2. Bundesliga 11.09.2006 13:26
Hansa Rostock droht eine Strafe
Das rassistische Gebrüll einiger Stadionbesucher dürfte Fußball-Zweitligist Hansa Rostock teuer zu stehen kommen.
Dem Klub droht mindestens eine Geldstrafe, nachdem Hansa-Anhänger beim Pokalspiel der Zweitvertretung gegen Schalke 04 (1:9) am vergangenen Samstag Nationalspieler Gerald Asamoah mit Affengeräuschen beleidigt hatten. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ermittelt.
Strafanzeige gegen die Verantwortlichen
"Eine Geldstrafe ist schmerzlich, aber ich habe Verständnis dafür. Das ist eine Notwendigkeit", sagte Hansa-Aufsichtsratschef Horst Klinkmann. Am Mittwoch werden sich das Kontrollgremium und der Vorstand des Vereins zusammensetzen, um Maßnahmen zu beschließen.
Klinkmann sagte, er könne sich gut vorstellen, Strafanzeige gegen die entsprechenden Personen zu stellen. Dafür müssten diese allerdings erst einmal identifiziert werden. Dies könnte durch Zusammenarbeit mit den Fanbeauftragten und den Fanklubs geschehen.
Warten auf Stellungnahme von Gerald Asamoah
Schiedsrichter Matthias Anklam hatte nach der Partie einen Sonderbericht über die Vorfälle angelegt. Asamoah wurde vom DFB um eine Stellungnahme gebeten. Erst danach wird entschieden, ob auch Hansa Rostock noch einmal gehört werden soll.
Der Klub jedenfalls will Asamoah beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am 7. Oktober im Ostseestadion gegen Georgien einen "sehr willkommenen Empfang bereiten", erklärte Klinkmann. "Wir wollen den Beweis erbringen, dass wir gute Gastgeber sind", so der Aufsichtsratschef weiter.
Anti-Rassismus-Paragraph könnte angewendet
Beim Kantersieg der Königsblauen hatte Mitte der ersten Halbzeit das Gebrüll aus dem Hansa-Block begonnen. Schalkes Trainer Mirko Slomka hatte seinem Angreifer in der Halbzeit angeboten, in der Kabine bleiben zu können. Asamoah lehnte ab, spielte weiter und war insgesamt an sieben Toren beteiligt. Nach der Pause hatte das Gebrüll komplett aufgehört.
Erst einen Tag vor dem Spiel hatte der DFB im Rahmen seines Bundestages einen Anti-Rassismus-Paragrafen in seine Satzung aufgenommen und damit einer Vorgabe des Weltverbandes FIFA entsprochen.
Rassismus hat in Deutschland nichts zu suchen - auch nicht in Fußballstadien. Die DFL macht dagegen mobil.
Hier geht es zum Anti-Rassismus-Video