Alemannia Aachen hat das erste Spiel der Saison gegen Bayer Leverkusen mit 0:3 verloren. Vor 22.500 Zuschauern – davon ca. 4000 mitgereiste Alemannen-Fans – in der ausverkauften BayArena markierten Carsten Ramelow, Gonzalo Castro und Simon Rolfes die Treffer. Die Alemannia spielte jedoch über 65 Minuten mit nur zehn Mann: Keeper Kristian Nicht sah nach Handspiel außerhalb des Sechzehners die Rote Karte.
Trainer Dieter Hecking musste wie erwartet auf Moses Sichone verzichten, der nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel nicht rechtzeitig fit wurde. Das Duo Nico Herzig und Alexander Klitzpera bildete somit die Innenverteidigung. Auch Jan Schlaudraff konnte nicht mitwirken – er musste seine Sperre aus der letzten Saison absitzen. Dagegen konnte Reiner Plaßhenrich von Beginn an auflaufen. Er bildete zusammen mit Matthias Lehmann das Duo vor der Abwehr. Marius Ebbers als einzige nominelle Spitze wurde von den Mittelfeldakteuren Laurentiu Reghecampf , Sascha Rösler und Emil Noll unterstützt.
Die Leverkusener begannen im Sturm mit den beiden Neuzugängen Stefan Kießling und Sergej Barbarez. Gonzalo Castro durfte für den verletzten Roque Junior in der Abwehr ran. Nationalspieler Bernd Schneider war wie in der letzten Saison im rechten Mittelfeld gesetzt. Ex-Alemanne Simon Rolfes spielte mit Carsten Ramelow vor der Abwehr.
Beide Mannschaften begannen offensiv und versteckten sich nicht. Unser Team versuchte schon im Mittelfeld den Leverkusenern den Ball abzujagen. Die erste Chance nach vier Minuten hatte allerdings der Ex-Alemanne Simon Rolfes. Nach schöner Vorarbeit von Bernd Schneider verzog der Blondschopf aus 16 Metern nur knapp. Die Anfangsphase gehörte der Elf von Michael Skibbe. In der zehnten Minute kam nach Doppelpass mit Stefan Kießling Stürmer Sergej Barabarez frei vor Kristian Nicht zum Schuss. Nur in höchster Not konnte Alexander Klitzpera den Ball weg schlagen. Nach 22 Minuten war die Alemannia das erste Mal gefährlich vor dem Kasten von Hans-Jörg Butt. Sergio Pinto zog aus 20 Metern ab. Schock für die Schwarz-Gelben nur eine Minute später: Kristian Nicht sah nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums die Rote Karte. Stephan Straub kam in die Partie und Sascha Rösler verließ das Feld. Matze Lehmann ging auf den rechten Flügel und Laurentiu Reghecampf rückte in die Mitte. Nach 32 Minuten die Führung für die Gastgeber. Gonzalo Castro setzte sich auf rechts Außen gegen Noll durch, der Carsten Ramelow bediente. Aus 15 Metern scheiterte dieser zunächst an Straub. Im Nachschuss aus kurzer Distanz konnte er den Treffer jedoch markieren. Der nächste Rückschlag in der 39. Minute: Rüdes Foul von Kießling an Nico Herzig, der raus musste. Für ihn kam Mirko Casper in die Partie. Kurz vor der Pause dann das zweite Gegentor. Nach Fehlpass von Reiner Plaßhenrich erhöhte Gonzalo Castro aus elf Metern die Führung für die Gastgeber.
Nach der Pause kamen beide Mannschaften unverändert aus der Kabine. Die Kicker vom Tivoli mit der ersten Chance: Sergio Pinto mit einem weiten Pass auf Ebbers. Sein Schuss aus 16 Metern war jedoch sichere Beute für Bayer-Keeper Butt. Auf der Gegenseite scheiterte Barbarez nur eine Minute später an seinen Nerven. Nach Flanke von Schneider vergab der Bosnier völlig freistehend. Wenig später zeichnete sich Straub mit einer tollen Reaktion aus: Einen Schuss von Karim Haggui lenkte der Schlussmann zur Ecke. In der 56. Minute war es wieder Barbarez, der eine gute Chance nach Vorarbeit Schneider nicht verwerten konnte. Der ehemalige Aachener Simon Rolfes sorgte dann nur vier Minuten später für den endgültigen Knock-out. Nach Ballverlust Mirko Casper am eigenen Strafraum bedient Kießling den Mittelfeldmann, der per Volley-Schuss auf 3:0 erhöhen kann. In 64.Minute wechselte Coach Hecking Cristian Fiel für Matze Lehmann ein, der sich sofort an die Seite von Plaßhenrich orientierte. Leverkusen blieb auch über die zweiten 45 Minuten das dominierende Team. Die Schwarz-Gelben konnten ihre Abwehr aber stabilisieren und ließen die Elf von Michael Skibbe nur noch selten gefährlich bis zum Sechzehner vordringen. In der 77. Minute noch einmal Glück für Aachen: Der eingewechselte Andrej Voronin scheiterte am starken Straub. Wenige Minuten später stand auch Leverkusen nur mit zehn Mann auf dem Platz. Nach Tätlichkeit von Marko Babic an Pinto sah der Leverkusener den roten Karton (80.). In der Schlussphase kamen die Schwarz-Gelben mit gefälligen Kombinationen noch des Öfteren in die Hälfte der Gastgeber konnten aber keine echte Torgefahr entwickeln. Das änderte sich mit der letzten Aktion des Spiels: Drei Minuten vor Schluss rauschte Pintos Eckball nur knapp am Kasten vorbei.
In der Phase, wo die Alemannia besser ins Spiel fand, wurde die Hecking-Elf durch die Rote Karte für Nicht erheblich geschwächt. Gegen eine schnell kombinierende und zweikampfstarke Werkself aus Leverkusen war danach die Niederlage nur eine Frage der Zeit.