Ich hoffe, der Franz stellt mich auf

  • TAG DER LEGENDEN AM MILLERNTOR

    Interview: Rudi Völler
    »Ich hoffe, der Franz stellt mich auf«


    BUTTJE ROSENFELD


    Eigentlich wollte er auf Grund der Bundesliga-Spielpause mit seiner Familie ein paar entspannte Tage in Rom verbringen. Nun verkürzt Rudi Völler seinen Urlaub, damit er am Sonntag beim "Tag der Legenden" am Millerntor (Anpfiff 14.30 Uhr) dabei sein kann, schwebt direkt aus Italien ein. Die MOPO sprach mit dem Kultstürmer (46) und heutigen Leverkusener Sportdirektor.


    MOPO: Als die Einladung von Initiator Reinhold Beckmann kam, haben Sie ohne Zögern zugesagt ...


    Völler: Stimmt. Reinhold und ich kennen uns gut, das Spiel ist für einen guten Zweck. Aber es ist noch viel mehr: Ich war auch im Vorjahr dabei, und das hat unglaublich viel Spaß gemacht. Das Spiel war gut, die Stimmung auf den Rängen bestens - rundum ein tolles Event.


    MOPO: Auf wen freuen Sie sich besonders?


    Völler: Auf Franz Beckenbauer. Den habe ich seit der WM nicht mehr gesehen.


    MOPO: Er wird wie beim WM-Gewinn 1990 Ihr Trainer sein!


    Völler: Ja, ich hoffe, der Franz stellt mich auch auf ...


    MOPO: Welche Erinnerungen haben Sie ans Millerntor?


    Völler: Nur die besten! Es war für mich immer ein Ansporn, vor diesem Publikum bei St. Pauli zu spielen. Dieses Stadion mit seiner Volksnähe hat was.


    MOPO: Der Erlös wird für Jugendprojekte verwendet. Können Sie sich noch an Ihr erstes Spiel als Kind erinnern?


    Völler: Ja, ich war acht Jahre alt, spielte für den TSV 1860 Hanau. Damals gabs noch keine E- oder F-Jugend, deshalb spielte ich meist gegen Ältere und Größere.


    MOPO: Möchten Sie heute noch mal 20 sein?


    Völler: Warum?


    MOPO: Weil Sie dann noch viel mehr Geld als früher verdienen könnten.


    Völler: Nee, das muss ich nicht mehr haben. Ich habe ja auch immer noch mit Fußball zu tun. War Spieler, dann Deutschlands Teamchef und bin jetzt Sportdirektor.


    MOPO: Wo waren Ihre schönsten Stationen?


    Völler: Die jeweils fünf Jahre in Bremen und bei AS Rom.


    MOPO: Was hat Sie am Ausland gereizt?


    Völler: Wenn man sich damals mit den besten Spielern der Welt messen wollte, dann war es ein Muss, in Italien zu spielen. Heute verteilen sich die Stars auf mehrere Ligen in Europa.


    MOPO: Haben Sie alles richtig gemacht in Ihrer Karriere?


    Völler: Ja, ich hatte das Glück, immer zum richtigen Zeitpunkt zu wechseln.


    MOPO: Gabs überhaupt keine Enttäuschung?


    Völler: Doch, klar, der Abstieg mit 1860 München. Aber das gehört zum Sport dazu.


    MOPO: Sie sind ein großer Sympathieträger. Davon gibts in Deutschland kaum noch welche. Im Gegenteil. Viele Profis gelten als Raffgeier und Legionäre, die Verträge brechen.


    Völler: Darin sehe ich keinen Trend, solche Situationen hats immer schon gegeben. Das sind normale Abläufe. Außerdem sitzen die Vereine am längeren Hebel. Sie müssen nur sehen, dass das Geld stimmt. So wars ja auch beim Wechsel von Berbatov nach Tottenham (brachte Bayer rund 15 Millionen Euro, die Red.).


    MOPO: Wie gehts weiter mit dem deutschen Fußball nach der erfolgreichen WM?


    Völler: Dadurch, dass es jetzt in der EM-Qualifikation auch Auswärtsspiele gibt, kehrt nach der Euphorie langsam der Alltag wieder ein. Aber der Weg, der von Jürgen Klinsmann eingeschlagen wurde, war richtig. Ich bin sicher, dass Joachim Löw ihn erfolgreich fortführen wird.


    MOPO: Als DFB-Teamchef sind Sie einmal ausgerastet, bepöbelten u. a. ARD-Fragesteller Waldi Hartmann öffentlich, warfen ihm den Konsum von Weizenbier vor.


    Völler (lacht): Wir haben längst wieder ein gutes Verhältnis. Waldi ruft mich an dem bewussten Jahrestag im September immer wieder an ...


    Quelle: Mopo

    SOLANG DIE DICKE FRAU NOCH SINGT, IST DIE OPER NOCH NICHT ZU ENDE !!!