ist die Situation nicht einfach.“ Sein Faustpfand: „Die Verträge mit adidas und Bayer sind langfristig.“
Doch bei Bayer lichten sich die Reihen der großen Partner. Nach dem Mobilfunk-Riesen 02 (3,5 Millionen Euro jährlich, seit 2005 weg) geht zum Saisonende 2007 mit ziemlicher Sicherheit auch Strom-Gigant RWE (jährlich rund 8 Millionen Euro) von Bord. Holzhäuser: „Ich habe extra darauf gedrängt, nach der WM ein Jahr Restlaufzeit zu haben. Danach sehen wir weiter.“
Da droht eine Riesenlücke, zumal die so heftig umworbene Fluggesellschaft Emirates Airlines lieber auf das Trikot des Hamburger Sportvereins wollte. Zu allem Übel verhindern juristische Zwänge jetzt auch noch den Abschluss eines weiteren Millionendeals.
EXPRESS erfuhr: Ein privater Wettanbieter will rund 4 Millionen Euro jährlich in den Bayer-Sport stecken. Zweifellos eine gewaltige Summe. Aber die Verhandlungen liegen (noch) bis auf weiteres auf Eis. Probleme machen die Paragraphen.
Holzhäuser über die Gründe: „Es gibt derzeit eine juristisch unklare Situation. Deshalb müssen wir abwarten. Vielleicht wissen wir in drei Wochen mehr.“