U 21-Nationalmannschaft: Stefan Kießling verfolgt große Ziele

  • 13.08.2006 13:28:00


    Er gilt als eines der größten Talente im deutschen Fußball: Stefan Kießling, der am Dienstag (ab 20.15 Uhr, live im DSF) beim U 21-Länderspiel in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen den Europameister aus den Niederlanden in Meppen sein Können unter Beweis stellen will.


    Das Fußballspielen hat er gelernt beim TSV Eintracht Bamberg. Von seinem Heimatverein wechselte er 2001 zum 1. FC Nürnberg. Beim "Club" ging es für den sympathischen Angreifer steil bergauf, und er schaffte schnell den Sprung in die Stammformation. Natürlich blieben sein Talent und sein Können auch anderen Vereinen nicht verborgen: Viele Klubs buhlten um den 22-jährigen Stürmer, der seit Saisonbeginn bei Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag steht und dort beim 3:0 gegen Aufsteiger Alemannia Aachen einen gelungenen Einstand feierte.


    Auf die Frage nach seinem Vorbild antwortet Stefan Kießling, ohne zu zögern: "Das ist Jürgen Klinsmann." Fachleute trauen "Kies", wie ihn seine Mitspieler rufen, gar in naher Zukunft eine Nominierung für die A-Nationalmannschaft zu. Bundestrainer Joachim Löw hat den gebürtigen Lichtenfelser unmittelbar nach seinem Amtsantritt als einen der ersten Kandidaten für die nächsten Länderspiele ins Gespräch gebracht. "Natürlich sehe ich das als großen Ansporn. Doch zuerst will ich mich in Ruhe in Leverkusen entwickeln und so für die Nationalmannschaft empfehlen", gibt Kießling seine Zielsetzung vor.


    U 21-Trainer Dieter Eilts hält große Stücke auf den 1,94 Meter großen Schlaks, der sich durch Kampfgeist, Laufstärke und Treffsicherheit auszeichnet. Mit zwei sehenswerten Toren gegen England hatte er seinen Beitrag zur Qualifikation für die U 21-EM 2006 in Portugal geleistet. Mittlerweile ist die Geschichte seines ersten Treffers im U 21-Trikot fast schon legendär: Am 25. März 2005 stellte der ansonsten sehr zuverlässige Kießling fest, dass er seine Schuhe im Hotel vergessen hatte. Nur dank eines Ersatzpaares von Torwart Michael Rensing kam er zu seinem ersten Tor im DFB-Trikot. Nach dem Schlusspfiff störte die Vergesslichkeit natürlich niemanden mehr – dafür war seine Leistung einfach zu stark gewesen.


    Nun gilt Kießlings Hauptaugenmerk erst einmal dem neuen Arbeitgeber. Bei Bayer Leverkusen soll er vom Talent zum Star reifen – und das geht nicht von einem Tag auf den anderen. Klubtrainer Michael Skibbe, einst in DFB-Diensten, gibt dem „Rohdiamanten“ genug Zeit: "Seine optimale Leistungsfähigkeit wird Stefan erst in zwei, drei Jahren erreichen. Er ist eine Investition in die Zukunft." Für Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler ist Kießling schlicht "einer der talentiertesten deutschen Spieler, der vor einer großen Karriere steht."


    Neben seinen sportlichen Qualitäten ist Stefan Kießling auch auf gesellschaftlicher Ebene eine Bereicherung für jede Mannschaft. Nach Auswärtsspielen der Nürnberger hat der begeisterte Hobby-Koch im Teambus für die Verpflegung seiner Mannschaftskameraden gesorgt. "Wir hatten dort ein Fertigmenü-Sortiment. Ich musste zwar nicht Großartiges machen, aber im Bus habe ich das Regiment über die Küche übernommen", schildert Kießling.


    Aus dem Kreis des vorherigen U 21-Jahrgangs ist durchgedrungen, dass er eine weitere Leidenschaft hat: Bei den Karaoke-Wettbewerben der Nationalspieler gehörte er zu den "Stimmwundern" des Teams. Nun will Kießling auch beim Fußballspielen gegen den Erzrivalen Niederlande tonangebend sein.


    dfb.de