U 21: EM-Quali steht auf dem Spiel
Für Eilts wird es ernst
Es ist die Vorspeise zum Hauptmenü. Bevor die deutsche A-Nationalmannschaft am Mittwoch gegen Wales antritt, ist die U 21 gefragt. Und für die Eilts-Elf steht einiges auf dem Spiel. Lösen die Junioren nach dem 1:1 im Hinspiel gegen Frankreich noch das EM-Ticket? Dazu muss allerdings beim Rückspiel in Metz eine Leistungssteigerung her. Sollte dies nicht geschehen, rückt vor allem einer in den Fokus: Dieter Eilts.
Im Juni 2009 läuft der Vertrag des ehemaligen Profis von Werder Bremen beim DFB aus. Wie es weitergeht, will der DFB erst nach dem Frankreich-Spiel entscheiden. Gut möglich, dass Eilts bei einem Misserfolg gehen muss. Seine Bilanz liest sich zwar eigentlich recht anständig: In 49 Spielen fuhr die U 21 unter seiner Leitung 29 Siege und 11 Unentschieden ein. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Die EM 2007 verpasste die deutsche Auswahl ganz, bei der EM 2006 flog die U 21 bereits in der Vorrunde raus.
Da bleibt nur eins - Zuversicht: "Wir haben eine hohe Qualität im Kader und trotz des Schocks im Hinspiel gute Chancen auf die EM-Teilnahme", so Eilts vor dem entscheidenden Playoff-Rückspiel (19.00 Uhr). Unterstützt wird er wie schon beim Hinspiel von Horst Hrubesch, der unlängst die U 19 zum Europameistertitel führte. Und nicht wenige glauben, dass Hrubesch, aktuell noch für die U 20 zuständig, bei einem Misserfolg von Eilts das Kommando gänzlich übernehmen könnte.
An guten Vorsätzen mangelt es der Truppe jedenfalls nicht. "Es kommt für uns darauf an, Frankreich möglichst wenig Raum zu geben und selbst ein Tor zu schießen", so DFB-Kapitän Marc-Andre Kruska. "Das wird gegen deren starken Angriff nicht leicht, ist aber machbar", so der Dortmunder. "Wir müssen uns in den Zweikämpfen besser behaupten und mit Leidenschaft auftreten, auch Frankreich steht unter Druck", stellt Eilts klar. Verzichten muss er im Rückspiel auf Sami Khedira (Bänderriss) und Marko Marin (Muskelfaserriss), auf Nachnominierungen verzichtete das Trainergespann. Gut möglich, dass Toni Kroos in die Startelf rückt. Der Mittelfeldspieler vom FC Bayern München wurde in Magdeburg in der 61. Minute für Marin eingewechselt und brachte ein wenig frischen Wind in die Partie.
Und auch der Schalker Torhüter Manuel Neuer, der beim Hinspiel vor dem Gegentor entscheidend patzte, gelobt Besserung. "Wir haben uns zwei Jahre auf dieses Ziel vorbereitet, wollen unbedingt zur EM und sind hoch motiviert." Das sollte das Eilts-Team auch sein. Denn sonst wackelt der Stuhl ihres Trainers gewaltig.
Voraussichtliche Aufstellung:
Neuer (Schalke) - Beck (Hoffenheim), Schwaab (Freiburg), Höwedes (Schalke), J. Boateng (HSV) - Kruska (Dortmund, Castro (Leverkusen) - Kroos (FC Bayern), Özil (Bremen) - Dejagah (Wolfsburg), Hunt (Bremen)
Reserve: Sippel (Lautern), Fromlowitz (Hannover) - Boenisch (Bremen), Bungert (Mainz), Polanski (Getafe), Halfar (Bielefeld), Hennings (St. Pauli), Schindler (Rostock)
14.10.2008, 12:25
(ab 19 Uhr, live im DSF)