Bayer zittert vor dem Bullen
Leverkusen – Der Mann hat Waden wie Baumstämme. Er ist ein harter Mann. Milan Sasic, Trainer des Zweitligisten TUS Koblenz, hat viel erlebt. Heute soll eine wunderbare Geschichte hinzukommen.
Der Kroate will Leverkusen aus dem Pokal werfen. Es wäre der Höhepunkt einer Karriere zwischen Krieg, Flucht, Hoffnung und Erfolgen.
1991 flieht Sasic mit seiner Familie aus Kroatien. Der Bürgerkrieg wütet. Er heuert in der Kreisklasse an. SG Gebhardshain-Steinebach heißt die sportliche Herausforderung. Aschenplatz, kein Flutlicht, zuwenig Spieler. Sasic packts an und steigt auf.
Er geht zum VfL Hamm, steigt gleich zweimal auf und erhält das Angebot aus Koblenz. Der Klub liegt am Boden. Kein Geld, keine Perspektiven. „Wir haben vier Spieler und eine Million Schulden. Wollen sie unser Trainer werden“, fragte TUS-Boss Bruno Gauggel Sasic.
Der sagt ja und schafft das Fußball-Wunder. Aufstieg in Liga zwei, statt Abstieg in die Bedeutungslosigkeit.
Bei Bayer kennt man die Qualitäten des Kroaten und seiner Truppe. Koblenz startete mit zwei Siegen und nur einer Niederlage in die Zweitliga-Saison.
„Die Koblenzer sind sehr robust und organisiert“, hat Leverkusens Trainer Michael Skibbe erkannt, „das wird für uns das unangenehmste Spiel des Jahres.“
