Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg trennen sich in einer Partie, in der es ab der zweiten Hälfte rauf und runter ging, verdient mit 1:1. Madouni egalisierte per Eigentor (70.) die Führung der Leverkusener durch Juan (49.).
Leverkusens Trainer Michael Skibbe ließ seine Elf wie bei der 1:2-Niederlage in Bremer mit nur einer Spitze agieren. Veränderte seine Elf jedoch auf folgenden Positionen: Juan rückte anstelle von Madouni in die Innenverteidigung, für Freier spielte Schneider im rechten Mittelfeld.
Wolfsburgs Coach Klaus Augenthaler nahm gegenüber dem 0:0 in Frankfurt Hofland für Quiroga und Lamprecht für Santana ins Spiel. Außerdem unterstützte der defensive Karhan das Mittelfeld. Stürmer Hanke musste dafür weichen.
Die Partie, die aufgrund von Verkehrsproblemen rund um das Stadion knapp zehn Minuten später angepfiffen wurde, begann recht flott. Schon nach wenigen Sekunden setzte sich Makiadi rechts an der Strafraumgrenze durch, sein strammer Schuss flog jedoch über das Gehäuse. Kurz darauf wurde Barnetta im Strafraum frei gespielt, doch Torwart Jentzsch war auf dem Posten und klärte souverän. Die anschließende Ecke durch Barnetta von links war die bis dato größte Chance für Leverkusen: Juan und Madouni, treten gemeinsam nach dem herunterkommenden Ball, treffen das Leder jedoch nicht richtig und scheitern somit an Jentzsch. In der 12. Minute ergab sich dann die Möglichkeit für Wolfsburg zur Führung: Die Leverkusener kriegen den Ball nur mit Mühe aus dem Strafraum, der agile Makiadi kommt an den Ball und hämmert diesen ansatzlos an die Unterkante der Latte, wobei Butt ohne Chance gewesen wäre.
Gegen die sehr defensiv stehenden Gäste tat sich die Bayer-Elf zunehmend schwerer, wodurch das Spiel merklich verflachte. Lediglich mit Verzweifelungsschüssen durch Barbarez (26.) und Kießling (27.), die dem Wolfsburger Tor wenig gefährlich wurden, machte die Offensivabteilung des Heimteams auf sich aufmerksam.
Erst in der 33. Minute gab es für die 22.500 Zuschauer in der BayArena wieder Grund zum Jubeln: Kießling flankte von rechts hoch in den Strafraum, den Ball erreichte Schneider, der die Kugel unter die Querlatte ins Tor drosch. Schiedsrichter Dr. Fleischer hatte jedoch vorher ein Foul von Barnetta gepfiffen, der Madlung während des Flankenballs im Strafraum einfach umschubste. Der Treffer zählte zum Verdruss der Leverkusener somit nicht.
Nun nahm die Partie wieder ein wenig Fahrt auf. Eine Ecke von links köpfte Klimowicz am rechten Pfosten vorbei (38.), Kießling verpasste einen platzierten Torschuss nach schöner Vorarbeit von Barbarez (40.) und Madounis Kopfball nach einem Schneider-Freistoß segelte am Tor vorbei (42.).
Auch in der zweiten Hälfte waren die Leverkusener fast nur durch Standards gefährlich. So erzielte Juan in der 49. Minute dann auch die Führung für das Heimteam. Schneider trat von rechts eine Ecke scharf in den Strafraum. Madouni verlängert den Ball per Kopf auf den zweiten Pfosten, wodurch der heranrauschende Brasilianer nur noch einzunicken brauchte. Bayer versuchte nachzulegen, doch Kießling kann Schneiders Freistoßflanke nicht im Tor unterbringen. Nun sah sich Klaus Augenthaler genötigt, seine defensive Aufstellung aufzugeben und brachte Hanke für Mittelfeldspieler Lamprecht (56.). Sogleich agierten die Gäste aggressiver in den Zweikämpfen, wodurch es zu einem offenen Schlagabtausch zwischen beiden Teams kam. Dadurch ergab sich auch die größte Chance der Wolfsburger (61.) durch Karhan, der aus fünf Metern, nach Klimowicz-Pass, an Butts glänzender Fußabwehr scheiterte. Auf der anderen Seite steckte Schneider (66.) mit einem genialen Zuspiel im Strafraum auf Kießling durch, der jedoch mit dem Pass nicht gerechnet hatte, und am Ball vorbeirauschte.
Dann waren wieder die Wolfsburger an der Reihe und kamen in der 70. Minute zum Ausgleich. Krzynowek trat eine Ecke von rechts scharf in den Strafraum, die Kugel fiel auf den Kopf von Madouni, der seinem Keeper mit einem ungewollten Aufsetzer keine Chance ließ. Kurz darauf (73.) sollte Freier, der für Barnetta in die Partie kam, für frischen Wind sorgen. Doch die großen Chancen haben die Wolfsburger, die entweder wie Klimowicz (75.) überhastet vergaben oder wie Hofland (81.) an Butts starken Reflexen scheiterten.
Ab der 83. Minute musste Bayer dann zu zehnt agieren, da sich Ramelow solange lautstark über ein von Schiedsrichter Dr. Fleischer gepfiffenes Foul ereiferte, dass der Leverkusener Kapitän, der deswegen kurz zuvor Gelb gesehen hatte, auch Gelb-Rot gezeigt bekam.
In der restlichen Spielzeit kamen beide Teams zu keinen großen Möglichkeiten mehr. Über den gesamten Spielverlauf stellte die Bayer-Elf eindeutig die agilere Mannschaft, die größeren Chancen hatten am Ende jedoch die Gäste, sodass das 1:1 unter dem Strich als verdient angesehen werden kann.