Von THOMAS GASSMANN
Bremen – Es gibt Bundesligaspiele, die gut sind. Manche sind sogar sehr gut. Wenn Bremen gegen Bayer spielt, sind sie meist besser als sehr gut – fantastisch, um es genau zu sagen.
Es war mal wieder ein technisch ganz feines Fußball-Spektakel, das Samstag im Bremer Weserstadion stattfand. Weil alles dabei war. Tolle Tricks, freche Dribblings und spektakuläre Tore, eine sensationell aufspielende Bayer-Mannschaft, ein glücklicher Sieger namens Bremen und ein noch glücklicherer Portugiese, der die Partie mit seinem Tor in Minute 77 entschied.
Was dann folgte, darf man schon als den verrücktesten Torjubel der letzten Jahre bezeichnen.
Als der 22-Jährige das 2:1 erzielte, rannte er in den Bremer Fan-Block, griff in seine Hose, zauberte einen Baby-Schnuller heraus, steckte sich den Nuckel in den Mund und ließ sich feiern.
Der Stürmer, der für eine Ausleihgebühr von einer Million Euro vom FC Porto an die Weser kam, wurde erst im Juli Vater einer Tochter, die er Mariana nannte.
Bayer abgenuckelt – sympathisch, aber aus Leverkusener Sicht auch ganz schön bitter.
Schließlich hatte der Gast gegen den Meisterschaftskandidaten ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen. Und vergab sie bedauerlicherweise fahrlässig.
„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir in Bremen jemals so viele tolle Möglichkeiten herausgespielt hätten“, ärgerte sich Sportdirektor Rudi Völler, um trotz der „unnötigen“ Niederlage das Positive hervorzuheben. „Wir haben hier fantastisch gespielt. Die Mannschaft begeistert, sie kann spielerisch mithalten. Das hat sie heute imponierend gezeigt.“
Quelle : Express