Leverkusen - Für Alemannia Aachen hat das Bundesliga-Abenteuer wenig verheißungsvoll begonnen. Beim ersten Auftritt auf der großen Fußball-Bühne seit 36 Jahren unterlag der Aufsteiger mit 0:3 (0:2) gegen Bayer Leverkusen.
Vor 22 500 Zuschauern in der ausverkauften BayArena sorgten die Torschützen Carsten Ramelow (32.), Gonzalo Castro (45.) und Simon Rolfes (60.) am Samstag für den verdienten Bayer-Sieg und die Tabellenführung der Westdeutschen.
Der in allen Belangen unterlegene Gast verlor nicht nur die Punkte, sondern auch Kristian Nicht: Der Schlussmann sah nach einem Handspiel außerhalb des Strafraumes in der 22. Minute die Rote Karte. Doch auch Leverkusen beendete das Spiel nicht vollzählig: Nach einer Tätlichkeit an Sergio Pinto zeigte Schiedsrichter Peter Sippel (München) dem kurz zuvor eingewechselten Marko Babic ebenfalls Rot.
Das Fehlen der verletzten Moses Sichone und Thomas Stehle sowie des Rot-gesperrten Jan Schlaudraff machte der Alemannia sichtlich zu schaffen: Von Beginn geriet sie mächtig unter Druck. Vor allem das neue Leverkusener Sturmduo Stefan Kießling und Sergej Barbarez bereitete der Aachener Defensive reichlich Arbeit. Gleichwohl schlug Bayer aus der Überlegenheit zunächst kein Kapital: Chancen von Rolfes (4.) und Barbarez (11.) blieben ungenutzt.
Erst nach dem Platzverweis von Nicht brach der Bann. Nach Zuspiel von Castro scheiterte Ramelow zwar an Nicht-Nachfolger Stephan Straub, traf aber mit dem Nachschuss aus acht Metern ins Tor. Kurz vor der Halbzeit sorgte Castro für die frühe Vorentscheidung. Einen Abwurffehler von Straub nutzte der Mittelfeldspieler mit einem Schuss aus 16 Metern zum 2:0.
Auch nach der Pause beschränkte sich die Gegenwehr der Alemannia auf Defensivarbeit. Fast im Minutentakt erspielte sich Bayer Torchancen. Folgerichtig musste Aachen weiter Lehrgeld bezahlen: Ein Zuspiel von Kießling beförderte der agile Rolfes mit einem sehenswerten Volleyschuss ins Tor. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ es der Vorjahres-Fünfte in der Schlussphase etwas gemächlicher angehen. So gönnte Trainer Michael Skibbe dem später aus dem WM-Urlaub zurückgekehrten Nationalspieler Bernd Schneider eine vorzeitige Pause und wechselte ihn in der 73. Minute aus. (dpa)