Die Rheinländer kamen am dritten Spieltag gegen den VfL Wolfsburg nicht über ein 1: 1 (0:0) hinaus und finden sich mit vier Punkten im Mittelfeld der Tabelle wieder.
Wolfsburg nicht wieder zu erkennen
Einen Zähler weniger haben die Wolfsburger auf dem Konto, die zum dritten Mal in Folge Remis spielten, aber in Leverkusen dennoch ihre beste Saisonleistung ablieferten. "Man muss in Leverkusen erst mal gewinnen!", meinte VfL-Coach Klaus Augenthaler.
"Aber heute hätte sich Leverkusen auch nicht beschweren können, wenn wir hier drei Punkte mitgenommen hätten. Meine Mannschaft war gegenüber der Leistung in Frankfurt nicht wieder zu erkennen. Sie steigert sich von Spiel zu Spiel."
Eigentor und Platzverweis
Vor 22.500 Zuschauern in der ausverkauften BayArena brachte der Brasilianer Juan in der 49. Minute per Kopf die Gastgeber in Führung. Für den Wolfsburger Ausgleichstreffer sorgte Leverkusens Abwehrspieler Ahmed Madouni per Eigentor (70.). Zudem verlor Bayer auch noch Ex-Nationalspieler Carsten Ramelow mit einer Gelb-Roten Karten nach Schiedsrichterbeleidigung (83.).
Bayer dominant aber ohne Durchschlagskraft
Bayer fand eine Halbzeit lang kaum ein Rezept gegen die stabile Wolfsburger Hintermannschaft. Die Elf des früheren Leverkusener Trainers Klaus Augenthaler machte die Räume sehr eng, gewann 57 Prozent ihrer Zweikämpfe und ließ die geballte Bayer-Offensive kaum zur Entfaltung kommen.
So waren die Gastgeber mit phasenweise über 65 Prozent Ballbesitz zwar optisch überlegen, kombinierten präzise (82 Prozent gelungene Pässe), kamen aber letztlich selten zu klaren Torchancen. Von den 17 Leverkusener Torversuchen gingen lediglich drei auf den Kasten von Simon Jentzsch, acht landeten daneben und der Rest wurde geblockt.
Standards gegen kompakte "Wölfe"
Die größte Gefahr ging dabei noch von Standardsituationen aus. So wie in der fünften Minute, als Madouni aus kürzester Entfernung zum Torschuss kam. Allerdings kratzte die Wolfsburger Hintermannschaft den Ball noch von der Linie. Madouni war es auch, der in der 42. Minute per Kopf den Ball knapp neben das Wolfsburger Tor setzte.
Makiadi als Antreiber im Mittelfeld
Aber auch die Wolfsburger spielten gut mit und hatten ihre Torchancen. Die größte Möglichkeit besaß dabei zunächst Cédrick Makiadi, der in der elften Minute aus 16 Metern nur die Latte traf. Der Wolfsburger Mittelfeld-Akteur schoss dreimal auf das gegnerische Tor, ebenso oft wie Stürmer Diego Fernando Klimowicz, der eher blass blieb.
In der zweiten Halbzeit wurden die Gäste kalt erwischt. Nach einer Ecke vom äußerst präsenten Bernd Schneider (52 Pässe, vier Torschussvorlagen) war Verteidiger Juan per Kopf zur Stelle. Danach verstärkte der VfL den Druck.
Den Ausgleich erzwungen
Augenthaler brachte in Nationalspieler Mike Hanke einen zweiten Stürmer ins Spiel und setzte voll auf Offensive. Immerhin kam auch der VfL auf 15 Torschüsse, zielte dabei aber elf Mal ungenau, wurde zwei Mal geblockt und brachte nur zwei Schüsse Richtung Jörg Butt.
Nachdem Miroslav Karhan noch die große Chance zum Ausgleich vergeben hatte (60.), wurden die Gäste zehn Minuten später belohnt, als Madouni ein Eigentor unterlief. "Mit den letzten 20, 25 Minuten kann ich nicht zufrieden sein", übte Bayer-Coach Michael Skibbe Kritik.
"Da ist unsere Leistung ein wenig abgefallen. Wir haben gegen einen starken Gegner gespielt, der sich im Defensivbereich sehr gut verhalten hat. Wir hatten Mühe, uns Tormöglichkeiten herauszuspielen."